Montag, 21. August 2006

Toilettenterroristen

Do's & Dont's - KlopapierWie jeder weiß, bin ich im Grunde ein sehr friedlicher und toleranter Mensch, der auch nicht von sich selbst ausgeübte Verhaltensweisen akzeptiert und als für eine funktionierende Gesellschaft obligatorisch erkennt. Allerdings gibt es da eine einzige Sache (neben Rosenkohl, Autofahrern die nicht blinken, Autofahrern die 3 Parkplätze brauchen, Leuten die auf Großveranstaltungen mit vollem Bier an der Theke stehen und anderem), die ich hasse wie Floyd Landis Urinproben: Toilettenterroristen!

Man (bzw. ich) kennt die Situation: Man hat am Vortag gut gespiesen, während der Nachtruhe gut verdaut und spürt am Morgen auf der Maloche einen leichten Druck im Darmbereich. Damit es sich auch lohnt, wartet man mit dem Stuhlgang noch ein paar Stündchen ab - schließlich gibt es kaum ein befreienderes Gefühl als die formvollendete Ausscheidung gesammelter Exkremente. Irgendwann kurz vor Mittag ist dann der richtige Zeitpunkt gekommen, man marschiert in freudiger Erwartung zum Abort, sitzt, drückt, scheidet aus, entspannt und realisiert dann plötzlich, aber dafür mit ungebremster Wucht IHR Werk - die falschrum "aufgehangene" Klorolle!

Warum machen Menschen so etwas? Wo ist der Sinn? Was denken sich diese Leute dabei? Es ist ja nicht nur so, dass es scheiße aussieht, nein, es ist hochgradig gesundheits- und unweltfeindlich!
Erstens: Otto Normalausscheider ist bereits so geübt im Umgang mit dem Unterleib-Reinigungsgerät, dass beim Säuberungsvorgang ein Blick auf den Rollenspender nicht vonnöten ist. Das Ende der Rolle befindet sich aber nach der heimtückischen Attacke eines Toilettenterroristen nicht an gewohnter Stelle, sondern näher an der Wand. Die Folge sind verstauchte oder sogar gebrochene Finger, die schlimmstenfalls in massiven wirtschaftlichen Einbußen des Unternehmens gipfeln können.
Zweitens: Dadurch, dass das Rollenende hinten ist, ist auch der Abreißwinkel spitzer, was zu vermehrten Fehlrissen führt. Und dass der Hinternschmeichler nicht zu kurz bzw. zu dünn sein darf, ist bekannt - erst recht, wenn es sich um zweilagiges Klopapier handelt (das bei uns in der Firma genutzt wird). Das nutzlose Stück Pressbaum wird dann gewöhnlich mit dem Arsch nicht angeguckt und landet ungebraucht in der Schüssel. Welch sinnloser Tod, leichtfertig herbeigeführt von skrupellosen Scheißern!

Leider sind Toilettenterroristen immer noch gleichwertige und vorbehaltslos akzeptierte Mitglieder unserer Gesellschaft. Ich hoffe in unserem eigenen Interesse, dass sich das so schnell wie möglich ändert. Für eine bessere Welt!

Gerade läuft: Less Than Jake - Kehoe (Album: Borders & Boundaries)

3 Kommentar/e:

Anonym hat gesagt…

ich stimme dir voll und ganz zu. du hast mir soeben einen blogbeitrag zu einem thema geklaut, über welches ich auch irgendwann mal schreiben wollte! : )

Stuessy hat gesagt…

Genau zu dem Thema höre ich hier im Haus auch immer wieder Stories. Der "alte Fritsche" hat nämlich auch drauf bestanden, dass die Klorollen immer Falsch an der Wand hängen. Aber der ist irgendwie rausgeschissen oder tot oder sonstwas - jedenfalls waren alle froh, dass sie die Rollen endlich wieder mal normal aufhängen konnten.

Übrigens hat das noch nie einer so schön auf den Punkt gebracht wie du! Wenn auch ein wenig eklig, aber okay. ;)

Martin hat gesagt…

Wahrscheinlich arbeitet der alte Fritsche jetzt bei mir in der Firma. War heute schon das x-te Mal, dass ich mich darüber aufgeregt habe. Aber weil's diesmal kurz vor Feierabend war, hab ich's bis zuhause behalten ;)

@garf: Wenn dein Blog fertig ist, hat den Eintrag hier eh jeder schon wieder vergessen :P

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