Eine Filmkritik besteht aus 3 Akten. Der 1. Akt heißt "Das Versprechen". Der Turbomartin sagt, dass er ein Etwas geguckt hat, aber in Wirklichkeit will er natürlich nur mit seiner nicht vorhandenen Fachkenntnis prahlen. Der 2. Akt nennt sich "Die Story". Der Turbomartin erzählt von seinem geguckten Etwas. Wer jetzt nach der Bewertung sucht, wird sie nicht finden. Deshalb gibt es den 3. Akt, "Die Kritik" genannt. Dies ist der Teil mit den Vorteilen und Nachteilen, in dem Sympathien auf dem Spiel stehen und wo man plötzlich liest, dass "Prestige" ein super Film ist. Aber vorher muss man ja erstmal wissen, worum es hier überhaupt geht.
England, spätes 19. Jahrhundert. Die beiden aufstrebenden Zauberkünstler Robert Angier (Hugh "Wolverine" Jackman) und Alfred Borden (Christian "Batman" Bale) sammeln erste Bühnenerfahrung als Assistenten eines mittelmäßigen Magiers. Dummerweise stirbt während einer Show Angiers Frau (die ebenfalls zum Zauberteam gehörte), Angier macht Borden dafür verantwortlich, weil der zu blöd zum Knoten ist, beide mögen sich nicht mehr und werden zu erbitterten Rivalen. Dies äußert sich vor allem darin, dass im weiteren Verlauf jeder mit seiner eigenen Show seinen Konkurrenten übertrumpfen möchte und während der Show des Anderen versucht, diese mit teilweise drastischen Maßnahmen zu sabotieren. Im Mittelpunkt dabei steht der ursprünglich von Borden entwickelte Trick "The Transported Man", für den beide über Leichen gehen.
Eine nicht uninteressante Information zu "Prestige" ist, dass Regisseur Christopher Nolan auch an "Memento" schuld war. Denn ähnlich wie "Memento" hüpft "Prestige" munter von der Vergangenheit noch weiter in die Vergangenheit, von da weiter zur Gegenwart, wieder zurück in die Vergangenheit und das Ganze dann nochmal von vorne. Anders als "Memento" schlägt "Prestige" dabei allerdings ein eher gemächliches Tempo an und kommt nur schwerfällig in Gang. Einzig die durch die Bank überzeugenden Leistungen der Schauspieler (neben Bale und Jackman ist hier vor allem Michael Caine zu nennen) sorgen dafür, dass es im ersten Drittel nicht übermäßig langweilig wird. Je weiter sich das Puzzle aber zusammenfügt, desto interessanter wird "Prestige". Die Spannung steigt bis zum Schluss immer weiter an, es kommen immer mehr Details ans Licht, die das bisher Gesehene in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen und das Ende ist eines der überraschendsten der letzten Jahre. Das vermutlich genialste an der ganzen Geschichte ist allerdings, dass sich der Film selbst wie ein einziger großer Zaubertrick anfühlt. Er kommt zwar vor allem wegen des trägen Beginns nicht ganz an die Extraklasse von "Memento" heran, legt aber mit seiner 8/10 (eigentlich 8,5/10) die Messlatte für die Kinocharts 2007 schon ordentlich hoch.
Gerade läuft: Nix
1 Kommentar/e:
Werde mir die 3 Akte der Filmkritik mal für meine Kritiken merken ;-)
Mit Prestige fängt das Kinojahr tatsächlich gut an...man darf gespannt sein, was uns noch alles erwartet.
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