Meine Herren, das Kinojahr 2007 verspricht ein äußerst gutes zu werden! Nachdem schon der letzte Film ein schwer zu toppender und voller Erfolg war, hat gestern "Blood Diamond" dem Ganzen die Krone aufgesetzt und die Messlatte noch ein ganzes Stück höher gehängt. Außerdem ist im Moment jemand mit großen Schritten unterwegs in meine persönliche Hall of Schauspieler-Fame, dem ich es nie im Leben zugetraut hätte. Aber der Reihe nach...
Sierra Leone (Westafrika) versinkt in den 90er Jahren im Chaos eines gnadenlosen Bürgerkriegs. Die Rebellenorganisation RUF befindet sich auf einem blutigen Feldzug gegen die Regierung und schreckt dabei weder vor der kompromisslosen Auslöschung ganzer Dörfer noch vor der Ausbildung zahlreicher Kindersoldaten zurück. Um die nötigen Waffen für ihren Krieg bezahlen zu können, versklavt die RUF Landsleute, die sie bei ihren Gemetzeln verschont hat, zur Arbeit auf den hiesigen Diamantenfeldern. Einer dieser Arbeiter - der Fischer Solomon Vandy (Djimon Hounsou) - stößt eines Tages auf einen außergewöhnlich großen Diamanten, den er in letzter Sekunde vor seinen Aufsehern verstecken kann, indem er ihn vergräbt. Als er kurz darauf ins Gefängnis geworfen wird, erregt er die Aufmerksamkeit des Ex-Söldners und Diamantenschmugglers Danny Archer (Leonardo DiCaprio). Archer organisiert Vandys Freilassung und verspricht, sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach seiner Familie zu machen, um im Gegenzug von Vandy den Diamanten zu bekommen. Doch beides ist leichter gesagt als getan, auch wenn die ungleichen "Partner" in der Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly) tatkräftige Unterstützung finden.
"Blood Diamond" ist ein vielschichtiger Film. Er ist ein spannender Abenteuerfilm über die Jagd nach einem wertvollen Diamanten mitten in einem Kriegsgebiet. Er ist ein aufrüttelnder Politthriller über die teilweise menschenverachtenden Verhältnisse in Afrika und die Skrupellosigkeit der Diamantenhändler im Westen. Er ist ein ergreifendes Drama über die verzweifelte Suche eines Vaters nach seiner Familie. Und er ist einer der besten Zelluloidhaufen, die ich in den letzten paar Jahren gesehen habe. Die zahlreichen Actionszenen sind schnörkellos und äußerst packend, die ruhigeren Szenen gehen teilweise stark unter die Haut und trotz der stolzen Länge von 2½ Stunden wird es nie langweilig. Stattdessen wird man als Zuschauer hin- und hergeschleudert zwischen wirklich imposanten Landschaftsaufnahmen Afrikas (und sowas fällt mir sonst nie auf) und brutalen Gefechten, regelrechten Hinrichtungen und erschreckenden Bildern von Kindersoldaten. Dabei verzichtet "Blood Diamond" glücklicherweise auf einen penetranten erhobenen Zeigefinger, sondern lässt die in jeder Hinsicht eindrucksvollen Bilder für sich sprechen. Das Tüpfelchen auf dem i sind dann noch die durchweg überzeugenden Leistungen vor allem von Djimon Hounsou und einmal mehr Leo DiCaprio, deren Oscar-Nominierungen mehr als gerechtfertigt sind. Und wäre die allerletzte Szene nicht ein wenig über's Ziel hinausgeschossen, gäbe es jetzt auch zum 1. Mal das volle Turbometer für den perfekten Film. So reicht es halt "nur" zu einer überaus beeindrucken 9/10.
Gerade läuft: Nix
3 Kommentar/e:
Ich fand ihn laaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig!!!
Wat? Dann hast du nen anderen Film gesehen :P
Nein, nein, es war schon Blood. mit Diamant..mit dem Leo und vielen schwarzen Menschen :D
Also ich fand den lang und ziemlich unspektakulär, wenn auch teilweise echt krass!
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