Mittwoch, 31. Januar 2007

Kinotag: Blood Diamond

Meine Herren, das Kinojahr 2007 verspricht ein äußerst gutes zu werden! Nachdem schon der letzte Film ein schwer zu toppender und voller Erfolg war, hat gestern "Blood Diamond" dem Ganzen die Krone aufgesetzt und die Messlatte noch ein ganzes Stück höher gehängt. Außerdem ist im Moment jemand mit großen Schritten unterwegs in meine persönliche Hall of Schauspieler-Fame, dem ich es nie im Leben zugetraut hätte. Aber der Reihe nach...

Sierra Leone (Westafrika) versinkt in den 90er Jahren im Chaos eines gnadenlosen Bürgerkriegs. Die Rebellenorganisation RUF befindet sich auf einem blutigen Feldzug gegen die Regierung und schreckt dabei weder vor der kompromisslosen Auslöschung ganzer Dörfer noch vor der Ausbildung zahlreicher Kindersoldaten zurück. Um die nötigen Waffen für ihren Krieg bezahlen zu können, versklavt die RUF Landsleute, die sie bei ihren Gemetzeln verschont hat, zur Arbeit auf den hiesigen Diamantenfeldern. Einer dieser Arbeiter - der Fischer Solomon Vandy (Djimon Hounsou) - stößt eines Tages auf einen außergewöhnlich großen Diamanten, den er in letzter Sekunde vor seinen Aufsehern verstecken kann, indem er ihn vergräbt. Als er kurz darauf ins Gefängnis geworfen wird, erregt er die Aufmerksamkeit des Ex-Söldners und Diamantenschmugglers Danny Archer (Leonardo DiCaprio). Archer organisiert Vandys Freilassung und verspricht, sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach seiner Familie zu machen, um im Gegenzug von Vandy den Diamanten zu bekommen. Doch beides ist leichter gesagt als getan, auch wenn die ungleichen "Partner" in der Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly) tatkräftige Unterstützung finden.

"Blood Diamond" ist ein vielschichtiger Film. Er ist ein spannender Abenteuerfilm über die Jagd nach einem wertvollen Diamanten mitten in einem Kriegsgebiet. Er ist ein aufrüttelnder Politthriller über die teilweise menschenverachtenden Verhältnisse in Afrika und die Skrupellosigkeit der Diamantenhändler im Westen. Er ist ein ergreifendes Drama über die verzweifelte Suche eines Vaters nach seiner Familie. Und er ist einer der besten Zelluloidhaufen, die ich in den letzten paar Jahren gesehen habe. Die zahlreichen Actionszenen sind schnörkellos und äußerst packend, die ruhigeren Szenen gehen teilweise stark unter die Haut und trotz der stolzen Länge von 2½ Stunden wird es nie langweilig. Stattdessen wird man als Zuschauer hin- und hergeschleudert zwischen wirklich imposanten Landschaftsaufnahmen Afrikas (und sowas fällt mir sonst nie auf) und brutalen Gefechten, regelrechten Hinrichtungen und erschreckenden Bildern von Kindersoldaten. Dabei verzichtet "Blood Diamond" glücklicherweise auf einen penetranten erhobenen Zeigefinger, sondern lässt die in jeder Hinsicht eindrucksvollen Bilder für sich sprechen. Das Tüpfelchen auf dem i sind dann noch die durchweg überzeugenden Leistungen vor allem von Djimon Hounsou und einmal mehr Leo DiCaprio, deren Oscar-Nominierungen mehr als gerechtfertigt sind. Und wäre die allerletzte Szene nicht ein wenig über's Ziel hinausgeschossen, gäbe es jetzt auch zum 1. Mal das volle Turbometer für den perfekten Film. So reicht es halt "nur" zu einer überaus beeindrucken 9/10.

9/10

Gerade läuft: Nix

Montag, 29. Januar 2007

Schubladendenken

Dank der neuen Blogger-Version hab ich jetzt endlich die Möglichkeit, Einträge zu kategorisieren, was ich auch ab jetzt fleißig nutzen werde. Für die Bennenung der Kategorien hab ich mir natürlich was ganz Pfiffiges ausgedacht, nämlich verschiedene Schubladen, in die ich mich selbst stecken würde. Und damit nachher keiner sagen kann, er hätte von nix gewusst, gibt's hier und jetzt eine Übersicht über alle Schubladen wo gibt inklusive einer kurzen Beschreibung (Änderungen vorbehalten).

Malocher (für alles, was mit Arbeit und Studium zu tun hat)
Masochist (für meine traumatischen Erlebnisse als Bahnfahrer)
Kinomat (für alles, was mit Filmen zu tun hat)
Musikus (für alles, was mit Musik zu tun hat)
Bücherwurm (für alles, was mit Büchern zu tun hat)
Wohneproppen (für meine Erfahrungen als Mensch mit Mietwohnung)
Schatzsucher (für gefundene Bilder, Videos, Links, Zitate, etc.)
Ersthelfer (für Hilfe in PC- und Lebensfragen)
Dancing Queen (für alles, was mit Party und Amüsemang zu tun hat)
Sportskanone (für alles, was mit (meistens passivem) Sport zu tun hat)
Labertasche (für Gedanken und skurrile Geräte)
Maulwurf (für alles, was mit dem Blog zu tun hat)
Mensch (für alles, was mir passiert ist und sonst nirgends reinpasst)

In der nächsten Zeit werde ich sämtlichen Einträgen nach und nach eine oder mehrere Kategorien zuordnen. Wenn ich mich dann noch getraut habe, den ganzen Kram hier auch layouttechnisch auf die neue Blogger-Version umzustellen, verschwindet auch das seltsame Wort "Labels", es gibt ne Schubladen-Übersicht in der Sidebar und und und. Da lacht das Herz. Und der Onkel hat ordentlich zu tun.

Gerade läuft: Nix

Albert hat Recht

Düsseldorf Hauptbahnhof, Gleis 11, 16:05 Uhr. Noch 6 Minuten, bis die bereits angeschlagene S6 Richtung Köln einfährt. Plötzlich rattert die Zuganzeigetafel wild drauflos und kommt bei dem simplen Wörtchen "Zugdurchfahrt" zum Stehen. Es folgt eine Durchsage, dass gleich ein Zug durchfahren wird.

2 Minuten später. Die Lautsprecher informieren erneut über die kurz bevorstehende Zugdurchfahrt.

Wieder 1 Minute später. Ein Zug fährt ein. Auf jeder der ca. 30 Anzeigen über der Frontscheibe und an den Seiten der Bahn ist deutlich das Wort "Leerfahrt" zu lesen. Weil die Ampel noch auf rot steht, hält der Zug an.

Warum zur Hölle muss es immer noch mindestens 2 Menschen geben, die zu blöd sind, aus dieser Vielzahl von optischen und akustischen Hinweisen abzuleiten, dass der eingefahrene Zug nicht die S6 ist und die ernsthaft versuchen, einzusteigen???

Gerade läuft: Nix

Sonntag, 28. Januar 2007

Umbaupause?

BaustelleSeit 30 Jahren gibt's ne neue Version von Blogger. Das ist das Gerät, das mein Blog vorgebaut hat. Mit der neuen Version kann man einige tolle Sachen machen, die man vorher nicht machen konnte, z.B. kategorisieren. Deswegen versuchte ich seit 30 Jahren, mein Blog auf die neue Version umzustellen. Hat aber aus irgendwelchen mysteriösen Gründen nie geklappt. Bis gestern. Jetzt hab ich's also endlich umgestellt bekommen und deswegen kann es sein, dass hier ein paar Sachen in der nächsten Zeit nicht so funktionieren, wie sie funktionieren sollen. Beispielsweise gibt's jetzt auf der Beitragsseite keinen Link mehr zum vorigen Beitrag, sondern zum aktuellsten.

Was ich eigentlich sagen will: Es kann passieren, dass ich in den nächsten Tagen mehr damit beschäftigt bin, das Blog halbwegs toll zu machen, als tolle Sachen zu schreiben. Muss aber nicht passieren. Nur wenn, dann wisster Bescheid.

Gerade läuft: Klaus & Klaus - Da steht ein Pferd auf'm Flur

Foto: pixelio.de

The Rule of Having Fun

Alter Schwede! Komm ich grad von einem der geilsten Konzerte meines Lebens? But hello! Es ging sich um ein Gastspiel der bekannten deutschen Skapelle The Busters (die auch 4 Leiharbeiter für das Farin Urlaub Racing Team stellt) im Düsseldorfer zakk und ich werde jetzt das Urteil, das ich vorhin schon vorweggenommen hab, nochmal vorweg nehmen: Es war der absolute Hammer! Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen, weitermachen und aufhören soll, denn es war einfach zu vieles phänomenal.

Mit SFH erlebte ich zum ersten Mal seit gefühlten 100 Jahren endlich mal wieder eine richtig gute Vorband (vom Stil her vergleichbar mit den Mad Caddies), die sogar eine Zugabe geben durfte, während der die Bühne vom halben Publikum gestürmt wurde. Außerdem wurde ich Zeuge von Sitzpogo. Das ist genau das, wonach es sich anhört: Pogo im Sitzen. Inklusive Crowdsurfing!

Bei den Busters wusste ich dann nie, wo ich hingucken sollte. 12 Mann auf einer Bühne sind reichlich verwirrend. Zum Glück hab ich trotzdem mitbekommen, dass ständig Leute aus dem Publikum auf die Bühne geklettert sind und dort Spirenzchen gemacht haben, bevor sie sich wieder in die Menge schmissen (am krassesten war die Frau, die sich minutenlang an einen Sänger rangemacht und ihm u.a. mal eben ans Gemächt gegriffen hat). Ich hab auch mitbekommen, dass der Gitarrist eine Wurst (!!!) geschenkt bekommen hat und dass ein Fan (Udo) in einem Lied Gitarre spielen durfte und sogar ein achtbares Solo rausgerotzt hat. Überhaupt waren Soli sehr gefragt. Und damit meine ich nicht Pillepalle-30-Sekunden-Soli, sondern richtig männliche improvisierte 2-Minuten-Soli, während denen der Rest der Band schonmal gerne von der Bühne verschwand. Die meisten Lieder spielten die Busters deutlich länger als auf CD und auch wenn viele Songs eher gemächlich waren, tat das der guten Stimmung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Man konnte halt nicht richtig abrocken, headbangen und Leute töten, aber dafür war es eine richtig geniale Partystimmung. Ich bin begeistert! Skank down!

Gerade läuft: Nix

Samstag, 27. Januar 2007

Kinostarts Februar 2007

Leev Närrinnen un Narren,
och de 5. Johreszick weed nich vun neuen Filmen verschont. Un domet ehr üch nich den janzen Krempel merke dun müsst, han ich üch ma dat Beste rusklamüsert.
Mer bejröße die Kinostarts vum Februar met dreemol vun Hätze Monnem Helau! Monnem Helau! Monnem Helau! Herr Kapellmeister, schmiss de Riemen op de Orjel, Klatschmarsch!

01. Februar:
De jroße Leere

08. Februar:
Rocky Balboa
Schräger als Fiktion (Erfahrungsbericht hier)
Kings of Rock - Tenacious D (Erfahrungsbericht hier)

15. Februar:
Der gute Hirte
Die Hollywood-Verschwörung

22. Februar:
Bordertown
Ghost Rider (Erfahrungsbericht hier)
Lonely Hearts Killers
Pans Labyrinth (Erfahrungsbericht hier)

Jrad läuf: Nix

Donnerstag, 25. Januar 2007

Schreibtischstock

Der Stuessy hat mich mal wieder beschissen beschmissen. Mit nem Stock. Und zwar möchte der junge Mann wissen, wie es so auf meinem Computertisch aussieht. Eine meiner leichtesten Übungen. Weil das Foto ca. 26 km² groß geworden ist, gibt's den kompletten Tisch mit Umgebung erst nach nem Klick auf das kleinere Bildchen.

Turbos Tisch

Übrigens kann man da auch sehr schön sehen, wie riesengroß mein Gefängnis Zimmer ist. Wenn das Fenster auf der rechten Seite zuende ist, kommt nämlich direkt wieder Wand. Aber anstatt mich hier selbst zu bemitleiden, frag ich doch lieber mal beim Huppy und beim Tommy nach, wie deren Arbeitsplattform so aussieht.

Gerade läuft: Die Filue - Ich bin der Hans

Kurzgeschichte: Das Problem

"Wie bitte??? ... Auweia ... Mmhm, mmhm, verstehe ... Jaja, das macht Sinn ... Äh? Wie jetzt? ... Ach so?! ... Du lieber Himmel, das ist aber ein dicker Hund! ... Ja, verstehe ... Sicher, sicher, ich werd sehen, was sich machen lässt und mich dann wieder melden ... Mein lieber Herr Gesangsverein..." Sichtlich irritiert und ohne an eine Verabschiedung zu denken ließ er den Hörer langsam zurück auf die Gabel des Telefons sinken. "Meine Güte," seufzte er vor sich hin, "sechs Bonbons in einer Tüte!" Das hatte sein Opa früher immer gesagt und auch, wenn er den Sinn nie ganz verstanden hatte, hatte sich der Spruch doch tief in sein Sprachzentrum gemeißelt. Aber jetzt hieß es, sich über ein ganz anderes Problem den Kopf zu zerbrechen.

Er startete seinen bewährten Teppich-Rundgang. Die linke Hand in die Hüfte gestützt und die rechte Hand auf seiner Stirn liegend drehte er Runde um Runde auf dem schon lange abgetretenen Läufer. Dieser Methode hatte er schon so manchen genialen Einfall zu verdanken, aber im Moment tobte in seinem Kopf lediglich eine Sturmflut von zusammenhanglosen Gedanken. Hätte man in sein Gehirn hineingucken können, so hätte sich einem vermutlich folgendes Bild geboten:
Dunkelheit. Tosende See. Pfeifender Wind. Zuckende Blitze. Inmitten der rauhen Wellen eine Nussschale von einem Boot. Gewissermaßen eine Wal-Nussschale. Er in ihr, krampfhaft an den Mast geklammert. Immer wieder trifft ihn der Schlag. Und zwar in Blitzform. Jeder Blitz hat dabei eine andere Gestalt. Nackte Frauen. Kreuzschlitzschraubenzieher. Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsmützenkordeln. Linoleum. Alles dabei. Nur keine mögliche Lösung für sein Problem. Er schreit. Und genau das ist der Punkt, an dem wir uns schnell wieder auf den Weg aus seinem Kopf machen und auf dem Teppich bleiben sollten, auf dem er immer noch verzweifelt hin- und hermarschierte.

Er sah schlecht aus. Die rechte Hand war mittlerweile zum Kinn heruntergewandert, tiefe Sorgenfalten zogen sich über seine Stirn. Sein Opa hatte früher immer gesagt, er dürfe keine Grimassen schneiden (also auch nicht die Stirn kraus ziehen), weil irgendwann das Gesicht dabei erstarren würde. Es hatte ihn jedes Mal zum Lachen gebracht, doch mittlerweile wusste er es besser. Wo sonst sollten die ganzen Leute mit Hasenscharte herkommen? Nichtsdestotrotz war die Stirn kraus ziehen im Moment für ihn der einzige Weg aus dem Schlamassel und selbst dieser drohte nun zur Sackgasse zu werden.

Mittlerweile waren schon über 30 Minuten seit dem verhängnisvollen Telefongespräch vergangen und er wusste immer noch nicht, was er tun sollte. Wie sollte er sich bloß verhalten? Was waren seine Optionen? Wo lauerten Risiken und Gefahren? Sein normalerweise so scharfer, analytischer Verstand ließ ihn diesmal einfach im Stich. Resigniert ließ er sich in seinen abgewetzten Sessel fallen und schloss die Augen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Warum er? Warum jetzt? Warum, wieso, weshalb? Verzweifelt rieb er sich über sein Gesicht, bevor er in sich zusammensank und glasig vor sich hin starrte.

Wie lange er in dieser Position verharrte, wusste er nicht. Doch plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, wie er sich eventuell aus seiner misslichen Lage würde befreien können. Es war nicht unbedingt der revolutionäre Geistesblitz, den er sich gewünscht hatte, aber es war immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer und damit mehr als er die letzten Minuten zustande gebracht hatte. Sofort fiel alle Resignation von ihm ab, er sprang aus dem Sessel, begann wieder mit seiner Teppich-Rundreise und feilte an seinem Plan. Diesmal gab es keine gedankliche Apokalypse, diesmal war das Bild klarer. Er witterte Morgenluft und schloss das Fenster. Die würde ihn nur ablenken. Nach ungefähr 20 äußerst produktiven Runden auf dem Teppich beschloss er, seinen Plan sofort in die Tat umzusetzen. "Wenn nicht jetzt, wann dann?" sagte er, um sich selbst Mut zuzusprechen. Wieder so ein Spruch von seinem Opa. Ein kluger Mann. Aber auch er selbst zählte sich nicht zu den Dummen, vor allem nicht nach diesem Durchbruch. Ein euphorisches Gefühl machte sich in ihm breit, als er zum Telefon griff und die Nummer wählte. "Ja, hallo! Wir hatten vorhin schonmal telefoniert ... Genau, jetzt weiß ich, was zu tun ist ... Wenn der Spinat aus ist, nehm ich halt einfach ne Magherita..."

Gerade läuft: Nix

Mittwoch, 24. Januar 2007

DVD-Tag: L.A. Crash

Letzte Woche Dienstag war ich gar nicht im Kino. Stattdessen hatte ich eine Audienz bei meinem persönlichen Papst fargy XII. Wir diskutierten aktuelle Ereignisse, konsumierten Hopfenkaltschalen und guckten uns dann den letzten Bester-Film-Oscar-Preisträger "L.A. Crash" an. Und das ist ja auch irgendwie nen Eintrag wert, wenn auch nen verspäteten. Also, hier isser. Und jetzt fragt ihr natürlich zurecht: "Worum geht's denn da? Also im Film?" Und dann sag ich:

In "L.A. Crash" geht es um Detective Graham Waters (Don Cheadle), der in einem brisanten Fall ermittelt und eine drogenabhängige Mutter hat. In "L.A. Crash" geht es um den Staatsanwalt Rick Cabot (Brendan Fraser) und seine Frau Jean (Sandra Bullock), die sich das Auto von 2 jungen Schwarzen klauen lassen. In "L.A. Crash" geht es um Sergeant Ryan (Matt Dillon), der einen kranken Vater hat und der auf Streife eine Frau sexuell belästigt. In "L.A. Crash" geht es um Officer Hanson (Ryan Phillippe), der nicht mehr mit Ryan zusammen auf Streife gehen will. In "L.A. Crash" geht es um den iranischen Ladeninhaber Farhad, der sich eine Waffe kauft, weil seine Ladentür kaputt ist. Und das ist noch nichtmal die Hälfte der Handlung. Aber genug für einen kleinen Eindruck.

Ich mag ja Episodenfilme. Ich mag's, wenn kleinere Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, sich Stück für Stück zu einer großen Geschichte zusammensetzen und man am Ende ein schönes Aha-Erlebnis hat. Und deswegen konnte mich "L.A. Crash" nicht so ganz umhauen. Denn die vielen kleineren Geschichten hatten oft auch auf den zweiten und dritten Blick nichts miteinander zu tun. Zwar gab's zwischendurch mal kleine Aha-Erlebnisse und am Ende auch ein größeres, allerdings waren alle irgendwie nicht Aha genug, um den berühmten roten Faden durch die unzähligen Handlungsstränge ziehen zu können. So wirkte der Film oft einfach zusammenhanglos, als wären 3 oder 4 Filme zu einem zusammengematscht worden.
Statt den roten Faden in die Handlung zu packen, packt "L.A. Crash" diesen allerdings in die Thematik, die da "Rassismus" heißt. Es würde mich nicht wundern, wenn nicht mehr als 3 Figuren dieselbe Nationalität hätten und in jeder kleinen Geschichte dreht es sich letztlich immer nur um das Eine. Dabei beschränkt sich der Film jedoch zum Glück nicht nur auf eine Sichtweise (z.B. Weiße sind böse, Schwarze arme Säue), sondern beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Es gibt keine durchweg positive Figur, aber jede macht auf eine gewisse Art und Weise eine Entwicklung durch - im positiven und auch im negativen Sinn. Und genau das (und die fast durchweg guten kleinen Geschichten) ist das, was "L.A. Crash" unter die Haut gehen lässt, wieder ordentlich herausreißt und doch noch zu einer schicken 7/10 verhilft.

7/10

Gerade läuft: Klüngelköpp - Du kannst mich mal

Montag, 22. Januar 2007

Blockade

Nach knapp halbstündiger Diskussion mit mir selbst bin ich einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass das nach einem Klick erscheinende Bild keinen lustigen einleitenden Text nötig hat.

Elefant

Gerade läuft: Claudia Engels - Schenk m'r doch ne Pinguin

Sonntag, 21. Januar 2007

Mit Kind und Kegel

Wieder auf'm Sandberg Kegeln gewesen. Kegelclub gegründet. Name noch offen, Kassenwart und Prüfer diktatorisch bestimmt. Diesmal die billigere Pizza mit mehr Belag genommen (letztes Mal: Gyros, Zwiebeln - 7,40€; dieses Mal: Gyros, Zwiebeln, Peperoni, Knoblauch - 6,20€). Im Portemonnaie unverhofft 100€ gefunden. 50 davon wieder versteckt, um irgendwann nochmal überrascht zu sein.

Nächster Termin: 17.02.07, 20:00 Uhr. Kostümpflicht!

Gerade läuft: Nix

Samstag, 20. Januar 2007

Helau!

Rock'n'KarnevalLiebe Leser,

11 Monate wurdet ihr verschont, aber jetzt müsst ihr wieder leiden! Nachdem ich schon seit 4 Wochen die Vor- und Nachmittage meiner Samstage in der Wagenbauhalle verbringe, habe ich mich nun dazu entschlossen, den Vollzeitkarneval einzuläuten. Das bedeutet: Jecker Content (also wie immer), 3 neue temporäre Zufallsbilder in der Sidebar und 24/7 Karnevalsmusi! Vielleicht find ich ja auch irgendwo noch nen schnaften Countdown bis Rosenmontag oder sowas. Wär doch mal verrückt.


3x Monnem Helau!
Turbomartin I.


Gerade läuft: King Size Dick - Kölle am Rhing (New York, New York)

Freitag, 19. Januar 2007

Die freundliche Hektik der Schildkröte

Nach exzessivem Konsum des empfehlenswerten Albums "Tight Pants" der Combo Boozed kommt eben solches mir bei der Autofahrt so langsam zu den Ohren raus. Klarer Fall, da muss mal wieder eine Auto-CD her! Also machte ich mich auf eine lange und mühsame Suche nach den besten Liedern der Welt und fand diese hier:
  1. Olli Schulz & Der Hund Marie - Was macht man bloß mit diesem Jungen?
  2. Coalminer's Beat - Land Of Green
  3. Element Of Crime - Finger weg von meiner Paranoia
  4. Trashmonkeys - You'll Never Have A Hold On Me
  5. Sport - Die Hände
  6. Sincere - Killerboys On Acid
  7. Chris Cornell - You Know My Name
  8. The Ataris - In This Diary
  9. Muse - Assassin
  10. My Chemical Romance - Welcome To The Black Parade
  11. Rocket From The Crypt - Bring Us Bullets
  12. Beatplanet - Schnafte
  13. Blumfeld - Strobohobo
  14. Scissor Sisters - I Don't Feel Like Dancin'
  15. Madsen - Du schreibst Geschichte
  16. The Feeling - Helicopter
  17. 30 Seconds To Mars - Attack
  18. Die Sterne - Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt
  19. Semisonic - Closing Time
  20. Everclear - Hater
Toll!

Gerade läuft: No Use For A Name - Any Number Can Play (Album: Hard Rock Bottom)

Stoibär †

So schnell kann's gehen. Letztens hat Edmund "Äh" Stoiber erst nen halbrunden Geburtstag gefeiert, dann kam St. Pauli und plötzlich hatter wieder mehr Zeit für seine Muschi.

Der Preis für den schönsten Kommentar zu Stoibers Rücktritt geht übrigens an den Geschäftsführer der Linkspartei, Dietmar Bartsch. Der sagte nämlich:
"Deutschlands Sprachlandschaft wird ärmer sein."
Äh... Word!

Gerade läuft: Nix

Donnerstag, 18. Januar 2007

Die Klo-Verschwörung

Freunde, ich bin da einer ganz großen Sache auf der Spur! Eine Verschwörung, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat! Erschreckender als Britney Spears' Unten-ohne-Fotos, schockierender als "Deutschland sucht den Superstar" und skandalöser als der CDU-Porno! Und der absolute Überhammer ist, dass sie sich schon wieder um stille Örtchen im Herzen NRWs dreht! Da wird doch die Hand in der Pfanne verrückt!

Also, die Sache ist die: Der gemeine Homo sapiens sapiens betrachtet den Stuhlgang als eine Tätigkeit, die er am liebsten in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit durchführt. Aus diesem Grund verfügen nahezu alle öffentlichen Arschenbecher über eine zimmerähnliche Ummantelung, die sogenannte Kabine. Diese ist durch den Klokabinentürschließmechanismusdrehknopf gesichert, der den arglosen Exkrementierer vor dem Eindringen Unbefugter schützt und so seine Einsamkeit garantiert.
Das Verhalten der Klokabinentürschließmechanismusdrehknöpfe ist dabei wie vermutlich alles in Deutschland streng DIN-genormt. Ein Drehknopf sieht in etwa aus wie ein Mexikaner auf dem Fahrrad und verhält sich immer synchron zum Schließriegel. Soll heißen: Fährt der Mexikaner von unten nach oben, ist die Tür offen, fährt der Mexikaner von links nach rechts, ist auch der Schließriegel von links nach rechts gefahren und man kann in Ruhe seinen Bob in die Bahn schießen. Dieses Verfahren ist absolut logisch und wurde mir von mehreren unabhängigen Experten bestätigt. Zum besseren Verständnis folgt nun ein Foto einer ordnungsgemäß geschlossenen Klotür.

Zue Tür - richtig, richtig, popichtig

Und jetzt kommt dat Dingen: Bei meinem neuen Stammklo ist das nicht so, sondern genau umgekehrt! Der Mexikaner muss von unten nach oben fahren, damit mir keiner beim groß machen zugucken kann! Also sieht bei "meiner" Kotzelle die abgeschlossene Tür folgendermaßen aus:

Zue Tür - total falsch

Dass das mal gar nicht geht, jeder Logik entbehrt und ein (Achtung, Wortwitz) famoser Griff ins Klo ist, sollte wohl jedem klar sein. So richtig mysteriös wird die ganze Geschichte allerdings erst durch die Tatsache, dass der Klokabinentürschließmechanismusdrehknopf in der Nachbarkabine der Norm entsprechend funktioniert. Aber das ist noch nicht alles. Stichprobenartige Nachforschungen meinerseits haben ergeben, dass mein bevorzugter Austritt nicht der einzige ist, dessen Mexikaner in die falsche Richtung fährt! Nach meiner völlig unzuverlässigen Hochrechnung müsste der Anteil dieser Falschschließer bei ungefähr 50% liegen.

Meiner Meinung nach stinkt die ganze Sache ganz gewaltig. Bei einem verkehrt installierten Klokabinentürschließmechanismusdrehknopf könnte man ja noch von Blödheit des GasWasserScheiße-Typens sprechen, aber bei so vielen geisterfahrenden Mexikanern muss da ein System hinterstecken! Und ich habe auch schon eine Theorie, die ich im nächsten Absatz kurz erläutern möchte.

Vor einigen 100 Jahren wurde die Erde von einer außerirdischen Rasse entdeckt. Sie war fasziniert von unserem Planeten, da er allen für sie lebensnotwendigen Anforderungen entsprach, allerdings wurden die Bewohner für zu unterentwickelt gehalten. Die taugten noch nichtmal als Sklaven. Aufgrund des immensen Potentials der Erde beschlossen die Aliens jedoch, den Planeten einzunehmen, sobald die Intelligenz der Bewohner ein für die Sklaverei akzeptables Maß erreicht hatte. Um nicht alle paar Jahre hier auftauchen zu müssen, installierten die Außerirdischen also eine Art Intelligenzüberwachungssystem, das an die Architektur der Menschen angepasst war, damit es nicht auffällt. Kern des Systems waren sogenannte Intelligenzzellen mit unterschiedlich angeordneten primitiven Schließmechanismen. Die Aliens waren sich sicher, dass ein Erdenbewohner, der die unterschiedliche Anordnung durchschauen würde, zumindest als Sklave von Nutzen sein könnte. Sobald also die Schlösser der Intelligenzzellen alle gleich angeordnet werden, wird ein Funkspruch ins All gesendet, der eine unmittelbare Alieninvasion zur Folge hätte. Aber dank mir und meines scharfen Verstandes ist dieser teuflische Plan zum Scheitern verurteilt! Und das nur, weil ich in den ersten Tagen immer verwirrt war, nachdem ich aufs Klo gegangen bin.

Gerade läuft: Semisonic - Closing Time (Album: Feeling Strangely Fine)

Mittwoch, 17. Januar 2007

Da

Lebbe geht weiter. Blog auch. Und zwar heute oder morgen nachmittag mit einem echten Knaller. Ich sag nur investigativer Journalismus at its best!

Gerade läuft: Nix

Sonntag, 14. Januar 2007

Weg

Eigentlich wollte ich heute schreiben, dass ich bei Gummigeruch abgestiegen bin. Stattdessen muss ich schreiben, dass die Frau weg ist. Keine Ahnung, wann es hier demnächst was Neues von mir gibt :'(

Gerade läuft: Nix

Kinotag: Prestige

Eine Filmkritik besteht aus 3 Akten. Der 1. Akt heißt "Das Versprechen". Der Turbomartin sagt, dass er ein Etwas geguckt hat, aber in Wirklichkeit will er natürlich nur mit seiner nicht vorhandenen Fachkenntnis prahlen. Der 2. Akt nennt sich "Die Story". Der Turbomartin erzählt von seinem geguckten Etwas. Wer jetzt nach der Bewertung sucht, wird sie nicht finden. Deshalb gibt es den 3. Akt, "Die Kritik" genannt. Dies ist der Teil mit den Vorteilen und Nachteilen, in dem Sympathien auf dem Spiel stehen und wo man plötzlich liest, dass "Prestige" ein super Film ist. Aber vorher muss man ja erstmal wissen, worum es hier überhaupt geht.

England, spätes 19. Jahrhundert. Die beiden aufstrebenden Zauberkünstler Robert Angier (Hugh "Wolverine" Jackman) und Alfred Borden (Christian "Batman" Bale) sammeln erste Bühnenerfahrung als Assistenten eines mittelmäßigen Magiers. Dummerweise stirbt während einer Show Angiers Frau (die ebenfalls zum Zauberteam gehörte), Angier macht Borden dafür verantwortlich, weil der zu blöd zum Knoten ist, beide mögen sich nicht mehr und werden zu erbitterten Rivalen. Dies äußert sich vor allem darin, dass im weiteren Verlauf jeder mit seiner eigenen Show seinen Konkurrenten übertrumpfen möchte und während der Show des Anderen versucht, diese mit teilweise drastischen Maßnahmen zu sabotieren. Im Mittelpunkt dabei steht der ursprünglich von Borden entwickelte Trick "The Transported Man", für den beide über Leichen gehen.

Eine nicht uninteressante Information zu "Prestige" ist, dass Regisseur Christopher Nolan auch an "Memento" schuld war. Denn ähnlich wie "Memento" hüpft "Prestige" munter von der Vergangenheit noch weiter in die Vergangenheit, von da weiter zur Gegenwart, wieder zurück in die Vergangenheit und das Ganze dann nochmal von vorne. Anders als "Memento" schlägt "Prestige" dabei allerdings ein eher gemächliches Tempo an und kommt nur schwerfällig in Gang. Einzig die durch die Bank überzeugenden Leistungen der Schauspieler (neben Bale und Jackman ist hier vor allem Michael Caine zu nennen) sorgen dafür, dass es im ersten Drittel nicht übermäßig langweilig wird. Je weiter sich das Puzzle aber zusammenfügt, desto interessanter wird "Prestige". Die Spannung steigt bis zum Schluss immer weiter an, es kommen immer mehr Details ans Licht, die das bisher Gesehene in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen und das Ende ist eines der überraschendsten der letzten Jahre. Das vermutlich genialste an der ganzen Geschichte ist allerdings, dass sich der Film selbst wie ein einziger großer Zaubertrick anfühlt. Er kommt zwar vor allem wegen des trägen Beginns nicht ganz an die Extraklasse von "Memento" heran, legt aber mit seiner 8/10 (eigentlich 8,5/10) die Messlatte für die Kinocharts 2007 schon ordentlich hoch.

8/10

Gerade läuft: Nix

Donnerstag, 11. Januar 2007

Ein Haar in der Schuppe

Die Geschichte der Haarpflegeprodukte ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Schon in der Bronzezeit wurden zahllose Männer erschlagen, die der Frau als Jagdtrophäe eine Spülung mitbrachten, die nicht zu deren Shampoo passte. Im Mittelalter entzündete sich ein heftiger Krieg daran, dass sich Ritter Kunibert von Adelgrund erdreistete, seinen bis zu diesem Zeitpunkt besten Freund Ritter Eberhard von Hohenwies davon überzeugen zu wollen, dass dessen Haare ohne das richtige Haarwaschmittel verfilzen. Auch in der heutigen Zeit gehen monatlich zahllose Ehen durch unerträgliche Haarspalterei in die Brüche. Ich selbst wurde erst vor Kurzem Opfer eines haarsträubenden Anschlags.

Man sieht also, die haarpflegemittelproduzierende Industrie hatte es nie leicht. Von daher ist es auch kaum verwunderlich, dass seit jeher ein Großteil des zur Verfügung stehenden Budgets in die Marketingabteilung gesteckt wird, die dann zur Imageverbesserung fleißig Xtra Strong Wet Looks, Molekularcomplexteilchen, Amino B-Strukturen und wurzelstärkende Reconstructoren kreiert. Aber steile Namen sind nicht alles, sondern bedürfen eigentlich immer noch einer wahnsinnig wissenschaftlichen Grafik wie z.B. einem Diagramm. Sonst hat das Ganze nämlich keine Aussagekraft. Und machen wir uns nix vor, wenn man in der Drogerie seines Vertrauens ein Anti-Schuppen-Shampoo von Head & Shoulders in den Händen hält, auf dem das folgende Diagramm zu sehen ist, dann kann man doch gar nicht anders als voll von dessen Wirkung überzeugt zu sein oder?!

Head & Shoulders  Anti-Schuppenkraft

Aber ich war nicht nur überzeugt, ich war fasziniert. Und habe mich voller Ehrgeiz umgehend daran gemacht, weitere unglaubliche Zusammenhänge zu erforschen. Meine Forschungen befinden sich zwar erst in einem sehr frühen Stadium, aber einige interessante und schockierende Entdeckungen habe ich bereits machen können:

Head & Shoulders  Anti-Mayokraft

Head & Shoulders  Anti-Baumkraft

Head & Shoulders  Anti-Haarkraft

Ich habe so im Gefühl, dass diese Erkenntnisse der Beginn etwas ganz Großem sind...

Gerade läuft: Me First And The Gimme Gimmes - She Believes In Me (Album: Love Their Country)

Mittwoch, 10. Januar 2007

Spam, Spam, Spam, Dirk, Spam

Von ca. 20 Mails, die ich am Tag kriege, sind ca. 21 Spam. Das ist zwar ein bisschen nervig, aber solange manchmal auch was zum Lachen dabei ist, ist es noch auszuhalten. Gestern flatterte mir endlich mal wieder ein solches Exemplar in die Mehlbox:
Von: Dirk
An: Fritz
Betreff: steil

Hallo Fritz

Ob du es gaubst oder nicht, ich hab mich mit der steilen Biene von www.going-69.com getroffen. So was hab ich noch nie erlebt, erzähle dir alles beim nächsten Training.
Steil ist übrigens auch der Grund, warum das Wort "Spam" heute die Bedeutung hat, die es hat. Der ist nämlich folgender Sketch von den Hafenboys von Monty Python:

Gerade läuft: Benuts - Turn Off Your Radio (Album: Sex Sells)

Montag, 8. Januar 2007

Turbomartin.doc

Man (ich) kennt das ja: Da sitzt man gerade die ersten Tage in einer neuen Abteilung rum, guckt intelligent, gewöhnt sich an die neuen Kollegen und hat im Grunde nix zu tun. Es fehlen einem noch ca. 1000 Berechtigungen für dies und das, man hat keine Ahnung von nix, die Kollegen haben selbst den Arsch voll Arbeit und nicht wirklich Zeit, einem die grundlegenden Sachen zu erklären. Da bleibt einem ja fast nix anderes übrig, als seine 8 Stunden im Internetz sörfend rumzukriegen. Prinzipiell ist das natürlich ne gute Sache. Immerhin erweitert man seinen Horizont, informiert sich über wichtige Dinge und fälltmirgradnixein. Allerdings sehen das irgendwie nicht alle Leute so, was dazu führt, dass übermäßiger Internetkonsum eher geächtet denn gefördert wird.

Hingegen kommt es immer gut bei den Oberen an, wenn man sich 300 Seiten lange Word-Dokumente durchliest. Und dank workFRIENDLY kannst man jetzt endlich das Nützliche mit dem Wichtigen verbinden. Denn workFRIENDLY stellt beliebige Websites bossfreundlich als Word-Dokumente dar. Zwar kann das Wundertool kein CSS und kein Javascript und ignoriert sämtliche Bildchen, aber dafür gibt es sogar eine "Boss"-Taste, die die Website ratzfatz in eine interessante wissenschaftliche Abhandlung über Zeitmanagement verwandelt. Sogar auf englisch! Wenn das keinen Eindruck bei den bekackten Bildschirmguckern lieben Kollegen schindet, dann weiß ich auch nicht.

Gerade läuft: You Say Party! We Say Die! - He!She!You!Me!They!We!Us!Ok! (Album: Hit The Floor!)

Sonntag, 7. Januar 2007

333! Hafenkegelei!

Weil vor ca. 2000 Jahren ein Neger und 2 Anti-Neger einem Baby was geschenkt haben, wird ja der 6. Januar auch "Heilige 3 Könige" genannt. Eigentlich total bescheuert. "Heilige 3 Könige" ist doch kein Name für nen Tag! Es gibt ja auch keinen Tag, der "Fischotter" heißt, weil sich das halt bekackt anhört. Aber darum geht's ja jetzt auch gar nicht. Viel mehr geht es darum, dass natürlich kein anderer Tag predestinierter prädästinierterer passender für das so gut wie traditionelle Weihnachtskegeln der 3er-Fetischisten aus der Nille-Tipprunde sein könnte und deswegen halt gestern gekegelt wurde. Auf'm Sandberg. So hieß nämlich die Gaststätte.

Es war eigentlich von vornherein klar, dass der Abend gar nicht anders als Hafen werden konnte, weil ich 2 Sekunden nachdem ich die Gaststätte betreten hatte wieder rausgeschmissen worden bin. Die Kegelbahn befand sich nämlich nicht wie üblich im Keller, sondern in einem Nebenraum im Hinterhof, der einen separaten Eingang hatte. Hafen yeah! Weitere Geilheitspunkte sammelte sie übrigens durch einen CD-Player mit einer großen Schlager-CD-Auswahl, durch den äußerst pimmeligen Preis von 2€ pro Stunde und durch 2x Ouzo für umme.

Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Namen aller Beteiligten aufzulisten: LGW, Yvi, Kune, Katze, "Tigerkralle" Nille (mit Brille), Christian Ziege, Rölle und ich. ConnyJonny war zwar nicht dabei, verdient aber trotzdem ein paar Sätze. Denn: Die Abstimmung, ob am 1.1. oder am 6.1. gekegelt werden soll, endete mit 6:5 Stimmen für den 6.1. Der Überlieferung nach hat CJ dann daraus geschlossen, dass Kegeln ganz ausfällt und sich was anderes vorgenommen. Logisch.

So. Nach diesem Exkurs in die Untiefen der clarenschen Psyche, tu ich jetzt endlich ma Poison bei den Hafen und komm zum Wesentlichen. Das gestrige Kegeln war genau so wie das letzte Kegeln, nur anders. Es wurde nicht so viel diskutiert und keiner hat Pfeffer gegessen, dafür wurde aber jedes Kegelspiel modifiziert. Mal durfte man nur mit roten und grünen Kugeln werfen, mal zählte ein Wurf dreifach, wenn man vorher das Gericht Nr. 33 erriet (Zwiebelsuppe. Hat aber keiner rausgekriegt.) und immer passierte bei 3 aufeinanderfolgenden Dreiern was Besonderes (z.B. Blitz-KO). Einmal war die Modifikation sogar so gut, dass das Spiel 2 Stunden gedauert hat. Und einmal hab ich latürnich auch Alle Neune geballert.

Nach dem Kegeln sind Nille, Rölle, Uwe und ich noch im schnaften Zollhäuschen gewesen, wo das Klo im 1. Stock ist. Da haben wir Karnevalslieder gesungen und uns von der Besitzerin wegen allem anmeckern und von der Theke verjagen lassen. Und irgendwann bin ich dann vollkommen knülle nach Hause gegangen. Hafen Hafen yeah!

Gerade läuft: Knorkator - Ich verachte Jugendliche (Album: Tribute to uns selbst)

PS: Warum die 3 bzw. die 33 bzw. die 333 so besonders ist, weiß ich nicht. Hat aber was mit Fortuna Düsseldorf und dem VfB Lübeck zu tun.

Freitag, 5. Januar 2007

Das sozialkritische Gedicht

Es angelt stumm am Baggersee
der stumme Angler Detlev P.
Doch alle Fische sind schon weg.
Dreck.

Gerade läuft: Fotos - Komm zurück (Album: Fotos)

Mittwoch, 3. Januar 2007

Kinotag: Die Rotkäppchen-Verschwörung

Für das neue Jahr habe ich mir u.a. vorgenommen, wieder viel Geld im Kino zu verprassen. Gestern bin ich mir dann selbst mit gutem Beispiel vorangegangen und habe ein Kino-Relikt aus dem vergangenen Jahr geguckt: "Die Rotkäppchen-Verschwörung". Dafür wagte ich mich sogar schon um 18:15 Uhr ins Lichtspielhaus, weil der Film seltsamerweise nur dann und nachts lief. Aber da ich auf der Hinfahrt schon Licht einschalten musste, gilt die Zeit trotzdem.

In "Die Rotkäppchen-Verschwörung" geht es nicht wirklich um das bekannte Märchen, sondern vielmehr um die Aufklärung eines waschechten Kriminalfalls. Denn als das Lieferantenmädchen Rotkäppchen die Rezepte für die waldberühmten Gebäckstücke seiner Großmutter vor dem Angst und Arbeitslosigkeit verbreitenden Backwerk-Banditen in Sicherheit bringen möchte, geht einiges drunter und drüber: Der große böse Wolf liegt im Bett, die Oma im Schrank und ein durchs Fenster gepreschter irrer Holzfäller auf dem Boden. Eine harte Nuss für die Ermittler Nicky Flippers (seines Zeichens Frosch) und Grizzly (seines Zeichens... ja, genau!), denn jeder der vier Verdächtigen hat seine eigene Version der Geschichte...

Wie relativ unschwer zu erkennen ist, ist "Die Rotkäppchen-Verschwörung" ein Animationsfilm. Genauer gesagt ist es ein durch eine erstklassige Story, haufenweise skurrile Figuren und vor allem nicht vorhandene Moral aus der Masse der Animationsfilme hervorstechender Animationsfilm. Die Animationen sind zwar recht hausbacken und meilenweit vom Genrekönig-Standard entfernt, wirken aber dennoch größtenteils charmant. Auch die Synchronisation ist wie so oft ein zweischneidiges Schwert - von Kacke bis Kaviar ist fast alles dabei. Der Humor des Films ist hingegen uneingeschränkt zu bejubeln, denn neben den schon erwähnten skurrilen Charakteren darf man sich an unzähligen versteckten und noch mehr offensichtlichen Gags und einigen grandiosen Hommagen an Filme wie xXx oder M:I erfreuen. Darüber hinaus ist mit "Die Rotkäppchen-Verschwörung" endlich mal ein Animationsfilm gelungen, in dem die (wenigen) musikalischen Einlagen nicht hochgradig peinlich sind. Meistens jedenfalls. Also alles in allem ein sehr zu empfehlender Geheimtipp, der eher was für große als für kleine Kinder ist und sich die 7/10 auf dem Turbometer redlich verdient hat.

7/10

Gerade läuft: Nix

Dienstag, 2. Januar 2007

Rad Nr. 5

Der erste Arbeitstag in einer neuen Abteilung ist immer was ganz Spezielles. Besonders dann, wenn mehr als die Hälfte der neuen Kollegen noch im Urlaub sind und der verbleibende Rest sich nicht für mich zuständig fühlt bzw. selbst bis über beide Ohren zu tun hat. So durfte ich mir eben schon von einem der arbeitswütigen Kollegen anhören:
"Gehen Sie mal davon aus, dass Sie heute weitestgehend ignoriert werden."
Spitzensache, da haben sich das frühe Aufstehen und der Weg zur "Arbeit" ja richtig gelohnt...

Gerade läuft: Nix

Montag, 1. Januar 2007

Ärzte statt Böller

Böller statt Ärzte!Dieses Silvester hatte der Onkel mal was ganz Verrücktes vor, weil die ärzte aus Berlin (aus Berlin!) was ganz Verrücktes vorhatten: ein Konzert im Kölner RheinEnergie-Stadion! Der Spaß sollte um 21 Uhr losgehen, um 17 Uhr war Einlass und damit die fuchsigen Fier (fraggy, fraggy-Frau, Stuessy und ich) auch nach ganz nach vorne kommen, waren sie schon gegen 15:30 Uhr da. Dummerweise waren so ungefähr 2.000 Hirntote schon gegen 13 Uhr da, sodass das mit dem ganz nach vorne kommen nicht wirklich geklappt hat und wir sozusagen umsonst so früh gekommen sind. Scheiße passiert.

Nach 1½ Stunden vorm Stadion warten hieß es dann also noch 4 Stunden im Stadion warten. Hier hatten sich die ärzte allerdings ein tolles Vorpogramm überlegt, das aus einem peinlichen Moderator, der langweiligen "Bernd das Brot"-Silvesterfolge, einem seltsamen DJ, "Dinner for One" und einem wilden Rocker, der auf einem Akkordeon (!) Ärzte-Lieder spielte, bestand. Kurz gesagt: Für'n Arsch! Aber wenigstens konnte ich endlich mal 5½ Stunden am Stück stehen.

die ärzte
Foto: Olaf Heine

Pünktlich um 21 Uhr ging's dann aber endlich los, als die ärzte nach 1½ Jahren Pause auf die Bühne stürmten und mirnixdirnix "Schrei nach Liebe" in die Mikrofone fetzten. Und so ähnlich ging's auch weiter. Viele viele Klassiker (z.B. "Teddybär" oder "Mysteryland"), nicht ganz so viele neue Sachen und im Grunde kein einziges schlechtes Lied, also eine phänomenale Setlist! Dazu gesellten sich dann noch geniale kleinere und größere Modifikationen an eigenen Songs (z.B. "Radio brennt" in einer Endlosschleife), eine Ramones-Coverversion auf kölsch und Belafarinrod in absoluter Höchstform (und teilweise im Hasen- bzw. Hahn-Ganzkörperkostüm!).
Es hatte allerdings für mich den Anschein, als ob die Stimmung im ca. 40.000 Mann starken Publikum nicht unbedingt soooo gut war, wie ich mir das von so einem Event versprochen hatte. Kann aber auch sein, dass durch die Größe des Stadions ein Haufen Stimmung verschluckt worden ist. Und zumindest bei "½ Lovesong" - als das halbe Stadion Feuerzeuge schwenkte - und bei "Dinge von denen" - als ¾ des Stadions lauthals mitsangen - war die Atmosphäre schon ziemlich überwältigend.

Mit einem recht guten Timing und bei leichtem Regen ging es dann ins neue Jahr. "Zu spät" lag gerade in den letzten Takten, als die Uhr langsam Richtung 2007 tickte, dann gab's ein ca. 2-minütiges Feuerwerk, jede Menge Gejohle und Sekt für Bela und Rod (Farin trank wie immer Kamillentee). Nachdem danach "Zu spät" zuende gespielt wurde, die beste Band der Welt sich noch zu einer allerallerallerletzten Darbietung von "Elke" überreden ließ und ein neues Album für den kommenden Herbst ankündigte, war das Ganze auch schon relativ abrupt zuende. Die Heimfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat dann auch nur schlappe 3 Stunden gedauert, sodass ich nach 12 Stunden Dauerstehen (wovon "nur" 3½ Stunden Konzert waren) endlich in mein Bett plumpsen konnte.

Mein Fazit: Die 1½-jährige Bandpause hat den ärzten spürbar gut getan. Die Super-Drei sprühten nur so vor Spielfreude, hatten augenscheinlich jede Menge Spaß und machten ihr "längstes Konzert mit dem anderen längsten Konzert" zu einem ihrer besten. Dass wir nicht bis ganz nach vorne gekommen sind, hat dank den Videoleinwänden kaum was ausgemacht, allerdings kann auch ein großes Stadion stimmungsmäßig nicht z.B. mit einer vollgepackten Live Music Hall oder Philipshalle mithalten. Und das nächste Silvester wird auf jeden Fall wieder an einem Ort gefeiert, an dem ich kein latentes schlechtes Gewissen haben muss und nicht auf den ÖPNV angewiesen bin!

In diesem Sinne: Frohes neues Jahr!

Gerade läuft: Nix