Durch meine Malta Experience ist mir leider mein Kinorhythmus ein bisschen durcheinander gekommen, weswegen ich jetzt fast einen Monat auf Entzug war. Macht aber nix, im Dezember war's im Grunde eh nur "Departed", den ich mir unbedingt angucken wollte. Zufällig hab ich genau das gestern auch gemacht. Und so sah's aus:
Frank Costello (Jack Nicholson) ist der uneingeschränkte Herrscher über Bostons Unterwelt. Ein bisschen Schutzgeld hier, ein bisschen Dealen dort und immer der Polizei einen Schritt voraus. Letzteres liegt jedoch nicht nur an der Gerissenheit Costellos, sondern vor allem an Colin Sullivan (Matt Damon), seines Zeichens frischgebackener Supidupipornopipapo-Sergeant der State Police Massachusetts und Costellos wichtigster Informant. Um den bösen Buben endlich einbuchten zu können, hat sich die Undercover-Abteilung der State Police dann mal was ganz Fuchsiges ausgedacht und den frischgebackenen und nicht ganz so supidupipornopipapo-Sergeant William Costigan (Leonardo DiCaprio) in den Knast und danach in Costellos Gang gesteckt. Dass beide Seiten undichte Stellen haben, bleibt beiden Seiten natürlich nicht lange verborgen und deswegen wird alles ganz ganz aufregend.
Wie ich nach endlosen Recherchen herausgefunden habe, ist "Departed" ein Remake des japanischen Films "Internal Affairs". Das bringt mir allerdings herzlich wenig, da ich das filmische Vorbild nicht kenne und demnach auch nicht als Vergleich missbrauchen kann. Trotzdem kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass mir "Departed" am Anfang fast gar nicht gefallen hat, weil ich durch die schnellen und abrupten Szenenwechsel ziemlich verwirrt worden bin. Die Fortschritte in der Story wurden zu Beginn eigentlich nie richtig erklärt, der Zuschauer wurde stattdessen direkt vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne genau zu wissen, wie sich das Ganze entwickelt hat (Beispiel: der erste Besuch von Billy bei der Psychologin). Wären die schauspielerischen Leistungen - sogar von so Klappspaten wie Mark Wahlberg, Matt Damon und Leo DiCaprio (der sich anscheinend langsam zu einem ernstzunehmenden Schauspieler macht) - nicht durch die Bank überzeugend und die Sprüche nicht durch die Bank zu geil gewesen, hätte ich mich vermutlich elend gelangweilt. So konnte ich mich allerdings gerade eben bis zur Hälfte des Films retten, ab der er dann schlagartig sehr viel besser wurde. Die Story nahm endlich richtig Fahrt auf, die Spannungskurve schoss steil nach oben und das Niveau der Schauspieler und der mögigen Sprüche blieb konstant. Leider war das Ende dann wieder ein bisschen zu viel des Guten, sodass es für "Departed" im Großen und Ganzen nur zu einer mittelguten Bewertung von mir reicht. Hätte ich ein Turbometer, würde es vielleicht bei 60% stehenbleiben.
Gerade läuft: Sport - Die Hände (Album: Aufstieg und Fall der Gruppe Sport)
PS: Das schöne Wörtchen "Fuck" und dessen Variationen werden übrigens stolze 237x benutzt. Zumindest in dieser Hinsicht kann "Departed" Filmen wie "The Big Lebowski" mit seinen 281 "Fucks" locker das Wasser reichen.
3 Kommentar/e:
mark wahlberg war mein persönlicher held des films :D
Haben die auch gezählt wie oft das Wort Schwanzlutscher vorkam?
Die haben doch die Originalfassung durchgezählt. Da kam "Schwanzlutscher" natürlich überhaupt nicht vor.
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