Samstag, 4. März 2006

Kinotag: Syriana

Da Dienstag der Kinotag wegen Karneval und sonstigen verschobenen Atomen leider nicht stattfinden konnte, wurde er spontan auf Freitag verschoben. Die Wahl fiel diesmal auf "Syriana".

Die Story von "Syriana" ist ein bisschen kompliziert, ich versuche aber trotzdem, sie so gut wie möglich widerzugeben: Eine große Ölgesellschaft will mit einer kleineren Ölgesellschaft fusionieren, um eine riesengroße Ölgesellschaft zu werden. Wegen Bedenken des Kartellamts oder sowas ähnlichem wird ein Neger mit Brille damit beauftragt, die Gesellschaften auf dunkle Machenschaften zu durchleuchten. Er redet mit vielen wichtigen Leuten und vor seiner Haustür sitzt immer ein biertrinkender Mann. Gleichzeitig läuft ein Mensch, der evtl. ein CIA-Agent sein könnte (George Clooney mit Vollbart), im Iran herum, wird entführt und kommt wieder frei und ein anderer Mensch (Matt Damon) wird - nachdem einer seiner Söhne bei einem Schwimmunfall ums Leben gekommen - irgendein Berater irgendeines Scheichs. Zu guter Letzt planen arabische Jugendliche ein Selbstmordattentat.

Verstanden? Dann bitte mal erklären, ich hab nämlich absolut nichts gerafft. Ich weiß nicht, wer "die Guten" und wer "die Bösen" sind, ich weiß nicht, welche Verbindung zwischen den ganzen Personen bestehen, ich weiß nicht, welchen Sinn eigentlich alle Personen haben, ich weiß nicht, was die verschiendenen Geschichten miteinander zu tun haben und ich weiß vor allem nicht, worum es in dem verkackten Film überhaupt geht. Ich saß 2 Stunden im Kino und jede Minute schlich sich mindestens ein Fragezeichen mehr in meinen Kopf. Am Anfang werden ca. 1282392984 Personen an ca. 234873890943 verschiedenen Schauplätzen vorgestellt, die alle bestimmt total wichtig für die Handlung und so sind, die man aber sofort wieder vergisst, um sich dann hinterher zu wundern, was derjenige da grade eigentlich soll. Mittendrin ist es dann langweilig und am Ende ist es langweilig. Blöd nur, dass ungefähr die Hälfte des Films arabisch gesprochen wird, sodass man noch nichtmal die Augen zumachen kann, weil man sonst evtl. wichtige Informationen in den Untertiteln verpasst. Aber wenigstens ist ein Auto explodiert.

Fazit: Der erste Film, bei dem ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, vorzeitig rauszugehen. War aber trotzdem irgendwie lustig, sich hinterher über alles, was man nicht gerafft hat, zu unterhalten.

Gerade läuft: Nix

3 Kommentar/e:

Stuessy hat gesagt…

Immerhin hat der Clooney Schorsch einen Oscar für die Rolle bekommen. Dieses Jahr waren aber eh irgendwie nur mir unbekannte Kackfilme bei der Oskarverleihung dabei.

Anonym hat gesagt…

Totale Verwirrung muss ja nix Schlechtes sein im Film, wie Pulp Fiction gezeigt hat. *g*

Martin hat gesagt…

Schon richtig, allerdings kann man sich bei Pulp Fiction am Ende alles zu einer vernünftigen sinnvollen Story zusammenbauen und man versteht auch die Geschichten für sich alleine. Bei Syriana war bei mir beides absolut unmöglich.

Das an sich ist zwar auch noch kein KO-Kriterium, ich find z.B. Mulholland Drive auch richtig genial, obwohl ich den auch nach 3 Mal gucken nicht gerafft hab, aber zusätzlich zur Unverständlichkeit ist Syriana auch noch langweilig.

Und warum der Clooney Schorsch jetzt so toll gespielt hat, dass der nen Oscar verdient hat, frag ich mich auch. Das kommt halt davon, wenn Leute Oscars vergeben, die keine Ahnung vom Kino haben ;)

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