Mittwoch, 7. März 2007

Kinotag: Smokin' Aces

Verdammte Axt! Gestern saßen fargx, Antje und ich also gemütlich beim Skat, schnabulierten die eine oder andere Hopfenkaltschale und diskutierten die zermürbende Diskrepanz zwischen der Adipositas in linksdrehenden Koeffizienten und der dramaturgischen Fazilität im Allgemeinen. Plötzlich das: Ein Hammerblatt! Grand Hand Schneider Schwarz! Alle Buben, alle Asse, 2 Zehnen. Das alles auch noch bei mir. Vor Glück machte ich mir fast ins Hemd. Und dann knatterte doch glatt dieser vermaledeite Ghost Rider umme Ecke und zerdepperte mir mit seiner Kette die Asse! Ich dachte, et hackt! Denn was hatte ich jetzt? Ganz genau: "Smokin' Aces"!

And now for something completely different: Buddy "Aces" Israel (Jeremy Piven) hat's nicht leicht. Gestern noch gefeierter Showmaster im Zockerparadies Las Vegas, muss er sich jetzt den ganzen Tag im Penthouse eines Luxushotels mit Koks zudröhnen und besoffene Nutten wegschicken. Tja, das Leben ist hart, wenn man als potentieller wichtigster Kronzeuge, den es je gegen den ebenso berüchtigten wie todkranken Mafiaboss Primo Sparazza gegeben hat, gerade auf Kaution draußen rumläuft. Vor allem, da so ziemlich jeder Buddy tot sehen will: Ein von Sparazza angeheuerter mysteriöser Schwede, zwei von Sparazzas machthungrigen Partnern angeheuerte Killerschlampen, drei von niemandem angeheuerte durchgeknallte Nazibrüder und zahlreiche andere zwielichtige und vor allem tödliche Gesellen. Da könnte man als FBI schonmal auf den Gedanken kommen, die beiden Agenten Donald Carruthers (Ray Liotta) und Richard Messner (Ryan Reynolds) loszuschicken, um Israel in Schutzhaft zu nehmen. Tut man dann auch. Blöd nur, wenn sämtliche Killer- und Rettungskommandos zur gleichen Zeit am gleichen Ort auftauchen...

Wer nach kurzem Begutachten der Handlung ernsthaft noch einen anspruchsvollen Film mit Tiefgang erwartet, ist selber schuld. Denn die wahrscheinlich beste Art, sich "Smokin' Aces" zu nähern, ist mit ausgeschaltetem Gehirn. Anfang und Ende der Story rafft man so wie sie erzählt werden eh nicht so ganz und während man darüber nachdenkt, warum jetzt ausgerechnet 3 durchgeknallte Nazis Jagd auf Buddy Israel machen, haben die schon wieder 10 Leuten die Rübe weggefetzt. Klingt krank? Ist krank! Und das nicht zu knapp. Doch auch neben den zahllosen Splatterorgien, die ein bisschen an Tarantino auf Speed erinnern, hat "Smokin' Aces" einiges zu bieten. Skurrile Charaktere. Verwackelte Kameras. Tonnenweise Action. Sehr skurrile Charaktere. Coole Songs. Ben Affleck tot. Ab und zu sogar ordentlich Spannung. Wenn jetzt noch die Story nicht nur Mittel zum Zweck gewesen wäre und nicht zum Ende hin eine pseudomoralische Wendung genommen hätte, hätte "Smokin' Aces" durchaus Potential zum Kultfilm. So vielleicht auch. Für ne gute 7/10 hat's auf alle Fälle schonmal gereicht.

7/10

Gerade läuft: Nix

1 Kommentar/e:

Stuessy hat gesagt…

Hihi, wieso spielt denn ausgerechnet Reynold Messner? -_-

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