Dienstag, 16. Mai 2017

Tag 10: Gimme Moor!

Freunde der Sonne! Um unseren heutigen Tag emotional nachverfolgen zu können, müsst ihr erstmal das Licht aus- und die Nebelmaschine anmachen. Dann legt ihr die Schallplatte mit dem Wolfsheulen auf, lasst den Wind durch euer Fenster pusten und bittet euren Nachbarn, die Kettensäge anzuwerfen und irre zu lachen. Wir waren nämlich heute im Dartmoor, uiuiuiuiui!

Kurzer Abriss für bisher Unwissende: Das Dartmoor ist die Lüneburger Heide in groß. In sehr groß. Einer der größten Nationalparks Europas und im Grunde nur aus Gras, Baum, Moor, Heidepflanzen, Felsen, Tieren und ein paar Straßen bestehend. Engen Straßen. Ein paar Dörfer gibt es auch und diverse Cafés und Pubs mitten im Niemandsland. Berühmte Krimiautoren wie z.B. Alfred Hitchcock haben sich hier schon Inspiration geholt und wir werden vermutlich demnächst auch einen Horrorroman zu Papier bringen (Arbeitstitel: Schampus mit Lachsfisch), denn passend zu unserem Besuch hat es heute den ganzen Tag durchgeregnet und -genebelt. Genau die richtige Stimmung also für unseren Besuch.

Wir waren heute ziemlich motiviert und hatten vor, mit Gandolf von Ort zu Ort zu fahren, dort jeweils auszusteigen und ein paar kleine bis mittlere Moorspaziergänge zu unternehmen. Wir hatten sogar extra für dieses Ereignis unsere guten Wanderschuhe angezogen. Nachdem wir beim ersten Halt ca. 50 Meter hinter uns gebracht haben, ist uns aber leider aufgefallen, dass wir aus Zucker sind, also haben wir uns schnell wieder ins Auto gesetzt. Es hat aber auch wirklich fies geregnet und der Wind stand natürlich so, dass er einem den Regen direkt ins Gesicht blies. Immer. Wir haben uns dann darauf beschränkt, kreuz und quer durchs Moor zu fahren, ab und zu anzuhalten, das Fenster runter zu lassen und aus dem Auto hinaus zu fotografieren.

Trotz (vielleicht auch wegen) des bescheidenen Wetters war es ein tolles Moor. Sehr einsam, nur links und rechts kleine vermooste Steinmäuerchen mit Heidezeugs und ansonsten endlose Felder und Hügel mit Bäumen und ab und zu mal ein verlassen scheinendes Haus. Und immer wieder Schafe, Ponys oder Rinder, die auch mal einfach auf der Straße abhängen. Und wenn einem dann doch mal ein Auto entgegen kam, musste man sich nach allen Regeln der Kunst aneinander vorbei schlängeln, ohne die Spiegel zu verlieren. Ich mochte es und es war mal wieder eine tolle Abwechslung zu der ganzen Zivilisation.

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