Sonntag, 25. Dezember 2005

Motze meine Sprache auf

Weihnachten ist überstanden, OmmaOppa sind abgezischt, Zeit für kritische Reflexionen, die nix, aber auch gar nix, mit Weihnachten zu tun haben. Mehr dazu im nächsten Absatz.

Die deutsche Sprache verkommt. Längst haben sich Anglizismen etabliert, die die Sprache unserer Mütter und Väter an den Rand des Aussterbens bringen, ähnlich wie der PC seinerzeit die Schreibmaschine (was allerdings nur halb so schlimm war).

Auch wenn ich die Überschrift aus Gründen des kurzfristigen Protests "eingedeutscht" habe, möchte ich im Folgenden nicht weiter auf diesem Umstand rumhacken, sondern stattdessen lieber Ursachenforschung betreiben, gucken, wo der Hund begraben liegt und des Pudels Kern erspähen.

Woran liegt es also, dass das Englische im Deutschen so stark auf dem Vormarsch ist? Die Antwort ist einfach: Die deutsche Sprache ist langweilig und unkreativ. Wie sonst soll man es sich erklären, dass vielen Nomen Buchstabe für Buchstabe den dazugehörigen Verben entsprechen? Für alle, die den letzten Satz nicht gerafft haben, hier mal einige Beispiele:
liegen - das Liegen
riechen - das Riechen
sagen - das Sagen
leiden - das Leiden
Wie gesagt, total unkreativ und langweilig. Dabei geht es doch auch anders. Das Nomen "die Kunst" kommt bspw. von dem Verb "können" (oder umgekehrt), ebenso verhält es sich mit "die Schlacht" und "schlagen", um nur mal 2 Beispiele zu nennen.

Was liegt da also näher, als neue Wörter zu erschaffen, die sich ebenfalls an diesen kreativen Regeln orientieren? Genau, nix! Genau das hat ein findiger Mann namens Michael gemacht und so absolut mögige Wörter wie z.B. "die Runst" (von "rennen") und "die Dricht" (von "drehen") kreiert, die eigentlich in keinem Wortschatz fehlen sollten. Als wär das nicht schon genug, verweist derselbe Michael noch auf die Gesellschaft zur Stärkung der Verben, die ich mir noch nicht genau angeguckt hab, die aber auch recht knorke zu sein scheint.

Eigentlich wollte ich meinen Post mit den neuen Wörtern vollstopfen, hab dann aber gemerkt, dass das viel zu anstrengend ist. Als kleinen Trost gibt's stattdessen hier und jetzt ein tolles Wort mit "opopop": Elektropopoper.

Gerade läuft: Travis - As You Are (Album: The Man Who)

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