Mittwoch, 14. März 2007

Kinotag: Pans Labyrinth

"Turbo ins Glück", S. 769, Absatz 4: "Ein erfolgreicher Dienstag ist durch Einhaltug der simplen 3K-Formel gewährleistet: Kammblasen, Kino, Kwecksilber." Demzufolge war mein Dienstag nur zu einem Drittel erfolgreich, denn irgendwie hat gestern nur die Sache mit dem Kino wirklich funktioniert. Das aber auch nur, weil sich die Geschichte von "Pans Labyrinth" nach dem 26. Mal durchlesen endlich mal interessant angehört hat.

Die Geschichte, die geht nämlich so: Es war einmal zur Zeit Francos in Spanien ein kleines Mädchen, das hieß Ofelia (Ivana Baquero). Eines Tages brachen Ofelia und ihre Mutter auf zu dem Stützpunkt von Capitán Vidal (Sergi López), von dem Ofelias Mutter ein weiteres Kind erwartete. Ofelia mochte Capitán Vidal nicht, er war nicht ihr richtiger Vater und er war brutal und sadistisch. Ofelia mochte viel lieber Geschichten über Feen lesen, denn die gefielen ihr sehr. In den Wäldern - am Stützpunkt des Capitáns - angekommen, stieß das junge Mädchen auf ein Labyrinth. Dort begegnete sie dem Pan (Doug Jones), einem Waldgeist, der ihr doch tatsächlich erzählte, sie sei eigentlich eine Prinzessin aus einer anderen Welt, die irgendwann mal aus Neugier auf die Erde gekommen ist und zu blöd war, zurückzufinden. Jetzt müsse sie 3 Prüfungen bestehen, um zu zeigen, dass sie knorke genug ist, ihren alten Platz einzunehmen. Fasziniert willigte Ofelia ein. Und der Capitán jagte Guerillakämpfer. Und die Mutter lag im Bett und schwängerte vor sich hin. Und wenn sie nicht gestorben sind... obwohl?

"Pans Labyrinth" ist ja schon irgendwie ein Märchen. Da gibt es Feen, da gibt es Prinzessinnen, da gibt es Zaubertüren, da gibt es Wurzelsepps, da gibt es fiese Viecher und und und. "Pans Labyrinth" ist aber auch schon irgendwie ein Drama. Da gibt es schwangere Frauen, da gibt es hilfreiche Ärzte, da gibt es fiese Soldaten und und und. "Pans Labyrinth" ist außerdem auch noch schon irgendwie ordentlich harter Stoff. Da wird Leuten der Mund zerfetzt, da wird Leuten ins Gesicht geballert, da werden Leute gefoltert, da wird Leuten mit ner Flasche der Kopp in den Hals geprügelt und und und.
Vor allem ist "Pans Labyrinth" aber das hier: Mittelmaß! Die Fantasyspielereien zwischendurch sind ja noch ganz ulkig, die Geschichte ist auch gegen Ende hin sowas ähnliches wie spannend, aber im Endeffekt kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film ein riesiges sich langziehendes Kaugummi ist, das gleichzeitig nach Marmelade und Pommes schmecken will. Oder so ähnlich. Was ich sagen will: Die ach so traurigen menschlichen Schicksale sind nur bedingt mitreißend, die ach so gruseligen Fantasyelemente sind sehr nett anzusehen, mehr aber auch nicht und der einzige Sinn und Zweck von Capitán Vidals ultraharter und schonungslos dargestellter Brutalität scheint zu sein, die Leute zwischendurch immer mal wieder aufzuwecken. Weil die brutalen Szenen aber lustig sind, weil es - wie schon gesagt - am Ende ein bisschen spannend wird und weil die Märchengestalten teilweise sehr sehr cool sind, kommt "Pans Labyrinth" dann doch noch auf vollkommen mittelmäßige 5 Punkte.

5/10

Gerade läuft: Iron Maiden - These Colours Don't Run (Album: A Matter Of Life And Death)

0 Kommentar/e:

Kommentar veröffentlichen