Dienstag, 22. November 2005

Return of the Blog / Wild Wild East

Ich bin zurückgekehrt! Und ich lebe noch. Ersteres ist nicht verwunderlich, letzteres auch nicht. Trotzdem wollte ich es erwähnen.

Aufregende Sachen sind natürlich auch passiert, das Aufregendste sicherlich Samstag abend. Die junge Frau hatte nämlich angekündigt, dass wir auf eine Party gehen würden. An sich ja gar nicht schlecht, von daher war ich auch guter Dinge. Allerdings wurde ich nicht darüber aufgeklärt, dass es sich hier um keine Party im herkömmlichen Sinne handelte, sondern um eine... nennen wir sie mal "Dorfdisco". Schon hier war an Party nicht mehr zu denken, allerdings hatte ich so die Möglichkeit, meine Theorien über diese Dorfdiscos untermauern zu können.
Die Sache ist nämlich eigentlich total simpel und folgt standardmäßig einem bestimmten Rezept, das übrigens auch an 50. Geburtstagen und Silberhochzeiten verwendet werden kann (mich würde es nicht wundern, wenn es ne Dorfdisco-DIN oder so geben würde, bis jetzt war's immer so):

Man nehme eine nicht mehr genutzte Lagerhalle ohne Fenster, Lüftung und Klimaanlage und stelle dort so viele Bierzeltgarnituren wie möglich rein, sodass nur eine ca. 30m² große "Tanzfläche" und ein ca. 4m breiter Gang quer durch den Raum frei bleiben und sich die Leute bloß hinsetzen. Es gibt nichts Schlimmeres als stehende Gäste.
Als DJ engagiere man einen lokal bekannten Bauern und versehe ihn mit einem Pseudonym wie z.B. "DJ Kalli" oder "DJ Frank" (diesen Samstag war's übrigens "DJ M."). Essentiell wichtig bei der DJ-Auswahl ist, dass der potentielle Animateur auf gar keinen Fall aktuelle CDs besitzen darf, auch die im Volksmund als "Stimmungslieder" verschrienen Platten sind nicht zugelassen. Ideal wäre ein prall gefüllter Koffer mit vornehmlich deutschen Gassenhauern aus den 70ern und 80ern, die zu 85% nicht tanzbar und stimmungsfördernd sein dürfen (wie gesagt, stehende Gäste sind böse). Wichtig: Nach jedem 2. Lied sollte DJ Bauer verraten, was er gerade gespielt hat und einige unverständliche Worte ins Mikrofon nuscheln. Auf Dorfdiscos sollte außerdem gegen 23:00 Uhr für ca. 1 Stunde lang feinste Techno"musik" eingestreut werden, da das alle jungen Leute abfetzmäßig porno finden. Zu beachten ist hier, dass die "Lieder" eine durchschnittliche Mindestlänge von 10 Minuten haben sollten, damit der Plattenreiter sich in der Zeit ein oder zwei warme Gläser Cola holen kann.
Sollten sich wider Erwarten doch mal 2 oder 3 Personen auf die Tanzfläche verirren, so ist dafür Sorge zu tragen, dass sie der Tanzfläche alle Ehre machen und einen mehr weniger flotten Standardtanz auf's Parkett legen. Die meisten jungen Leute sind diese Auflage allerdings schon gewohnt, sodass man keine Angst vor ungesitteten Tanzeinlagen à la "Die Hände zum Himmel" haben muss. Diesen Part übernehmen die auf der Bühne umherhüpfenden "Gogos", die 2x am Abend für ca. 20 Minuten erscheinen sollten. Bei der Auswahl der "Gogos" ist darauf zu achten, auf keinen Fall gutaussehende Frauen zu nehmen, das könnte Minderwertigkeitskomplexe im Publikum verursachen. Tanzfähigkeiten sind ebenfalls nicht erwünscht.
Das wichtigste Kriterium für eine erfolgreiche OssiDorfdisco ist allerdings, darauf zu achten, mindestens 96,4% Raucher einzulassen. Da der Raum auf keinen Fall über Fenster oder ein Blüftungssystem verfügen darf (s.o.), kann man als Faustregel aufstellen: Je stärker die Augen brennen und je weniger weit man sehen kann, desto erfolgreicher war's.

So ungefähr kann man sich meinen Samstag abend vorstellen. Als kleines Schmankerl hatten sich die Leute da aber zusätzlich noch ausgedacht, dass man, wenn man die Halle vor 1:00 Uhr verlassen hatte und wieder rein wollte, wieder den vollen Eintritt (stolze 5 Öros - die "Gogos" hatten schließlich ihren Preis) bezahlen musste. Naja, wenigstens gab's lustige gelbe Bändchen...

Sonntag wurde dann gegammelt und Barbaren Dave geguckt (die Sendung fängt übrigens schon um ca. 8:50 Uhr an) und Montag waren wir bei IKEA, wo ich ein zweites Atzventzkalenderdeschenk bekommen hab. Außerdem standen wir auf der Rückfahrt 1½ Stunden im Stau, weil sich 1 km vor uns mal wieder 2 Leute heftig verunfallt haben.

Wenigstens stand in meinem Glückskeks: "Sagen Sie's, wenn Sie Sehnsüchte haben."

Gerade läuft: SpongeBob Schwammkopf - Aushilfe gesucht

2 Kommentar/e:

Anonym hat gesagt…

Es ist 2:49, ich bin betrunken und ich habe keine Lust jetzt den ganzen Text zu lesen. Ich kommentiere trotzdem schonmal, weil ich's super finde, dass du dir gleich als erstes mein Spongebob Hörspiel reingezogen hast!

(Keine Sorge. Ich lese und kommentiere Morgen... also später.)

Anonym hat gesagt…

Ich hatte ja versprochen hierzu noch was zu sagen... Tja? Ist ja schon alles gesagt. Na dann........

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