Freitag, 29. Dezember 2006

Greasebrei

Zum Geburtstag hatte ich der Frau eine Karte für "Grease" geschenkt, gestern schlug dann die Stunde der Wahrheit. Deshalb brausten wir wie der Litz nach Oberhausen und gerieten in einen Punkerauflauf, den das in der Nähe stattfindende "Punk im Pott"-Festival ausgelöst hatte. Nachdem wir uns heldenhaft aus den Fängen der Irokesen befreien konnten, ging es auch schon los mit dem laut Ankündigung "schönsten Musical der Welt".

Gibt es irgendjemanden, der noch nie was von "Grease" gehört hat und überhaupt nicht weiß, worum es geht? Das glaube ich nicht, Tim. Deshalb beschränke ich mich bei der Storyline auch mal auf das Wesentliche: 50er Jahre. Cooler Junge hat im Urlaub uncooles Mädchen kennengelernt und sich uncool in sie verknallt. An der Schule ist er wieder cool und geschockt, als das uncoole Mädchen plötzlich wieder auftaucht, weil sie Lackschuhe anhatte. Uncooles Mädchen ist traurig, weil der Junge cool ist, cooler Junge ist cool. Und hin- und hergerissen. Am Ende wird auch noch jemand schwanger, ganz am Ende dann aber doch wieder nicht. Und das uncoole Mädchen wird cool, damit der coole Junge nicht mehr so zwiegespalten sein muss.

So weit, so platt. Aber Leute, die sich ein Musical der Story wegen angucken, schmieren sich bestimmt auch Butter auf's Brot, weil die so lecker ist und nicht damit die Wurst nicht runterfällt. Es kommt also auf die Music an und die war gestern wirklich hörenswert. Fast alle Songs aus "Grease" sind gute alte Rock'n'Roller und von daher schonmal per Definition über jeden Zweifel erhaben. Was die 9 Musiker und ca. 20 Schauspieler allerdings gestern daraus gemacht haben, war soundtechnisch ganz großes Tennis. Teilweise hatte man das Gefühl, eine 20-köpfige Band und einen 50-köpfigen Chor vor sich zu haben. Von daher war es dann auch halb so wild, dass anscheinend in allen Musicals, die in dieser Zeit spielen, gnadenlos übertrieben gespielt werden muss und dass wenn's hochkommt ¼ der Schauspieler vernünftig deutsch konnte (die Dialoge waren auf deutsch, die Lieder - Gott sei Dank - auf englisch). Ich meine sogar, mindestens einen holländischen Akzent herausgehört zu haben! Aber wie gesagt, in Anbetracht des wirklich guten Sounds fiel das alles nicht schwer ins Gewicht. Dafür war alleine der fette Kerl verantwortlich, der natürlich direkt neben mir saß...

Gerade läuft: Oasis - Rock N Roll Star (Album: Stop The Clocks)

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