Dienstag, 4. April 2006

Kinotag: Inside Man

Auch von fiesen Magenpestilenzen lasse ich mir nicht meinen liebgewonnenen Kinotag wegnehmen! Erst recht nicht, wenn es um einen Film geht, bei dem der Trailer so viel Eindruck gemacht hat wie bei "Inside Man". Und deswegen hab ich den gestern einfach geguckt.

Es ging sich um folgendes: Dalton Russell (Clive Owen) marschiert mit ein paar Kollegen in die Manhattan Trust Bank, blendet die Überwachungskameras, verriegelt alle Türen, schüchtert durch lautes Rumbrüllen und leises Mitwaffenrumfuchteln die anwesenden 30 - 40 Leute ein und plant offensichtlich, die Bank auszurauben. Keith Frazier (Denzel Washington) wird zum Chefunterhändler ernannt, flitzt zum Tatort und versucht, Russell dazu zu überreden, dass das keine gute Idee ist. Nach und nach muss Frazier allerdings erkennen, dass Russell so ziemlich jedes Detail präzise geplant hat und beginnt sich zu fragen, ob es wirklich ein gewöhnlicher Bankraub ist, bei dem es nur ums Geld geht. Und dann ist da ja auch noch Madeline White (Jodie Foster), die dazu kommt und "Interessen wahren" will...

"Inside Man" ist einer der wenigen Filme, in denen mir die Kameraführung aufgefallen ist. Einige Szenen wirken nämlich wie mit Handkamera gedreht, also ziemlich verwackelt. Das sollte bestimmt irgendetwas besonders Wichtiges ausdrücken, diese Bedeutung ist mir allerdings (wie immer) entgangen. Allerdings sah das Ganze schon irgendwie cool aus.
Der Rest des Films war auch irgendwie cool. Es gab zwar wenig Action und wenig Spannung im eigentlichen Sinne (also durch besonders brenzlige Situationen o.ä.), dafür wurden einem aber ein paar lockere, knackige Sprüche und ein ziemlich origineller und cleverer "Bankraub" (und damit im Grunde auch eine ziemlich originelle und clevere Story) um die Ohren gehauen. Die Spannung, an der es "Inside Man" eigentlich trotz der nicht verhandenen Spannung nie fehlte, zog der Film daraus, dass man als Zuschauer über die genauen Ziele und vor allem über die Durchführung von Dalton Russells Plan munter miträtseln konnte und dass sich - wenn man aufmerksam genug war - der Nebel von Minute zu Minute weiter gelichtet hat. Clive Owen spielte gut und souverän, Denzel Washington sowieso, nur auf Jodie Foster komm ich immer noch nicht klar (wobei ich da auch nie weiß, ob das an ihrer Person oder an ihrer beschissenen Synchronstimme liegt).
So richtig klar kam ich auch nicht auf den eigentlichen Grund des Banküberfalls. Im Vergleich zu dem dafür betriebenen Aufwand erschien er doch ziemlich schwach, mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogen (weil grad nix Besseres da war und so ein Grund immer gut kommt) und nur dazu da, um mit kilometerweit erhobenem Zeigefinger wedeln zu können. Ohne diesen krampfhaften Zwang, unbedingt eine Geschichte mit Moral haben zu wollen, hätte mir "Inside Man" bestimmt besser gefallen. So hat's "nur" zu einem guten Film gereicht, auch weil im Vergleich zum Trailer eigentlich nicht mehr viel dazugekommen ist.

Gerade läuft: Nix

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