Donnerstag, 25. Mai 2017

The real End

Hier sitzen wir nun. In der Premium-VIP-Super-Lounge auf der Fähre (auf der Fähre!) von Dover nach Dünkirchen, die Insel im Rücken. Heute morgen wurde es nochmal richtig britisch, mit fettem english breakfast (inklusive der awesomesten Pancakes der Welt) und einem kurzen Bummel bei bestem Wetter durch das gute Canterbury, um die letzten Pfunde loszuwerden.

Ich hoffe, es ist in den letzten Tagen so rüber gekommen, wie es sollte. Nämlich dass Südengland ein verdammt gutes Institut ist und dass wir eine richtig tolle Zeit hatten. Wir liebten die Landschaft, wir liebten die Küste, wir liebten die Strände (aber nur die aus Sand), wir liebten die Menschen, wir liebten die Schafe, wir liebten Cornwall, wir liebten die Schlösser, wir liebten die Steine, wir liebten die Städtchen, wir liebten die Wiesen, wir liebten die Straßen, wir liebten den Tee, wir liebten die Scones, wir liebten die Clotted Cream, wir liebten die Cadbury Schokolade, wir (Anne) liebten die Cider, wir (Martin) liebten die Ales, wir liebten alles, was gut war und ich jetzt vergessen habe.

Dieses Wochenende lassen wir den Urlaub gemeinsam mit meiner Familie und diesem Trump-Typen beim NATO-Gipfel in Brüssel ausklingen. So schließt sich dann auch der Kreis, wir haben bei Familie begonnen und enden bei Familie. Lovely.

Tag 18: Ein halbes Mal um die Welt

Der aufmerksame Leser weiß wahrscheinlich schon, was es heute zu erzählen gibt: Nicht viel. Da wir morgen besser unsere gebuchte Fähre erwischen sollten, sind wir heute schon mal in die Nähe gefahren. Dover ist allerdings einigermaßen hässlich, von daher übernachten wir heute noch einmal in Canterbury, was schön und auch nur ca. 30 min vom Fährhafen entfernt ist. In Canterbury waren wir ja zu Beginn unserer Reise schon mal - die Kathedrale angucken kostet aber immer noch Geld und sie ist auch immer noch voll mit Gerüst. Da ist man mal 2 Wochen nicht da und alles ist noch genau wie vorher.

Weil wir Canterbury ja bereits gesehen hatten und dachten, Küste wäre an dem heißesten Tag des Urlaubs (der natürlich heute sein musste und nicht, während wir an coolen Stränden abschimmeln, mimimi) eine gute Idee, haben wir noch ein paar Stunden in Whitstable verbracht. Das ist ein kleines Fischerdorf an der Ostküste mit hässlichem Steinstrand und ohne Schatten. Ganz nett, aber ansonsten nicht weiter erwähnenswert.

Zum Abschluss möchte ich noch eine kleine Anekdote über englische Eigenheiten zum Besten geben, damit die Überschrift wenigstens einigermaßen Sinn ergibt. Wir sind heute von Bath nach Whitstable gefahren. Mit dem Auto. Ca. 300 km. Von Dover bis nach Land's End, was so die größte Spannbreite zwischen unseren Reisezielen ist, sind es ca. 600 km. So weit ist es von Hamburg bis Nürnberg. So ziemlich jedes Mal, wenn wir hier jemandem von unserer Reise erzählt haben, wurden wir mehr oder weniger frenetisch bejubelt, wie krass wir doch sind und angeguckt, als hätten wir gerade erzählt, wir würden 3x um die Welt wandern wollen. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass tatsächlich die Engländer damals angefangen haben, Amerika zu besiedeln, wo manchmal zwei Nachbarorte so weit auseinander sind wie hier das Land breit ist...

Dienstag, 23. Mai 2017

Tag 17: Old and older

Heute konnten wir ein weiteres Stück unseres Downton Abbey Traumas aufarbeiten, denn wir sind nach Lacock gefahren, wo aus Versehen auch ein kleiner Teil der Serie gedreht worden ist. Eigentlich waren wir aber da, weil es dort ein altes Kloster gibt, das stellenweise als Kulisse für Hogwarts im ersten Harry Potter Teil genutzt wurde. Das Kloster wurde dann irgendwann zum Wohnhaus umgebaut und dann hat da ein Mann gewohnt und das Fotografieren erfunden. Neben Lacock Abbey (eben jenes Kloster) ist aber auch Lacock selber (das Dorf) sehenswert. Irgendwann in den 20er Jahren ist hier offensichtlich die Zeit stehen geblieben und so bestehen die drei Straßen des Örtchens durchweg aus uralten und tatsächlich noch bewohnten Häuschen. Nur die absolut modernen Autos, die die Straßen säumen, passen irgendwie nicht so ganz ins Bild. Das mit den drei Straßen war übrigens keine Übertreibung - während wir unseren Rundgang machten, ist uns nämlich fünf oder sechs Mal derselbe Typ auf seinem Fahrrad entgegen gekommen, der wohl sein tägliches Sportprogramm abspulte...

Außerdem haben wir heute (dieses Mal klugerweise vor dem Essen) unsere derzeitige Heimat Bath genauer unter die Lupe genommen. Im Grunde kann man Bath auch als Stadt vom Typ K bezeichnen, schließlich gibt es eine Kathedrale. Davon abgesehen sieht die Stadt aber einigermaßen unenglisch aus (zumindest wenn man sie mit so Sachen wie Winchester vergleicht), denn ein Großteil der Häuser und Straßen ist aus dem 18. Jahrhundert und aus braunem Gestein (offensichtlich war der heiße Scheiß in Sachen Stein zu der Zeit nicht besonders farbenfroh). Aus dieser Zeit stammen auch noch zwei kuriose Reihenhaussiedlungen, eine rund (The Circus) und eine halbrund (Royal Crescent). Außerdem hat die Stadt namensgebende original römische Bäder in petto, die man besichtigen kann, wozu wir aber keine Lust hatten. Alles in allem hat uns Bath jetzt auch nicht so richtig umgehauen, möglicherweise sind wir aber auch mittlerweile schon ziemlich mit Eindrücken übersättigt. Deswegen sieht der Plan für morgen - unseren letzten vollen Tag in England - auch nur Auto fahren und Seele baumeln lassen vor.

Montag, 22. Mai 2017

Tag 16: So ein Käse!

Falls ihr euch immer schon gefragt habt, wohin ihr mit eurem ganzen Geld sollt, kommt hier ein heißer Tipp: Ab nach Cheddar! Sinnloser haben wir in diesem Urlaub noch nie Kohle zum Fenster heraus geworfen. Dabei standen die Vorzeichen eigentlich ganz gut, denn Cheddar ist ja nicht nur ein schmackhafter Käse, sondern auch eine Stadt, eine Schlucht und ein paar Höhlen.

Leider war so ziemlich alles hier ein großer Reinfall. Die Stadt ist eine Aneinanderreihung von Läden mit Nippes. Die Schlucht kann man so halb durchfahren, was ganz nett und umsonst ist, wir aber erst mitbekommen haben, als alles schon zu spät war. Außerdem kann man sie von oben angucken, was nicht nett und erst recht nicht umsonst ist. Hierzu muss man zuerst 84841 stinkende Stufen hochlatschen (die berühmte Jacob's Ladder), dann kann man auf einen klapprigen Aussichtsturm gehen, von dem aus man Bäume sieht. Wow. Die Höhlen sind halt so, wie Höhlen so sind - innen hohl. Es gibt auch noch ein Museum mit dem berühmten Cheddar-Man, aber da das kein Superheld aus Käse, sondern nur ein altes Skelett ist, haben wir uns das geschenkt, aber trotzdem dafür bezahlt, weil es nur ein Ticket für alles gibt. Außer fürs Parken, das kostet extra.

Was in diesem Ticket außerdem nicht enthalten, aber das einzig Interessante in dieser Geldvernichtungszone ist: Man kann in der Cheddar Cheese Company zugucken, wie der einzige Cheddar aus Cheddar gemacht wird. Und man kann probieren. Dieser ganze Spaß kostet natürlich auch, aber wenigstens nicht so viel.

Naja. Im Anschluss an diese spektakuläre Erfahrung sind wir nach Bath gefahren, wo wir unsere vorletzte Unterkunft bezogen haben, die einen 1A-Blick über die Stadt bietet. Eigentlich wollten wir uns hier heute auch noch etwas umgucken, aber da wir in einem Restaurant von Jamie Oliver essen waren, in dem es zwar gute Köche, aber auch den langsamsten Kellner der Welt gab, müssen wir die Erkundung auf morgen verschieben.

Sonntag, 21. Mai 2017

Tag 15: King Arthur's Haufen

Nachdem wir gestern ja einen richtig anstrengenden Tag hinter uns hatten, stand heute mal wieder etwas geschichtliche Weiterbildung auf dem Programm. Wir waren nämlich in König Artus Vadder seinem Sohn ihm sein Schloss. Aber es war nicht Camelot, sondern Tintagel und das kommt daher, weil der Arthur (so heißt Artus ja hier) da keine Sachen gemacht hat (wie z.B. ein Schwert hoch halten), sondern angeblich dort geboren worden ist. Also, historisch betrachtet wohl nicht mal das, aber die Legende geht halt so. Und eigentlich gibt es da auch gar kein richtiges Schloss, sondern nur dessen Ruine. Und nochmal eigentlich war das auch als es noch keine Ruine war, gar kein richtiges Schloss, sondern eher ein Ein-Zimmer-Apartment. Also zusammengefasst guckt man sich einen riesigen Fake an, der nur aus ein paar alten Steinen besteht und um den ein riesen Bohei gemacht wird. Aber es war trotzdem super anzusehen und ziemlich cool. Der Steinhaufen ist nämlich auf einer fetten Klippe gelegen, wo links und rechts das kornische Meer tobt, es steht eine supercoole King Arthur-Skulptur herum, es gibt einen Wasserfall und man muss ordentlich kraxeln, um überall hinzukommen. Aber das Geile an den meisten englischen Sehenswürdigkeiten ist ja, dass man auch tatsächlich überall hinkommt. Oh, hier sind 8000 m hohe monstersteile Klippen? Naja, hämmern wir mal so ein 5x5 cm großes Holzschild ins Gras, dass man da vielleicht runterfallen könnte, wenn man zu dumm ist, sein Gehirn zu benutzen... In Deutschland wäre wahrscheinlich 20 m vom Klippenrand entfernt alles mit Stacheldraht abgesperrt worden. Also, in Tintagel konnte man das gesamte Gelände erkunden und da das Wetter heute wieder super war, haben wir das auch getan und waren begeistert. So.

Vorher haben wir noch auf Anraten unseres Hosts Gail aus Newquay (die mit dem Bad im Schrank aka. die beste Unterkunft unserer Reise) das Dorf Padstow besucht. Das erwähne ich nur, weil es endlich eine zweite Stadt der Kategorie K ist. Abgesehen davon war es halt ein nettes kleines Fischerdorf mit ein paar Geschäften und engen Gassen.

Diese Nacht schlafen wir übrigens aus durchreisetechnischen Gründen am Arsch der Heide. Der Ort ist so klein, dass die Häuser nicht mal Hausnummern haben, dafür aber Namen. Irgendwann hat hier ein sehr berühmter Schriftsteller eine Geschichte über einen Otter geschrieben. Als Ausgleich für die fehlende Relevanz des Ortes gibt es hier aber gleich 2 Pubs. Man muss halt Prioritäten setzen. Cheers!

Tag 14: Newquay in the Blog

Zu unserem heutigen Tag gibt es nicht viel zu berichten, weil wir nicht viel gemacht haben. Wir haben Newquay vermessen, ein paar gute Sachen eingekauft, ein paar gute Sachen gegessen und getrunken und am Strand gesessen und den Wellen zugeschaut. Ende der Geschichte.

Na gut, hier noch ein paar statische Informationen. Newquay ist eine relativ typische K-Typ-Stadt und wir fühlen uns wohl. Die Stadt gilt als die britische Surferhochburg, weil es hier viele Surfer gibt. Es gibt auch ca. 18 Sandstrände, einen Fluss, einen mini Hafen, einen Golfplatz und ein Haus auf einem Felsen, das nur über eine Brücke erreichbar ist.

Wo wir nun endlich mal einen Tag erwischt haben, an dem wenig Erwähnenswertes passiert ist, habe ich mal wieder die Gelegenheit, ein paar Eindrücke und Beobachtungen in Form von Stichpunkten festzuhalten.

- In so ziemlich jeder Stadt des K-Typs, die über Sandstrände verfügt, läuft gegen Abend jemand mit einem Metalldetektor durch den Sand. Wir vermuten, dass dieser Trend auch bald Deutschland erreichen wird, sollte hier jemals das Dosenpfand wieder abgeschafft werden.
- Wer in Großbritannien sozial akzeptiert werden möchte, braucht ein Haustier. Am besten einen Hund. Wahrscheinlich gibt es mehr Hunde als Menschen. Es ist auch so ziemlich jeder Laden und jedes Pub, Restaurant und Klo, das etwas auf sich hält, "dog-friendly". Es gibt sogar Souvenirs mit Hundemotiven. Genau das Richtige für Tierfreunde wie uns, aber wir schlagen uns wacker.
- Als Brite wird man offensichtlich ohne Kälteempfinden geboren. Wir haben schon in so vielen Städten so viele Leute gesehen, die auch im Regen mit kurzer Hose und T-Shirt durch die Gegend gelaufen sind, dass das kein Zufall sein kann.
- Ich verstehe das System der Straßenkennzeichnung nicht. Offensichtlich gibt es 3 Arten von Straßen: M-Straßen, A-Straßen und B-Straßen. Die Ms sind wohl Autobahnen und die Bs vergleichbar mit unseren Landstraßen. Aber die As machen mich fertig. Mal sind das Holperwege und mal 78-spurige Highways. Was soll das?
- Die Straßen, die weder M noch A noch B sind, sind der Hammer. Wir sind mittlerweile nicht gerade selten durch Straßen gefahren, die gerade mal breit genug für ein halbes Auto sind. Links und rechts ist entweder Hecke oder Mauer, Seitenstreifen oder Bürgersteige sind nicht vorhanden. Aber glaub mal nicht, dass das dann Einbahnstraßen sind... Und da fahren sogar LKW. Sowas will ich Zuhause auch.
- Ich mag Cornwall.
- Ich mag Südengland.
- Ich mag unseren Urlaub.

Freitag, 19. Mai 2017

Tag 13: House & Garden

Liebe besorgte Bürger. Seit heute müsst ihr nicht mehr befürchten, dass wir aufgrund des Downton-Fiaskos in der letzten Woche einen abscheulichen Urlaub verbringen, denn wir haben einen einigermaßen würdigen Ersatz gefunden. Wir besuchten heute Lanhydrock House, was eigentlich gar nicht nur ein Haus, sondern ein ganzes riesiges Anwesen ist. Es ist so groß, dass es dort sogar einen eigenen Fahrradverleih gibt, um das Gelände auf Rädern zu erkunden. Da es wieder einmal regnete (aber nur leicht und später kam auch wieder die Sonne raus), sahen wir uns allerdings nur in dem ehemaligen Herrenhaus um. Das Coole an Lanhydrock ist, dass das Haus zum einen sehr gut erhalten ist, es zum anderen durch viele liebevolle Details (Musik, herumliegende Küchenutensilien oder loskuckunde Uhren) sehr belebt wirkt und man sich zum Dritten auch fast im gesamten Haus relativ frei bewegen kann. Vor allem hat man auch Einblick in einige Dienstbotenzimmer, was uns als alte Downton-Experten natürlich besonders interessierte. Ich meine sogar, kurz Mrs. Patmore in der Küche gesehen zu haben...

Vor unserem Besuch bei den Crawleys haben wir noch den Lost Gardens of Heligan einen Besuch abgestattet. Diese Gardens sind schon mehrere hunderttausend Milliarden Jahre alt und waren tatsächlich lange Zeit lost (d.h. niemand hat sich nen Furz für sie interessiert und sie gammelten vor sich hin), bis sie dann vor ca. 25 Jahren langsam wieder hergerichtet wurden. Naja, es sind halt Gärten mit Blumen und Pflanzen und so, von daher gibt es dazu nicht so viel zu zu sagen. Aber sie sind toll angelegt, es gibt abseits der großen Hauptwege viele kleine enge naturbelassene Trampelpfade, auf denen man die ganze Historie der Anlage förmlich spürt, man kann eine Hängebrücke überqueren und sich endlich mal wie im Dschungelcamp fühlen, es gibt einen lustigen Graskobold und ein paar andere künstlerische Skulpturen und wir konnten beobachten, wie Schafen der Arsch geschoren wurde.

Unser Nachtlager haben wir heute nach Newquay verlegt, wo wir ein Badezimmer im Schrank haben. Funky!

Donnerstag, 18. Mai 2017

Tag 12: The End

Bei der Überschrift habt ihr wohl alle einen Schock bekommen oder? "Waaas? The End? Die Dödel sind doch noch tagelang unterwegs und haben noch nicht mal erzählt, wie sie durch die heiligen Höhlen des allmächtigen Cheddars gefahren oder durch Hogwarts gelaufen sind!" Stimmt genau, ich habe mir auch nur einen kleinen Spaß erlaubt, hihihi. Natürlich sind wir immer noch mitten drin am Reisen. Die vollkommen verblüffende Auflösung folgt später...

Heute morgen haben wir erst einmal Penzance erkundet. War langweilig und eigentlich nicht der Rede wert. Allerdings haben wir uns hier noch typisch cornwallische Pasteten gekauft, von denen meine (mit Steak) ganz okay und Annes (angeblich mit Käse) richtig ekelhaft war. Als Ersatz haben wir für Anne dann noch ihre geliebten Süßkartoffelpommes am Veganer-Foodtruck bestellt (so verzweifelt waren wir schon...), die dummerweise mit Schale frittiert worden sind, was auch nicht die allerbeste Idee gewesen ist. Also verließen wir schleunigst diesen Ort der schlechten Ernährung und fuhren nach St Ives.

St Ives war sehr toll! Ein Ort vom K-Typ, aber deutlich kleiner als die bisher besuchten, was es auch deutlich einfacher gemacht hat, ihn zur Hälfte erkunden. Es gab eine ganze Menge steiler Straßen, eine Strandpromenade, ein paar nette Läden, Sonne, Sonne, Sonne, keinen Pier, aber trotzdem die obligatorische Spielhalle, super Sandstrände, über die wir barfuß (mit den Füßen im Wasser!) spazierten und sogar einen kleinen süßen Hafen, wo wir das erste Mal so richtig Bekanntschaft mit dem echt krassen Tidenhub hier machten - als wir kamen, lagen alle Boote im Wasser, anderthalb Stunden später lagen alle auf dem Trockenen. Ebbe und Flut werden auch später nochmal von entscheidender Bedeutung sein, also auf jeden Fall weiterlesen! Anne blieb ihr heutiges Essensglück aber auch weiter treu und so teilte sie sich ihr original kornisches Eis unfreiwillig mit einer Möwe im Sturzflug. Trotzdem gammelten wir länger als gedacht am Strand ab und fühlten uns wie im Urlaub.

Zweites Highlight (natürlich nach St Ives und nicht nach der Möwe) war der Besuch von St Michael's Mount. Ihr wisst, das Gerät, was wir vom Klo aus sehen können... Ich hoffe, ihr habt alle eure Google-Hausaufgabe gemacht und ich muss jetzt nicht erklären, dass das eine Art Mini-Festung ist, die man bei Ebbe zu Fuß und bei Flut nur per Boot erreicht. Wir konnten zu Fuß gehen, waren aber leider (unser Portemonnaie würde sagen: zum Glück) zu spät dran, um uns das Schloss angucken zu können, das auf dem höchsten Punkt der Insel steht. Es gibt tatsächlich noch ein paar Insel- und Schlossbewohner (hoffentlich alle mit Bootsführerschein) und irgendwann wollen die ja auch mal ihre Ruhe haben. Aber auch, wenn wir nicht ganz hoch konnten, war das schon ein extrem majestätischer und toller Anblick.

Am Ende des Tages waren wir dann noch am Ende. Am Ende des englischen Festlands, am westlichsten Punkt aller Zeiten, am Land's End. Hier war es ähnlich wie am südlichsten Punkt, eine wilde, schroffe Küste mit heftiger Brandung und einfach nur mega schön. Da wir am Abend da waren, hatte das ganze Touri-Brimborium auch schon geschlossen (das ist auch echt hart hier, es gibt ein 4D-Kino, 100 Shops mit Nippes, Shaun das Schaf und noch viele andere sinnlose Spielereien, um den Leuten das Geld aus den Rippen zu leiern) und es war allgemein nur von wenig Leuten besucht, was sehr angenehm war. Ein gelungener Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Tag 11: Cornish and Nature

Ich hatte ja gedacht, mit Städten vom Typ K und Städten des K-Typs so einigermaßen über die Runden zu kommen, aber heute musste ich eine weitere Klassifizierung vornehmen. Arbeitstitel: Städte der Kategorie K ("Kornisch"). Erstes und bisher einziges Mitglied: Polperro.

Wie der informierte Englandkenner eventuell bereits gemerkt hat, sind wir heute in Cornwall gelandet, der südwestlichsten Ecke des Landes. Hier ist es schon irgendwie ein bisschen anders als im Rest Englands. Die Landschaft ist noch ein bisschen hügeliger, die Küste ist nicht aus Kreide, sondern aus Schiefer (und sooo krass, aber dazu später noch mehr), es scheint noch mehr Schafe und noch engere Straßen zu geben, man schmiert auf die Scones zuerst die Marmelade und dann die Clotted Cream, es gibt hier sogar doppelte Kreisverkehre und man scheint allgemein sehr lokalpatriotisch zu sein. So wie es aussieht, kann sich Cornwall komplett selbst versorgen, es gibt cornish Ice Cream, cornish Clotted Cream, cornish Fudge, cornish Ale, cornish Cider, cornish Corny (das war gelogen, aber auch ein tolles Wortspiel oder?) und alle Orts- und Straßen haben neben ihrem normalen auch noch einen unaussprechlichen cornischen Namen. Aber es ist auch schön. Sehr schön.

Unser erster wirklicher Kontakt mit Cornwall war wie schon erwähnt die Stadt (naja, sagen wir das Dörfchen) Polperro. Wahrscheinlich das engste Dorf der Welt. Wie die Leute, die hier leben (es scheinen nicht sehr viele zu sein) einen größeren Einkauf in ihre Häuser bekommen, wird für mich auf ewig ein Rätsel sein. Aber gut für uns, denn die beiden Straßen wirken so natürlich viel uriger. Es gibt außerdem einen kleinen Hafen, in dem wegen Ebbe fast alle Schiffe auf dem Trockenen lagen und einen tollen Abschnitt Küste. Wir mochten Polperro und liefen eine ganze Weile von links nach rechts (obwohl es immer noch regnete, wohlgemerkt!).

Im Anschluss kam die Sonne endlich wieder raus und wir fuhren nach Lizard. Hier gab es zwei krasse Sachen zu bestaunen. Erstens: Lizard Point, den südlichsten Punkt Englands. Ein hammerhartes Küstenspektakel mit schroffen Felsen, tosender Brandung und dem hässlichsten Leuchtturm aller Zeiten. Zweitens: Kynance Cove, eine der spektakulärsten Buchten, die ich bisher gesehen habe. Hier gab es noch schroffere Felsen und eine noch tosendere Brandung. Ich hätte stundenlang einfach rumsitzen und gucken können.

Jetzt wohnen wir in Penzance, fast am Ende Englands, bei Carol, der Künstlerin. Aus unserem Fenster sehen wir das Meer und beim Pullern St Michael's Mount - hierzu wahrscheinlich morgen mehr, aber ihr könnt ja schon mal googlen, wenn ihr eine offene Kinnlade braucht. Es könnte schlimmer sein.

Dienstag, 16. Mai 2017

Tag 10: Gimme Moor!

Freunde der Sonne! Um unseren heutigen Tag emotional nachverfolgen zu können, müsst ihr erstmal das Licht aus- und die Nebelmaschine anmachen. Dann legt ihr die Schallplatte mit dem Wolfsheulen auf, lasst den Wind durch euer Fenster pusten und bittet euren Nachbarn, die Kettensäge anzuwerfen und irre zu lachen. Wir waren nämlich heute im Dartmoor, uiuiuiuiui!

Kurzer Abriss für bisher Unwissende: Das Dartmoor ist die Lüneburger Heide in groß. In sehr groß. Einer der größten Nationalparks Europas und im Grunde nur aus Gras, Baum, Moor, Heidepflanzen, Felsen, Tieren und ein paar Straßen bestehend. Engen Straßen. Ein paar Dörfer gibt es auch und diverse Cafés und Pubs mitten im Niemandsland. Berühmte Krimiautoren wie z.B. Alfred Hitchcock haben sich hier schon Inspiration geholt und wir werden vermutlich demnächst auch einen Horrorroman zu Papier bringen (Arbeitstitel: Schampus mit Lachsfisch), denn passend zu unserem Besuch hat es heute den ganzen Tag durchgeregnet und -genebelt. Genau die richtige Stimmung also für unseren Besuch.

Wir waren heute ziemlich motiviert und hatten vor, mit Gandolf von Ort zu Ort zu fahren, dort jeweils auszusteigen und ein paar kleine bis mittlere Moorspaziergänge zu unternehmen. Wir hatten sogar extra für dieses Ereignis unsere guten Wanderschuhe angezogen. Nachdem wir beim ersten Halt ca. 50 Meter hinter uns gebracht haben, ist uns aber leider aufgefallen, dass wir aus Zucker sind, also haben wir uns schnell wieder ins Auto gesetzt. Es hat aber auch wirklich fies geregnet und der Wind stand natürlich so, dass er einem den Regen direkt ins Gesicht blies. Immer. Wir haben uns dann darauf beschränkt, kreuz und quer durchs Moor zu fahren, ab und zu anzuhalten, das Fenster runter zu lassen und aus dem Auto hinaus zu fotografieren.

Trotz (vielleicht auch wegen) des bescheidenen Wetters war es ein tolles Moor. Sehr einsam, nur links und rechts kleine vermooste Steinmäuerchen mit Heidezeugs und ansonsten endlose Felder und Hügel mit Bäumen und ab und zu mal ein verlassen scheinendes Haus. Und immer wieder Schafe, Ponys oder Rinder, die auch mal einfach auf der Straße abhängen. Und wenn einem dann doch mal ein Auto entgegen kam, musste man sich nach allen Regeln der Kunst aneinander vorbei schlängeln, ohne die Spiegel zu verlieren. Ich mochte es und es war mal wieder eine tolle Abwechslung zu der ganzen Zivilisation.

Montag, 15. Mai 2017

Tag 9: Very british

Seit heute gelten wir für meine Begriffe offiziell als Engländer. Wir haben englisch gefrühstückt. Wir hatten Afternoon Tea mit Croi... äh, Scones. Wir haben Ale und Cider getrunken. Wir sind durch den Regen gefahren. Wir haben bei grauestem Wetter eine Stadt mit Kathedrale erkundet. Wir waren in einem Cath Kidston Store. Wir haben ganz oft die Worte "excellent" und "brilliant" benutzt. Wir waren bei Aldi einkaufen.

Unsere Reise hat uns heute nach Exeter geführt, wo wir die nächsten 2 Nächte verbringen werden. Wie schon kurz erwähnt, ist Exeter (wie auch Canterbury, Salisbury und Winchester) eine Stadt vom Typ K (d.h. "mit Kathedrale"). Den anderen Stadttyp, zu dem Brighton, Portsmouth und Bournemouth zählen, bezeichne ich als K-Typ ("mit Küste"). Die beiden Typen (evtl. gibt es noch mehr, aber mir sind bisher nur diese beiden untergekommen) unterscheiden sich nicht nur in der Position des Ks, sondern auch in ihrer Architektur und ihrem Gefühl. Städte desselben Typs sind aber untereinander durchaus vergleichbar (bzw. um mal zu pauschalisieren: gleich). Von daher überrascht es mich nicht, dass uns auch Exeter mit seinem Fluss, seiner Kathedrale und seinen alten Gemäuern gut gefällt. Eigenschaften, in denen sich Exeter von anderen Städten des Typs K abhebt, sind die deutlich häufiger vertretenen Penner (wie mir heute bewusst wurde, sind mir in den anderen Städten nie Obdachlose aufgefallen, nicht mal in Brighton (wobei man sie da wegen der ganzen anderen schrägen Gestalten wohl nur schlecht erkennt)), sowie die Tatsache, dass die Innenstadt eigentlich recht modern gestaltet ist, aber ab und zu einfach mal wieder ein total uriges altes englisches Gebäude zwischen 2 "normalen" Häusern auftaucht.

Wie schon gesagt, waren wir auch heute beim Essen sehr englisch unterwegs. Ich habe endlich meinen Cream Tea bekommen (dieses mal sogar echten) und es war großartig. Das Café war auch so ein typisch englisches Oma-Café, unser Kellner hat uns jedes Mal, wenn er an unseren Tisch kam, mit "Good afternoon" begrüßt und wir hatten einen schönen Blick auf Exeters Kathedrale. Excellent! Heute morgen hatten wir uns ja in Bournemouth auch schon mit typisch englischem Frühstück eingegroovt. Anne hatte Eggs Benedict, das sind pochierte Eier und Schinken auf "Muffin" (also Toast-Brötchen) mit Sauce Hollandaise... das muss man sich mal vorstellen, Sauce Hollandaise zum Frühstück! Ich hatte ein "full english breakfast", also Bacon, fiese englische Bratwurst, Pilze, Tomate, Bohnen mit Soße und Toast (wobei ich glaube, eigentlich müssten das eher so Röstis sein) - alles gebraten. Auch nicht so viel besser. Aber es war beides lecker, also bleiben wir auch morgen noch hier im Land der Kreisverkehre, Castles und Kathedralen.

Sonntag, 14. Mai 2017

Tag 8: Das Bourne-Erlebnis

Hallo, liebes anonymes Internetgesicht! Hattest du einen schönen Sonntag? Wir auch. Wir sind nämlich heute nach Bournemouth weitergezogen und haben ihr nach intensiver Begutachtung den "Coolste Stadt des Urlaubs"-Award 2017 verliehen. Auf Awards scheinen die Leute hier ja abzugehen. Es gibt nicht nur Awards für das Parkhaus des Jahres und das Klo des Jahres, sondern auch für das Eis des Jahres, die Architektur des Jahres, den Garten des Jahres und bestimmt auch für den Kreisverkehr des Jahres, den Käsefuß des Jahres, den Straßenbelag des Jahres undundund.

Aber jetzt Bournemouth. Großartige Stadt. Sie kann einiges. Sie hat Strand (sogar Sandstrand, was hier nicht der Normalfall ist), kilometerlang. Sie hat einen Pier (okay, der ist im Gegensatz zu Brighton oder San Francisco schäbig und kostet zu allem Überfluss auch noch ne Mark Eintritt, aber es geht ja hier ums Flair). Sie hat bunte Strandhütten. Sie hat Shopping. Sie hat tolle Parks und Gärten (im Gegensatz zu dem Gartenfiasko gestern sogar umsonst und mindestens 8x so schön). Sie hat Straßenmusiker (hat zugegebenermaßen hier aber so ziemlich jede Innenstadt, was es natürlich nicht weniger toll macht). Sie hat Palmen. Sie hat einen Haufen Wassersportler. Sie ist im Allgemeinen sehr sehr angenehm und wirkt außerordentlich lebenswert. Die erste Stadt dieses Urlaubs, in der ich mir vorstellen kann, auch mal für länger als 1-2 Tage Urlaub zu machen. Wenn das Wetter so super ist wie heute.

Weil wir es konnten, haben wir hier so eine tourimäßige Hop on Hop off-Tour in einem roten Cabrio-Doppeldeckerbus gemacht, der nicht nur durch Bournemouth, sondern auch durch die Nachbarstadt Poole fuhr. Die war ebenfalls sehr schön, eine nette kleine Hafenstadt, aber auch deutlich verschlafener als Bournemouth. Im Busticket war sogar auch ein Bootsticket mit inbegriffen und so düsten wir halt auch noch kurz nach Swanage auf der Isle of Purbeck, die gar keine richtige Insel ist, aber trotzdem mit einer fetten Steilküste Eindruck schinden kann.

Also alles wieder im Lack hier und endlich sind wir auch mal in einer Unterkunft untergekommen, bei der im Bad nicht nur der Lichtschalter von der Decke baumelt (das kann uns schon lange nicht mehr verwirren), sondern wo die Klobrille aus Holz ist, man zum Spülen in den Spülkasten hineingreifen muss und die Erfindung des Einhebelmischers tatsächlich noch nicht angekommen ist und wo es demzufolge noch einen Wasserhahn für kaltes und einen Wasserhahn für heißes Wasser gibt. Bäm Bombe!

Samstag, 13. Mai 2017

Tag 7: Nownton Abbey

Wenn unsere Tage hier Jahrmarktattraktionen wären, wäre heute eine Achterbahn. Es ging auf und ab, wobei eigentlich eher ab und ab und auf und ab und ab und auf.

Ab:
Zum Frühstück gab es statt Scones mit Clotted Cream schon wieder nur Croissants und Joghurt. Immerhin zeigte unser aktueller Host wenigstens ein bisschen Menschlichkeit und hatte die Orangenmarmelade durch Honig ersetzt. (Disclaimer: Unsere Bude hier ist echt schwer in Ordnung und dass wir überhaupt Frühstück ins Zimmer gebracht bekommen, ist schon deutlich über unseren Erwartungen.)

Ab:
Der Masterplan für heute war, zu Highclere Castle zu fahren und sich dort einen bunten Tag mit dem Earl von Grantham und Ihrer Ladyschaft zu machen. Highclere diente nämlich als Hauptkulisse für die großartige Serie Downton Abbey. Leider zeigte sich einmal mehr, dass das Internet immer Recht hat. Wie beschrieben, war das gesamte Anwesen nämlich für die Öffentlichkeit gesperrt und öffnet erst im Juni für ein paar Monate. Buuuuh! Wir kämpften wie die Tiger und probierten jede mögliche Zufahrtsstraße aus, aber irgendwann standen wir immer vor einem "Privatgelände, Eindringlinge werden mindestens erschossen und von tollwütigen Iltissen zerfleischt"-Schild. Also gaben wir auf.

Auf:
Plan B für heute war ein Ausflug nach Winchester. Das war toll. Wieder ein süßes kleines englisches Städtchen mit altem Gemäuer, einer protzigen Kathedrale, einem kleinen Flüsschen und entspannten Engländern. Außerdem war Markt. Wir mussten 2x unser Parkticket nachlösen, weil wir doch länger geblieben sind als gedacht.

Ab:
Teil 2 des Plan B war der Besuch des Hillier Gardens, wie der Name schon sagt, eine angeblich tiptoppe Gartenanlage. War aber rausgeworfenes Geld, weil das meiste entweder noch nicht blühte oder verblüht war und es allgemein ziemlich ungepflegt und doof angelegt gewesen ist.

Ab:
Zum Abendessen wollten wir im größten Supermarkt der Stadt (Sainsbury's) leckeren Salat kaufen. Es gab aber nur Schrott.

Auf:
Im kleinsten Supermarkt der Stadt (co-op) gab es nicht nur akzeptablen Salat, sondern auch fantastischen mit Schokolade überzogenen Cheesecake und eine ausgezeichnete Pale Ale- und Cider-Auswahl.

Alles in allem war es heute also relativ enttäuschend. Aber wenigstens war das Wetter noch immer sehr okay (soll aber wohl die Tage scheißer werden) und morgen geht es dann ja auch schon wieder woanders hin.

Freitag, 12. Mai 2017

Tag 6: Day off

Schon der ägyptische Hohepriester Shopinamon wusste, dass man während eines Road Trips auch mal eine kulturelle Auszeit braucht. Das ist gut und führt dazu, dass man die anderen Tage aufnahmefähiger ist. Deswegen (und weil uns langsam die Klamottos ausgehen und wir keine Lust haben zu waschen) waren wir heute shoppen. Dazu sind wir nach Portsmouth ins tiptop Outlet an den Gunwharf Quay gefahren. Wir waren sehr erfolgreich und es war ein schöner Tag.

Natürlich kann dieser Beitrag nicht jetzt schon zu Ende sein, daher folgen nun noch ein paar Erkenntnisse, die wir im Laufe des Urlaubs sammeln konnten.

- Südengland ist sehr grün.
- Südengland ist überraschend hügelig.
- Engländer lieben Kreisverkehre. Aller Art. Einspurig und mehrspurig, groß und klein, mit und ohne Mitteldrempel, manchmal sogar mit Ampel oder auf Autobahnen.
- Engländer mögen Süßigkeiten und entsprechende Geschäfte.
- Engländer picknicken gerne.
- Engländer lieben Golf. Sogar in Leeds Castle und einigen semi-öffentlichen Parks gibt es Golfplätze.
- Überraschend viele englische Eltern besitzen eine Hundeleine für ihr Kind.
- Engländer lieben Tee. Das ist nicht überraschend, aber ich brauche es als Überleitung für die folgende super Geschichte. Und zwar ist mein großes Ziel für diesen Urlaub, einmal Cream Tea zu... trinken? Essen? Tressen? Das ist Schwarzer Tee mit Milch und dazu Scones (irgend so ein Gebäck) mit Clotted Cream (irgend so eine weiße frischkäseartige Schmiere) und Marmelade. Sieht mega lecker aus. Heute war ich meinem Ziel so nah wie nie, denn in unserer aktuellen Unterkunft ist Frühstück inklusive und heute Morgen standen alle Zutaten dafür auf einem Tablett vor unserer Tür. Die Marmelade war zwar Orange, was genau genommen keine Marmelade, sondern die Strafe Gottes für alle vergangenen, aktuellen und zukünftigen Kriege ist, aber ich war trotzdem fest entschlossen. Okay, ein bisschen wunderte ich mich, dass es keine Scones gab, sondern Croissants, aber auch davon ließ ich mich nicht entmutigen. Erst als Anne mir verriet, dass die Clotted Cream eigentlich Joghurt war (natürlich erst, nachdem ich ihn auf dem Croissant verteilt hatte (aber zum Glück vor der Marmelade)), vertagte ich mein Projekt auf einen der nächsten Tage... Croissant mit Joghurt schmeckt übrigens super!

PS: Ich habe den meisten der letzten Beiträge noch Fotos hinzugefügt. Das Auge neidet ja bekanntlich mit :-P

Donnerstag, 11. Mai 2017

Tag 5: Steine

Dies ist die Geschichte einer der größten Entdeckungen der jüngeren Menschheitsgeschichte. Sie trug sich zu, als Anne und ich begannen, uns auf unseren Urlaub vorzubereiten. Wir schlugen den ersten Reiseführer auf und waren erstaunt, Stonehenge zu sehen. Stonehenge! Dieser Steinhaufen! Der ist doch in Schottland! Wir waren uns beide zu 100% sicher, aber nachdem wir das Geröll auch in anderen Reiseführern und im Internet in Südengland verortet sahen, gab es nur eine Erklärung: In den letzten Jahren muss der Haufen unbemerkt umgezogen und die Geschichte umgeschrieben worden sein. Heute machten wir uns davon selbst ein Bild. Es war erschütternd. Die Steine stehen tatsächlich in Südengland und jeder hat so getan, als wäre das auch schon seit 3000 Jahren so. Naja.

Trotz dieser Verschwörung war Stonehenge aber auch echt beeindruckend. Es sind zwar nur Steine, aber alleine die Vorstellung, dass die vor unendlich langer Zeit Hunderte Kilometer weit durch das Land gerollt und aufgestellt worden sind, und das ohne größere Hilfsmittel, ist schon... naja, beeindruckend halt. Glücklicherweise sind wir ziemlich klug gewesen und haben die spätest mögliche Einlasszeit gewählt, sodass es sogar relativ leer war und wir die Gelegenheit für Spökes hatten. Noch dazu war uns auch heute die Sonne wieder wohlgesonnen.

Vor Stonehenge waren wir übrigens noch ein Stündchen in Salisbury, wo man wahrscheinlich auch nur Station macht, wenn man auf dem Weg nach oder von Stonehenge ist. Damit tut man der Stadt allerdings etwas Unrecht, denn auch sie ist wirklich schön anzusehen. Eigentlich so wie Canterbury, nur etwas größer und mit einer Kathedrale, die man kostenlos angucken kann und die nicht voll mit Gerüsten ist. Und mit Fluss. Leider hatten wir hier nicht ganz so viel Zeit, wie wir gerne gehabt hätten, aber vielleicht kommen wir in den nächsten Tagen einfach nochmal wieder.

Unser Lager haben wir nun für die nächsten Tage in Southampton aufgeschlagen, aber eigentlich nur deshalb, weil man von hier aus relativ schnell relativ viele dolle Orte erreichen kann. Ihr werdet schon sehen...

Mittwoch, 10. Mai 2017

Tag 4: The Sister in the Rye

Leute, heute ist etwas absolut unenglisches passiert. Wir wurden wach und der Himmel war blau und die Sonne strahlte. Summer in the city! Wir konnten auch machen, was wir wollten, das Wetter wurde einfach nicht schlechter. Wie ihr euch vorstellen könnt, waren wir stinksauer. Also fuhren wir weg. Der Reiseführer empfahl die Seven Sisters, das ist ein strahlend weißer Steilküstenabschnitt. Kreidefelsen und so. Ich habe zwar weder eine noch sieben Schwestern gesehen, aber Steilküste ist ja sowieso immer krass. Wobei, noch besser als die Seven Sisters gefiel mir Beachy Head, das war auch ein Kreidefelsen, nur ein paar Kilometer weiter. Aber hier wurden keine Busladungen Touristen abgeladen, es gab drumherum einen Haufen Düne zum Rumlaufen und vor der Küste stand noch ein kleiner Leuchtturm.

Anschließend ging es nach Rye. Eine sehr alte Stadt. Und wenn ich sehr alt sage, meine ich richtig richtig alt. So mittelalteralt. Ich glaube, eine älter aussehende und trotzdem so gut erhaltene Stadt habe ich noch nicht gesehen. Gary der Clown sagt, Paul McCartney lebt da, und der ist ja auch schon alt, aber hat sich gut gehalten. Kleiner Scherz. Aber Rye ist trotzdem extrem schön und malerisch und definitiv den Abstecher wert gewesen.

Weil auf dem Rückweg nach Brighton das Wetter immer noch toll war und wir nicht die ganze Zeit im Auto rumsitzen wollte, machten wir noch kurz in Battle Halt. Da hat die Stadt nicht nur nen super Namen, sondern es gab irgendwann im 11. Jhdt. dort tatsächlich ne Schlacht und danach ein Kloster. Jetzt gibt es da noch Ruinen und wenn man so ein Teil hat was wir haben, muss man keinen Eintritt zahlen. Es war ganz nett. Auf dem ehemaligen Schlachtfeld steht ein großer Pfeil rum und drumherum blöken Schafe mit ihren Lämmern. Außerdem hat man eine schöne Aussicht auf Landschaft.

Abends wollten wir nochmal in Brighton auf den Pier. Im Dunkeln, weil dann ja alles blinkt und auch bestimmt das Delfinrennen geöffnet ist, das gestern noch zu hatte. Aber Pustekuchen, der ganze Pier hatte schon zu. Was für ein komischer Laden, da gehen wir nicht mehr hin. Aber morgen fahren wir ja eh schon wieder weiter.

Dienstag, 9. Mai 2017

Tag 3: Clowns, Pubs & Rock'n'Roll

Freunde des Urlaubens! Ich weiß, es ist unglaublich, aber wir sind immer noch on the road. Heute gab es nach den eher klassischen Sightseeing-Trips der ersten Tage allerdings ein ziemliches Kontrastprogramm, denn: Wir sind in Brighton. Untergebracht sind wir hier in der coolsten Airbnb-Bude, in der ich je gewesen bin. Unser Host heißt Gary und arbeitet am Wochenende als Clown. Muss ich noch mehr sagen?!

Zurück zu Brighton und unseren Aktivitäten. Eigentlich haben wir nicht viel gemacht, außer hin und her zu laufen und Crazy Golf zu spielen. Es gibt auch gar nicht so wirklich viel zu sagen, weil Brighton jetzt keine klassische Touri-Stadt ist, mit großen Sehenswürdigkeiten und so. Es gibt den Pier mit einer ganzen Kirmes drauf (schamlos in San Francisco geklaut) und diesen Palast, der aussieht, als wäre er aus Visakhapatnam importiert (das ist in Indien, habe ich extra bei Google Maps recherchiert), aber abgesehen davon punktet Brighton eher durch seine ziemlich spezielle Atmosphäre. Es ist jung, bunt, Multikulti, alternativ, vegan und chaotisch. So ähnlich wie in Hamburg die Schanze, nur halt als komplette Stadt. Sehr unenglisch, aber schon irgendwie cool. Ich glaube, ich würde eher hier wohnen (oder studieren) wollen anstatt hier Urlaub zu machen.

Damit der Beitrag nicht jetzt schon zu Ende ist, kommen jetzt noch 1-2 Fotos.

Montag, 8. Mai 2017

Tag 2: Lords & Bishops

Der heutige Tag war vollgepackt mit Highlights, wie sie ein menschliches Hirn kaum verkraften kann, es sei denn, es gehört uns. Ich glaube, ich kann durchaus behaupten, dass wir beide England schon jetzt sehr mögen.

Zuerst aßen wir das typisch ausländische Wabbelbrot zum Frühstück, weil wir zu blind waren, den Toaster zu finden. Dann fuhren wir im Linksverkehr, als hätten wir ihn mit der Muttermilch aufgesogen und nutzten Kreisverkehre wie zwei ausgebuffte Profi-im-Kreis-Fahrer. Auf Empfehlung meiner Tante (nur einer von ca. 794 (Empfehlungen, nicht Tanten)) steuerten wir Canterbury an, was sich als super Idee herausstellte, denn es war toll. Sehr alt, recht klein, unglaublich gemütlich, mit schönen engen Gassen und eigentlich so, wie man sich eine Stadt in England so vorstellt, die nicht London heißt. Und natürlich mit einer ziemlich beeindruckend großen Kathedrale, die blöderweise hinter Häusern und Mauern versteckt ist und für die man sogar bezahlen muss, wenn man sie nur von außen mal richtig angucken will. Da sie dann auch noch zur Hälfte eingerüstet war, investierten wir das Geld aber lieber in ein Salzkaramell-Eis und fotografierten den einen Turm, den man auch ohne Bezahlung sehen konnte. Aber es war trotzdem sehr sehr schön und durchaus eine Empfehlung wert.

Als wir uns an alten Häusern und kleinen Gassen satt gesehen hatten und unser Parkschein ablief, machten wir uns auf zu unserem nächsten Ziel, das wir gestern auch schon einmal angesteuert hatten: Leeds Castle. Doch während gestern (wir erinnern uns vage: Sonntag) ca. 2000 Autos dort parkten, waren es heute ca. 20. Wir feierten uns selber für unsere Entscheidung, gestern gleich wieder gefahren zu sein und zahlten mit breitem Grinsen den atemberaubend hohen Eintrittspreis. Aber: Er hat sich sowas von gelohnt, denn was ist das bitte für eine affenstarke Anlage?!? Erstmal gibt es unfassbar viel Rasen. Jede Menge Rasen. Englischen Rasen, nur beste Qualität. Mit Bäumen und so. Und er ist nicht eingezäunt, wie er es in Deutschland mit Sicherheit wäre. Man konnte dort sogar Golf spielen. Gestern in Knole House übrigens auch. Wie bescheuert! Naja, egal. Dann gibt es so 3 oder 4 Seen. Mit schwarzen Schwänen. Über einen See fährt eine Fähre (auf die Fähre!). Dann gibt es ein Heckenlabyrinth. Wie bei Harry Potter, nur ohne lebensbedrohliche Gefahren. Wie geil ist das denn?!? Wir brauchten auch nur 3 Anläufe, um das Ziel (die Mitte) zu finden. Dann gibt es selbstverständlich einen top gepflegten englischen Garten. Und natürlich gibt es auch noch das Castle itself, was auch schon wieder so mega beeindruckend und toll und supergut hergerichtet ist, dass man eigentlich gar nicht anders kann als es großartig zu finden.

Abends kosteten wir dann noch unsere erste Portion Fish & Chips und unseren ersten Schwarztee mit Milch (beides überraschend lecker) und jetzt heißt es schon wieder Abschied von der Familie nehmen und weiter geht's. Aber dazu dann morgen mehr.

Sonntag, 7. Mai 2017

Tag 1: Welcome to England

Als wir heute erwachten, waren wir leider immer noch in Dünkirchen. Also machten wir schnell, dass wir von dort verschwanden - aber nicht, ohne ein okayes Frühstück zusammen mit 562 sich lautstark unterhaltenden Holländern einzunehmen. Dann ging es auf die Ihrwisstschonwas. Verrückt. Das war schon ein anderes Kaliber als die Hitdorf-Langel-Rheinfähre, daher hatten wir für unseren zweistündigen Aufenthalt dort eine Premiumunterbringung gebucht, die W-LAN, Freigetränke, Süßkram ohne Ende und keine Heizung mit sich brachte. Abgesehen davon war die Überfahrt ereignislos.

Wir betraten englischen Boden bei bestem englischen Wetter: Wolken, Wind und leichtem Nieselregen. Wind und Regen konnten wir zum Glück relativ schnell verscheuchen, sodass wir unter ganz angenehmen Bedingungen Dover Castle in Augenschein nehmen konnten. Dover Castle ist eine fette Burganlage, in die während des 2. Weltkriegs Hunderttausende alliierte Soldaten aus Dünkirchen flüchteten... niemand hat dafür jetzt mehr Verständnis als wir. Für eine Burg war die Anlage auch erstaunlich schön - sehr grün, sehr steinig und natürlich gespickt mit Accessoires für des Engländers Lieblingsbeschäftigung: Picknick. Ein gelungener Start in unser Abenteuer.

Nach einem kurzen Abstecher auf den Parkplatz von Leeds Castle (wo die Eintrittsschlange zu lang und unsere Zeit zu knapp war) und zu den Grünanlagen von Knole House (einem alten königlichen Jagdanwesen mit ganz viel freilaufendem Wild) kehrten wir gegen Abend bei meiner (wenn ich die Wikipedia-Grafik richtig verstanden habe) Tante 2. Grades ein, die seit 100 Jahren in England lebt und uns freundlicherweise die nächsten 2 Nächte mit W-LAN, einem Bett und massenweise guten Tipps versorgen wird.

Erstes Fazit: England kann was. Alles ist so englisch, wenn man mal von der Autobahn runter ist, kommt man auch durch richtig schöne Städtchen und auf der linken Seite fahren ist eigentlich so wie auf der rechten Seite fahren, nur anders.

Samstag, 6. Mai 2017

Prolog: Quattro Nationi

Haha, ausgetrickst! Wahrscheinlich hat jetzt jeder schon damit gerechnet, dass ich winkend vor Windsor Castle hin und her stolziere (außer die armen Seelen, die nicht über so umfassende Englischkenntnisse verfügen wie ich und den letzten Beitrag nicht verstanden haben - Pech!). Ist aber nicht so, heute gab es nur Vorgeplänkel. Um vor der Fährüberfahrt nicht die Zeit im Nacken zu haben, sind wir heute nur bis Dünkirchen (in Frankreich) gefahren und gehen dann hier morgen früh erst auf die Fähre (auf die Fähre!).

Von heute gibt es dann auch entsprechend wenig zu berichten. In ca. 7 Stunden Fahrzeit sammelten wir aus 4 Ländern (Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich) Insektenleichen auf unserer Windschutzscheibe und aßen 1 Nutellabrötchen, 2 Franzbrötchen, 2 Äpfel und 2 Portionen Pomis. Weitere Tageshighlights waren die überall freien Straßen, die mit offenem Mund schlafende Beifahrerin eines uns überholenden Autos, die belgischen Verkehrsschilder für Nothaltebuchten, das Herausfinden des Unterschieds zwischen Milchkaffe, Cafe au Lait, Cafe Latte und Cafe con leche (Kurzfassung: es gibt fast keinen) und die kürzeste baustellenbedingte Umleitung des Jahrhunderts (runter von der Autobahn, 360°-Kurve in einem Kreisverkehr und an fast derselben Stelle wieder rauf auf die Autobahn). Wow.

Dünkirchen ist jetzt auch nicht unbedingt ein Fashion- und Architektur-Hotspot, eher so eine postapokalyptische Geröllwüste mit Hafen. Immerhin haben wir aber schon eine der härtesten Prüfungen des Urlaubs hinter uns gebracht - Kommunikation auf englisch... mit Franzosen! Zwei Mal! Hat auch einmal mehr und einmal weniger gut geklappt.

Das soll es nun erstmal gewesen sein. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Bonne nuit.

Freitag, 5. Mai 2017

I believe it goes already again loose

Hello working population!

This is a small posting, that only two aims has:
1) Cause jealousy!
2) Inform the world thereover, that the best Pedis of all times once again stand short before a phenomenal holiday!

Tomorrow goes it off and then we will drive with the good old green Gandolf Merlin on the ferry (on the ferry!) and knatter the next three weeks across through the bombastical countryside of south England. We are optimally prepared (speechcourse (how one sees), eight weeks left driving, journeyleader learned outwally) and are tight like breaded beavers.

Party on!

Sonntag, 29. Januar 2017

Rüebli, Beat und Läckerli - Basel 2017

Freunde. Es ist wieder passiert. Die tollste Frau der Welt und ich waren mal wieder im Urlaub. In Basel. Dieses Mal aber nur kurz (eine Freundin besuchen), deswegen kommt der Bericht auch erst im Anschluss. Und: Da ich dieses Mal faul war, hat Anne den Stift gespitzt und die größten Highlights notiert, die der Welt natürlich nicht vorenthalten werden dürfen. Hier wir gehen!

26. Januar
Aufstehen um 5 Uhr früh. Natürlich haben wir nur die Pufferbahn (aka. die spätest mögliche) geschafft und lecker in der Bahn gefrühstückt. Flieger startete relativ pünktlich trotz Gateverlegung in letzter Minute, die Ankunft in Basel lief reibungslos. Vom Flughafen mit Bus zum schweizerischen Hauptbahnhof (es gibt in Basel auch einen deutschen...) und zu Fuß durch die Stadt zur Unterkunft. Die ist mega zentral und sehr süß - sieht aus wie ne ehemalige Kneipe... Erste Erkundungen zu Fuß, um abends festzustellen, dass man bereits ganz Basel gesehen hat.
Mittags erstmal (Schnapper Nr. 1) 2 Brezeln für 13 Franzosen (unser interner Codename für CHF) mit Visa-Card bezahlt, weil der Mann sein Portemonnaie auf dem Zimmer gelassen hat - was sich später doch in der Tasche wieder angefunden hat.
Schnapper Nr. 2: Latte Macchiatto für 5,70 Franzosen.
Abends noch Treffen mit Jule im Holzschopf - Essen für 2 nur 60 Franzosen (Schnapper Nr. 3).
Wetter: Sonnig, klar, windig, um die 0°C (d.h. saukalt).
Fazit: Basel bzw. die Schweiz sind teuer... sehr teuer... teuer ist gar kein Ausdruck, aber Basel ist eine megahübsche kleine Stadt.

27. Januar
Erstmal ausgeschlafen. Lecker gefrühstückt in der Unterkunft mit selbst gekauften Köstlichkeiten - Favorit: Tête de Moine (ein Käse). Ab in die Stadt Richtung Quartier St. Alban - ein netter Spaziergang am Rhein. Besuch der Papiermühle - sehenswert (wir haben Papier selbst gemacht und bedruckt). Erklärungen in der gesamten Papiermühle waren auf deutsch, englisch und französisch - Mann rafft es natürlich lange nicht und drückt den F-Knopf, um sich was anzuhören ("Komisch, das ist ja gar nicht deutsch... Und wo sind die Knöpfe A, B, C?"). Danach mega leckeren Kuchen gegessen (Preise schon fast normal... nicht!). Weiter am Rhein entlang gegangen, coole Sauna, Roche-Haus, niedliche kleine Straßen uvm. gesehen. Im Läckerli Huus Baseler Spezialitäten gekostet und eingekauft. Fahrt mit einer unmotorisierten Rheinfähre auf die andere Seite. Schließlich noch ausgeruht und lecker Burger gegessen in einem kultigen Rock Restaurant (L'Unique, dieses Mal auch nur 70 Franzosen).

28. Januar
Erstmal ausgeschlafen - schließlich ist Urlaub. Auf in Richtung Hbf, Treffen mit Jule, Fahrt mit dem legendären TER 200 nach Colmar (Frankreich) - 45 min Fahrt. Der Ticketkauf gestaltete sich schwierig - eigentlich war der Automat nur für Franzosen geeignet, da er nur französisch sprach. Meine Freunde, die Franzosen... Während in der Schweiz und im deutschen Grenzgebiet alles dreisprachig ist, sind die Franzosen davon überzeugt, dass französisch DIE Weltsprache ist, die jeder beherrschen sollte. Die Fahrt verlief reibungslos und brachte uns in ein süßes, kleines, wirklich sehenswertes Städtchen.
Nach knapp 3 Std hatten wir dann doch alles gesehen, einen Crêpe gegessen (zu deutschen Preisen), Cappuccino und Kuchen gekostet (alles bezahlbar) und sind abends entspannt zurückgefahren - leider ohne die Nachbildung der Freiheitsstatue gesehen zu haben, die anscheinend mitten auf der Autobahn steht (der Erbauer oder so der Statue kam aus Colmar)... Dafür haben wir Klein Venedig gesehen - ein sehr niedliches Viertel von Colmar.
Die Preise dort haben uns dazu verleiten lassen, auch noch für das Abendessen dort einzukaufen - wenn es da nur einen Supermarkt gegeben hätte (gibt es nicht). Also Einkauf in Basel verrichtet (zu den Preisen brauche ich nichts mehr zu sagen). Lecker Salat gegessen, Wein und Bier getrunken und den Abend gemütlich mit Jule ausklingen lassen.
Fazit: Schweiz ist teuer. Franzosen sind halt Franzosen und sprechen nur französisch - wie der Rest der Welt auch. Colmar ist mega schön - ein Tag ist aber ausreichend. Saxophon ist ein tolles Instrument.

29. Januar
Die letzten Franzosen (das Geld, nicht die Menschen) nicht mehr losgeworden, weil der kack Ticketautomat für den legendären TER 200 nur Kreditkarten akzeptierte und wir extra Geld dafür abgehoben hatten. Wieder die Franzosen (die Menschen, nicht das Geld), die nur Ärger machen. Letzte Chance: das Busticket. Aber auch hier will der Automat keine Franzosen (ich kann es ja irgendwie verstehen), also wieder mit Kreditkarte bezahlt. Auch auf dem Flughafen will man von unseren Franzosen nichts wissen. Also falls noch jemand was braucht... Ach ja, zurück geflogen sind wir auch.