Samstag, 10. November 2007

Büchertag: Lucy Kellaway - Depptop

DepptopEs wird mal wieder Zeit, ein Buch zu empfehlen, das es geschafft hat, die strengen turbomartinschen Qualitätskontrollen zu passieren und den immensen Arbeitsaufwand, den eine Buchempfehlung mit sich bringt, zu rechtfertigen. Ebendieser war für das hier empfohlene Buch - die Rede ist übrigens von Lucy Kellaways Debütroman "Depptop" - sogar so groß, dass ich erst jetzt einen angemessenen Wortschwall fabrizieren kann, obwohl ich das Buch bereits im Urlaub verschlong. Aber was tut man nicht alles, um seinem Bildungsauftrag gerecht zu werden?!

Ich fang auch ganz behutsam an, und zwar mit dem Dreh- und Angelpunkt des Romans. Der heißt Martin Lukes, ist Marketingdirektor der Londoner Firma A&B und der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Gäbe es die Worte egoistisch, narzisstisch und opportunistisch noch nicht, für Martin Lukes müssten sie erfunden werden. Kein Tag vergeht, an dem er sich nicht bei seinen Vorgesetzten einschleimt, an dem er nicht seine Untergebenen tyrannisiert und an dem er nicht seine Frau belügt und betrügt. Doch für Lukes ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Es gilt, die maximale Performance um 22,5% zu steigern, was immer das auch heißt. Zu diesem Zweck bucht Martin ein 12-monatiges Coaching-Programm, das ihm zu ungeahnten Karrierehöhen verhelfen soll. Per E-Mail...

E-Mail ist rein zufällig auch direkt ein gutes Stichwort. Denn: "Depptop" besteht aus nix anderem. Auf knapp 500 Seiten schnüffelt man sich Big Brother-mäßig durch Martin Lukes' "Gesendet"-Ordner, liest sämtliche Mails an Chefs, Kollegen, Frau, Geliebte und Kinder und lernt so sämtliche Facetten der Hauptfigur kennen. Der Handlung kann man dabei besser folgen, als man im ersten Moment denkt - die fehlenden Informationen sind leicht aus Martins Antworten herauszulesen. Gerade das ist auch eines der Dinge, die mir besonders an "Depptop" gefallen haben: wenn man's genau nimmt, steht die eigentliche Handlung überhaupt nicht im Buch, sondern manifestiert sich fast ausschließlich im Kopf des Lesers; "Depptop" bestimmt lediglich die Rahmenbedingungen. Mögig, sowas. Buch 2.0 quasi, mit lesergeneriertem Content.

Aber nicht nur, dass "Depptop" interessant konzeptioniert ist - das Gerät ist auch noch zum Schreien komisch! Realsatire at its best! Ich könnte wetten, dass jeder, der schonmal in einer größeren Firma gearbeitet hat, einen Martin Lukes kennt; und auch die anderen Charaktere wie z.B. der "dynamische" CEO Barry Malone (von dem auch einige Rundmails abgedruckt werden) wirken wie aus dem echten Leben gegriffen. Klar, alles ist maßlos übertrieben und wird ins Lächerliche gezogen (z.B. das Millionenprojekt "Re-Branding", in dem der Firmenname von A&B in a-b glöbâl geändert wird). Aber alles enthält eben doch ein Körnchen Wahrheit und ist deshalb nochmal doppelt so lustig. Und um mal langsam zum Ende zu kommen: Wer Stromberg mag, wird auch bei "Depptop" voll auf seine Kosten kommen. Versprochen.

Gerade läuft: Jupiter Jones - Luft malen und Wunder erklären (Album: Entweder geht diese scheußliche Tapete - oder ich)

Freitag, 9. November 2007

Kinotag: Operation: Kingdom

Filmtitel: Operation: Kingdom (2007)
Regisseur: Peter Berg
Darsteller: Jamie Foxx (Ronald Fleury), Chris Cooper (Grant Sykes), Jennifer Garner (Janet Mayes), Jason Bateman (Adam Leavitt), Ashraf Barhom (Colonel Faris Al-Ghazi)

6/10 - Oberes Mittelmaß

Bombenstimmung in Riad! Während eines Softballspiels in einer saudi-arabischen Wohnanlage für Amerikaner kommen terroristische Leute und lassen die Fetzen fliegen. Zwei Mal! Hört sich jetzt vielleicht lustig an, tötet aber mehr als 100 Menschen, ist also gar nicht so lustig. Erst recht nicht für Ronald Fleury, einen speziellen Spezialermittler des FBI, der vor dem Anschlag noch einen Freund hatte und nachher nicht mehr. Nach einigen politischen Spielereien schafft Fleury es, sich und 3 Kollegen nach Riad zu verfrachten, um die dilettantischen Sicherheitskräfte vor Ort bei ihren dilettantischen Ermittlungen zu unterstützen. Die wollen aber nicht und lassen Fleury lieber nen dämlichen Regenhut wegen der Sonne tragen. Doch das ist noch lange nicht das einzige Problem, schließlich gibt es noch diese Terroristen...

Filme aus den USA über Terrorismus sind ja immer so ne Sache. Einerseits rummst es ganz gewaltig, weil Terroristen ja so richtig böse sind, andererseits spielen die Amis World Police, wissen alles, können alles und sind Granaten im Bett. "Operation: Kingdom" ist da nicht so viel anders. Der Anschlag ist ohne Zweifel heftig und sehr erschütternd in Szene gesetzt und die Ballereien sind zahlreich und sehenswert. Bis es zu letzteren kommt, ist es allerdings ein weiter Weg, gepflastert von zahllosen wichtigen Leuten, die einen wichtigen Satz über Politikkram sagen, deren Name eingeblendet wird und die dann von anderen wichtigen Leuten, deren Namen eingeblendet wird und die einen anderen wichtigen Satz über Politikkram sagen abgelöst werden. Das mag zwar meinetwegen alles mehr oder weniger authentisch sein, nur dummerweise ist es auch sterbenslangweilig. Aber selbst als diese Hürden überwunden und Fleurys Leute endlich in Saudi-Arabien sind, bleibt "Operation: Kingdom" durchwachsen, fängt zudem noch mit der oben schon angedeuteten USA-Lobhudelei an (Motto: Saudische Polizeikräfte können nichtmal in der Nase popeln, ohne sich den Finger zu brechen und wissen soviel von der Polizeiarbeit wie ein taubes Nilpferd) und überzeugt lediglich durch Schießereien und Explosionen. So weit, so doof. Nur: Gerade, als ich den Film schon sicher in der USA-Anti-Terror-Propaganda-Schublade für eine bessere Welt abgelegt hatte, kommt der allerletzte Satz daher, wirft einfach alles über den Haufen und sorgt dafür, dass ich nicht mehr wirklich weiß, ob ich "Operation: Kingdom" jetzt feige (weil sowas erst am Ende kommt) oder mutig (weil sowas überhaupt kommt) finden soll. Ach, ist ja auch egal. Ich sag einfach mal: 6/10.

Gerade läuft: die ärzte - Wir waren die Besten (Album: Jazz ist anders)

Mittwoch, 7. November 2007

Haushaltshelfer

Für alle, die denken, Hausarbeit wäre ätzend, langweilig und überhaupt: Ihr habt ja keine Ahnung...

I LOVE YOU, KITCHEN GUN!!1

Gerade läuft: Nix

Sonntag, 4. November 2007

Schöner Tag

Donnerstag abend im Rheinland. Stuessy so: "Sommer morgen nach Köln? TempEau spielen da im Stereo Wonderland, direkt im Zentrum der Action™." Ich so: "Ah, TempEau. Das sind doch Jan und Stephan von Selig und Marek Harloff, dieser eine Schauspieler, den keiner kennt. Die machen schöne Rockmusik. Check!"

Freitag nachmittag im Rheinland. Ich so: "Wann geht das eigentlich heute los?" Stuessy so: "Keine Ahnung." Ich so: "Ich guck mal auf der Seite vom Stereoland. Hmm, steht ja gar nix. Ich guck mal auf der Seite von TempEau. Hmm, steht ja gar nix. Ich guck mal auf der Seite von Eventim. Hmm, steht ja gar nix. Ich guck nochmal auf der Seite vom Stereoland. Ach, da steht ja doch was. Konzerte: Montag bis Sonntag / Einlass: ab 20 Uhr / Beginn: 21 Uhr / Ende: 22 Uhr." Er so: "Wie, nur eine Stunde?" Ich so: "Ja, steht hier." Er so: "Verrückt." Ich so: "Jo. Könnte spaßig werden."

Freitag abend in Köln. Ich so: "Hallo, ich hab dir Bier gekauft." Stuessy so: "Juchu! Lecker." Ich so: "Ja." Er so: "Hier ist ja Baustelle." Ich so: "Allerdings. Müssen wir wohl da hinten rum." Er so: "Ja." Ich so: "Ach hier sind wir jetzt?!" Er so: "Krass! Sind wir ja genau richtig gegangen. Ist ja viel besser als der andere Weg." Ich so: "Stimmt, da vorne ist das ja schon." Ein Penner so: "Höhöhö!" Ich so: "So, kurz vor 9. Lass mal reingehen." Stuessy so: "Ok."

Ich so: "Hallo." Einlasser so: "..." Ich so: "Verrückt! Der Laden ist ja so groß wie die Wohnung von meiner Schwester!" Stuessy so: "Auf jeden Fall! Definitiv der kleinste Club der Welt!" Einlasser so: "10 Euro." Ich so: "Gib mir 10, ich geb dir 20." Stuessy so: "Ok." Ich so: "Ich leg die Jacken mal da auf die Fensterbank." Er so: "2 Bier, bitte." Ich so: "Lecker." Er so: "So, 21 Uhr. Geht ja wohl gleich los." Ich so: "Ist ja noch keiner auf der Bühne." Er so: "Hallo, kenn ich dich von der Berufschule?" Typ so: "Öh..." Ich so: "Ich glaub, das fängt doch nicht um 9 an. Jetzt ist's ja schon halb 10!" Stuessy so: "Glaub auch." Ich so: "2 Bier, bitte." Er so: "Lecker." Ich so: "Ui, warm hier." Er so: "Ja, ist ja auch ganz schön voll." Ich so: "Joa. Und klein." Er so: "In der Tat. Guck mal, das sieht so aus, als wär der Backstageraum aufm Klo." Ich so: "Hahaha, das war lustig!"

Stuessy so: "Ah, da sind sie ja endlich." Ich so: "Was sagt die Uhr?" Er so: "1000, aber ich guck nochmal nach... 22 Uhr." Ich so: "Hat das Internet wohl gelogen." Er so: "Quatsch! Das Internet hat immer recht! Die haben hier einfach Kacke gebaut." Ich so: "Ok." TempEau so: "Hallo, wir sind TempEau. Sie ist ein Kind nationaler Jugendarbeit. Sie widmet sich den Kindern über die sich sonst keiner freut." Ich so: "Die sind toll!" Stuessy so: "Auf jeden Fall. Und gemütlich ist's hier auch." Ich so: "Stimmt. So ein Konzert von der Theke aus ist auch mal nett." Er so: "Apropos. 2 Bier, bitte." Ich so: "Lecker." TempEau so: "Bang City Bang, Bang Berlin!" Mädchen so: "STEPHAN!!" Stephan so: "JA!" Sie so: "DRUMSOLO!!" Er so: "GLEICH!" Ich so: "Sowas gibt's ja auch nur in so kleinen Geräten. Ich mag das." Stuessy so: "Ich auch." TempEau so: "Ein schöner Tag. Schade, dass Krieg ist." Ich so: "2 Bier, bitte." Stuessy so: "Lecker." TempEau so: "Schüss."

Stuessy so: "Ist jetzt zuende." Ich so: "Ja. War ja doch länger als ne Stunde." Er so: "Jup. Pass op, Plan: Erst zum Red Chicken und dann ins Soylent Green." Ich so: "Gut gedeichselt, Planmann!" Er so: "Döner!" Ich so: "Ich auch." Dönermann: "Mit allem?" Ich so: "Ja. Lecker." Stuessy so: "Ja. Red Chicken felst!" Ich so: "Komm, weiter." Er so: "Ja, hier ist ja schon das Soylent Green." Ich so: "Pass mal auf unsere Jacken auf." Typ so: "Ok." Stuessy so: "2 Bier, bitte." Ich so: "Lecker." Er so: "Guck mal, die beiden gehen poppen." Ich so: "Verrückt." Wirt so: "Bei euch noch was?" Ich so: "Hö? Ist das hier mit Bedienung?" Er so: "Ja." Ich so: "Hammer. 2 Bier, bitte." Er so: "Ok." Stuessy so: "Lecker." Ich so: "Bei mir auch." Wirt so: "Noch 2 bei euch ne?" Ich so: "Nee, wir hauen jetzt ab." Er so: "Wie? Ihr könnt doch noch reden." Stuessy so: "Aösdjödcvmb sui." Wirt so: "Ok. Schüss." Stuessy so: "Schüss." Ich so: "Schüss."

Gerade läuft: die ärzte - Deine Freundin (wäre mir zu anstrengend) (Album: Jazz ist anders)

Kinotag: Stellungswechsel

Filmtitel: Stellungswechsel (2007)
Regisseur: Maggie Peren
Darsteller: Florian Lukas (Frank), Sebastian Bezzel (Gy), Gustav-Peter Wöhler (Olli), Kostja Ullmann (Lasse), Herbert Knaup (Giselher)

8/10 - Sehr sehenswert

Frank, Gy und Olli sind nicht nur Freunde, sondern auch arbeitslos, pleite oder beides. Franks Männer-Kolumne wird aus der Frauenzeitung gestrichen, Polizist Gy hat bei der Arbeit einen teuren Autounfall (mit-)verursacht und Ollis Feinkostladen steht kurz vor der Zwangsräumung. Klarer Fall, Geld muss her. Und als Frank auf dem Arbeitsamt ein unmoralisches Angebot gemacht wird, wissen die 3 auch genau wie - mit Sex. Ein Escort-Service für Frauen soll die Quelle des neuen Reichtums sein. Also schnell noch den ebenso jungen wie jungfräulichen und ausbildungsstellenlosen Lasse sowie den ebenso alten wie ehemaligen Manager Giselher zur Mitarbeit gezwungen für die Idee begeistert, eine Website zusammengeschustert und los geht's mit den Vorbereitungen. Doch der Weg in den Erotik-Olymp ist steinig...

"Stellungswechsel" ist deutsch, "Stellungswechsel" ist eine Komödie und in "Stellungswechsel" geht's um Sex. 3 Komponenten, die schon so manch anderen Film unerträglich gemacht haben. Zum Glück ist "Stellungswechsel" da anders. Feinsinnig wo andere plump sind, lustig wo andere peinlich sind und sympathisch wo andere nervig sind. Klar, der Humor geht naturgemäß oft unter die Gürtellinie, aber er ist dabei niemals flach oder primitiv. Gepaart mit haufenweise Situationskomik wird so dafür gesorgt, dass man kaum aus dem Lachen heraus kommt. Schuld daran sind auch die zwar stereotypen, aber durchgehend sympathischen Charaktere, die von hervorragend zu ihren Rollen passenden Darstellern gespielt werden. Ganz großes Tennis ist z.B. die Leistung von Gustav-Peter Wöhler als wohlproportionierter Koch Olli. Leider stimmen die Proportionen von "Stellungswechsel" an sich nicht ganz so gut, da das Ende vergleichsweise hastig abgefrühstückt wird. Aber trotzdem: "Stellungswechsel" macht Spaß, wird nie langweilig und kriegt deswegen auch 8/10 Punkte auf dem Turbometer.

Gerade läuft: die ärzte - Lied vom Scheitern (Album: Jazz ist anders)

Freitag, 2. November 2007

Pizza wunderbar

Leute, ich werd bekloppt! Ich könnte ausrasten vor Begeisterung! Ungefähr so: AOSHDIUASHDIuAHSfsdhflkjasuizhwe sdhfklqwzuifasdl hfasdhf lasjkh!!1!11

Da komm ich heute von der Maloche nach Hause und finde ein Päckchen vom Internethändler meines Vertrauens auf meinem Schreibtisch. Ich bin erfreut, denn ich kenne den Inhalt. Aber niemals, ich wiederhole: NIEMALS, hätte ich mit sowas gerechnet. Echt jetzt.

Wer hier schon länger mitliest, der weiß, dass ich seinerzeit schon feuchte Hosen hatte, als ich die Aufmachung von Bela B.s Solowerk sah. Aber was die ärzte da mit ihrem neuesten Gerät veranstaltet haben, ist einfach nur nobelpreisverdächtig!

Doof ist anders #1  Doof ist anders #2
Doof ist anders #3  Doof ist anders #4

Wer sich die Platte nur runterlädt und nicht kauft, ist selber schuld. Ich muss mich jetzt erstmal umziehen...

Gerade läuft: Aber auch gar nix

Try Try Try

Itchy who? Jürgens Motherfucker!
Foto: Pierre LaQua

Liebe Freunde der gepflegten Punkmusik, ich hab was zu berichten! Denn es war mal wieder Konzertzeit. Am Montag schon. An besagtem Tag nämlich trug es sich zu, dass sich die Scheißcombo Itchy Poopzkid (Itchy who? Poopzkid, Motherfucker!) in den altehrwürdigen Prime Club verirrte. Und wo sie schonmal da war, versuchte sie gleich mal, das Haus zu felsen.

Ich war ja wirklich gespannt. Wirklich. Ursprünglich nur wegen des beknatterten Namens auf die Kapelle aufmerksam geworden, hörte ich mir seinerzeit mal vorurteilsfrei deren Outputs an und stufte sie als "ganz okay" ein. Was in Langform bedeutet: "So gut, dass man sie sich anhören kann, aber nicht gut genug, um großartig Geld dafür ausgeben zu müssen". Klang halt doch alles verhältnismäßig weichgespült und nicht sonderlich innovativ. Und dann kam irgendwann doch glatt der Stuessy vorbei, sagte (sinngemäß): "Heidewitzka! Ich hab letztens das juckende Pupskind als Vorband von Sum 41 gesehen und es hat grandios gerockt!" und wackelte wie ein Bekloppter an meinem Entschluss. Passiert ja durchaus mal, dass ne Band live der absolute Oberbrenner ist, aber auf Platte halt nur ganz okay.

Ich ließ es also auf einen Versuch ankommen und ziehe nun ein im zweifachen Sinne zweigeteiltes Fazit:
  1. Itchy Poopzkid sind live der absolute Oberbrenner!
  2. Nochmal muss nicht sein.
Wie das sein kann? Eigentlich ganz einfach: Indem der Sound live um ein Vielfaches rauher und punkiger daherkommt als auf CD, indem die Band einen riesen Spaß auf der Bühne hat und das auch zeigt und indem die Stimmung absolut fantastisch ist und die Kapelle phänomenal bejubelt wird, was wiederum dazu führt, dass die Band einen noch riesigeren Spaß auf der Bühne hat und das auch zeigt. (Das war jetzt der Grund für Punkt 1 oben, dem der Grund für Punkt 2 nun folgt.) Und: Indem mittlerweile Singles von Itchy P. bei MTV auf schwerer Umdrehung laufen und in den Charts auftauchen! Ja woher soll ich als alter Charts- und TV-Abstinenzler denn sowas wissen?! Ich dachte halt, eine Band mit so nem Namen wird in 1000 Jahren nicht Mainstream. Aber da hab ich mich wohl getäuscht.

An sich sind kommerzielle Erfolge von Bands für mich als Mensch ja auch nicht weiter schlimm, nur: Sie hatten bei Itchy Poopzkid den gleichen Effekt wie bei den Sportfreunden. Nämlich Kommentare wie "Da gibst nüt viel zu sagen nur IPK sind einfach hamma mega krass übelst GEIL hehe" in der Wikipedia-Diskussion und ein Altersdurchschnitt auf dem Konzert, den Stuessyline, Stuessy und ich auf geschätzte 15 Jahre anhoben! Und ich sag's gerne nochmal: Kleine Kinder können einfach nicht rocken! Nur schieben. Und nach der Bildung eines Kreises aufeinander zulaufen, weil sie das im Fernsehen bei der Rock am Ring-Übertragung gesehen haben und einfach hamma mega krass übelst GEIL hehe fanden. Dass sowas nach dem 12. Mal echt nervt und die ganze Schieberei das beste Konzert zunichte macht, wird wohl erst im 9. Schuljahr unterrichtet. Für mich bedeutet das allerdings: Kein (Headliner-)Konzert von Itchy Poopzkid mehr. Eigentlich schade. Weil schlecht sind die Jungs auf keinen Fall.

Gerade läuft: Nix

Donnerstag, 1. November 2007

Für Günter P.

Das Projekt "S6" ist zum 01.08.2007 planmäßig beendet worden. Um auch meinen Lesern vom Feeling her das richtige Gefühl zu geben, verspätet sich die endgültige Auswertung allerdings noch um unbestimmte Zeit. Ist also wie bei der Bahn.

Zur Beruhigung gibt's aber jetzt ausm Kopp noch die Bahn-Verspätungen von dieser Woche:
29.10. - Richtung D - 07:01 Uhr - 15 min
29.10. - Richtung K - 16:51 Uhr - 5 min
30.10. - Richtung D - 09:51 Uhr - 10 min
30.10. - Richtung K - 22:41 Uhr - 10 min

Ich hoffe, ich konnte deine Enttäuschung hiermit einigermaßen mildern...

Gerade läuft: Nix

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Kinostarts November 2007

Um die Wartezeit bis zum nächsten Beitrag zu überbrücken (der Onkel hat halt ein bisschen zu tun im Moment), rotz ich jetzt einfach mal die kommenden Kinostarts ins Internet. Stehen ja sonst noch nirgendwo.

01. November:
Bis zum Ellenbogen
Nach 7 Tagen - Ausgeflittert

08. November:
Three Burials

15. November:
American Gangster (Erfahrungsbericht hier)
Die Legende von Beowulf
Ex Drummer
Wir sagen Du! Schatz.

22. November:
Meine schöne Bescherung
Seed

29. November:
Die Todeskandidaten
Gone Baby Gone
Hunting Party
Mr. Brooks

Mein lieber Herr Gesangsverein, das wird wieder ein schwieriger Monat...

Gerade läuft: die ärzte - Das schönste Lied der Welt (Album: Junge Single)

Montag, 29. Oktober 2007

Comeback

Interessiert zwar keinen, aber ich bin wieder da. Bald geht's hier auch weiter mit langweilig präsentierten Einträgen über beknatterte Sachen. Man darf also gespannt sein. Circa.

Der Satz der Woche kam übrigens von der Zugchefin des ICs, mit dem ich gestern nach Hause gefahren bin:
"Meine Damen und Herren, dank der hervorragenden Fahrweise unseres Triebfahrzeugführers ist es uns gelungen, unsere Verspätung auf 12 Minuten zu reduzieren."
Ich sag's euch, es gab stehende Ovulationen!

Gerade läuft: Nix

Freitag, 19. Oktober 2007

Schon wieder?

Ja, schon wieder! Ich mach mal Urlaub. In Schwerin. Bis nächsten Sonntag. Schüss!

Gerade läuft: Anajo - Gleis 7, 16 Uhr 10 (Album: Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?)

Donnerstag, 18. Oktober 2007

The Truth

Kaum aus dem Urlaub zurück, stand auch schon das nächste Muskevent auf dem Plan. Diesmal (also Montag): Ein Konzert der Crossover-Urgesteine von Clawfinger, die ungefähr so aussehen wie auf der folgenden Konzeptzeichnung.

Clawfinger. Fast

Wie immer gab's aber erstmal eine Vorband, die diesmal Cloon hieß und Musik machte, die okay und unspektakulär genug war, um dazu gemütlich Bier zu trinken ohne an Ohrenkrebs ersticken zu müssen. Derart gestärkt schlängelten wir uns dann für die Herren aus Skandinavien in die vorderen Reihen. Eine gute Idee, denn es rockte ganz gewaltig! Und das auf äußerst angenehme Art und Weise, da Clawfinger zwar schon härtere Musik machen, die aber trotzdem sehr tanz- bzw. hüpfbar ist, sodass die Hardcore-Prügel-Fraktion nicht viele Möglichkeiten hatte, sich auszubreiten. Sehr praktisch war auch, dass die Musik nicht übermäßig viele Überraschungen bietet, sodass man auch bei unbekannten Liedern spätestens nach dem ersten Refrain super mitrocken konnte. Fazit: Sympathische Band, dufte Musik, tolle Stimmung und mit "Do What I Say" ein absoluter Todesstoß am Ende, der auch das letzte T-Shirt nass machte. Wird wiederholt!

Gerade läuft: Jupiter Jones - Jupp (Album: Raum um Raum)

Montag, 15. Oktober 2007

In 10 Schritten zur Weltherrschaft

Schritt #7 - Korrumpierung der Medien

TuMa in der NRZ

Für den Fall, dass dieser Fetzen alleine Otto Normalfan leicht überfordert: Turbomartin war am 11. Oktober in der Neuen Rhein Zeitung! Den kompletten Artikel gibt's nach Klick auf den Ausschnitt oben. Und ja, sowohl das Bild aus auch die Bildunterschrift sind totaler Unfug :D

Gerade läuft: Ash - World Domination (Album: Free All Angels)

Sonntag, 14. Oktober 2007

Finito

Klick = noch mehr Fotos

Irgendwie haben die tollsten Aktionen immer die beknackte Eigenschaft, viel zu schnell vorbei zu sein. Deswegen lieg ich heute auch nicht am Strand von Jandía, sondern sitz hier in meinem Kabuff und erzähl einen vom Pferd Urlaub.

Fuerteventura ist's schließlich geworden, Stuessys und meine Destination für den ersten richtigen Urlaub seit zusammen ca. 58 Jahren. Die Insel also, deren Name - wie nur die wenigstens wissen - auf deutsch nicht etwa "Lautstarker Singvogel" heißt, wie man als hispanophoner (oder googeliger) Mensch leicht denken könnte, sondern "Insel der alten nackten Menschen und der Kreisverkehre". Macht aber nix, wir waren ja schließlich nicht zum Gucken da, sondern zum Hochniveau-Gammeln. Was auch ganz wunderbar funktioniert hat. Viel mehr bleibt einem auf dieser Insel, die im Grunde ausschließlich aus Hotels, Sandstränden und einem in Sachen Attraktivität mit Alice Schwarzer vergleichbaren Hinterland besteht, allerdings auch gar nicht übrig. Dass ein vollkommen unspektakulärer und vergammelter Leuchtturm bereits als die Sehenswürdigkeit der Region verkauft wird, sagt eigentlich alles. Demzufolge sah unser Tagesablauf im Grunde immer recht ähnlich aus:
  • Zwischen 8h und 9h: Aufstehen (ohne Wecker) und frühstücken
  • Ca. 10h: Ab zum Strand. Rumliegen, Musik hören, lesen, im Wasser abschimmeln, Strandtennis spielen, Leute beobachten
  • Zwischen 16h und 17h: Kram einpacken, ggf. einkaufen, anschließend zurück zum Hotel. Dort ne Kleinigkeit essen, duschen und K11 gucken
  • 19:30h: Abendessen
  • 20:30h: Zurück aufs Zimmer gehen, erschöpft sein und sich einreden, dass vor 21h ins Bett gehen echt keine Schande ist. Doch noch wach bleiben, auf dem Balkon sitzen, Bier trinken, Musik hören, rätseln, lesen
  • Zwischen 23h und 1h: Todmüde ins Bett fallen
Ausnahmen gab es natürlich auch. Dienstag zum Beispiel, als wir von einem Tornado genötigt wurden, einem Inder eine Strandmuschel abzukaufen, um nicht vom Sand paniert zu werden. Oder Donnerstag, als es tatsächlich geregnet hat... 5 Tropfen. Oder Sonntag, als wir abends nochmal zum Strand gegangen sind und vergeblich den Mond gesucht haben. Wirklich aufregend war das alles natürlich nicht. Dafür aber sehr sehr erholsam - es gibt nicht viele Sachen, die entspannender sind als auf dem Rücken im Atlantik zu treiben.

Das heimliche Highlight des Urlaubs waren allerdings - wie so oft - die anderen Menschen. Zum einen scheint Fuerteventura relativ fest in deutscher Hand zu sein (zweifellos zu erkennen an den 3 B's: BILD, Bitburger, Bundesliga), sodass wir zahllosen skurrilen Gesprächen lauschen konnten. Zum anderen sind ja gerade Hotels und Strände ein Sammelbecken für amüsante Gestalten. Diese hier machten unsere Tage: Der Eierkopp, der Lautsprecher, die Blinde und der Brecher, die Grobe, die Spaßmacher, der Schwabbler und selbstverständlich der Penis-Opa und sein Nudistencamp. Danke für eine grandiose Woche voller guter Laune, Sonnenschein und Mojo!

Klick = noch mehr Fotos

Gerade läuft: Jack Johnson - Good People (Album: In Between Dreams)

Samstag, 6. Oktober 2007

Urlaubanane

FuerteventuraFreunde, ich bin raus! Auf Stuessy und mich wartet eine ganze Woche Sonne, Strand, Nixtun, Strand, Nixtun, Sonne, Strand und Sonne auf Fuerteventura.

Ich will hier auch gar nicht viele Worte verlieren, sondern lasse lieber Bananen sprechen...


      


Also, macht mir hier keine Schande, ihr Pappnasen! Auf euch warten noch 70 Kommentare.

Gerade läuft: Revølver - Atomic Arcade (Album: Turbulence)

PS: Das Foto kütt übrigens vom @t..

Freitag, 5. Oktober 2007

Was Frauen wollern

Wenn es eins gibt, was die Menschheit schon seit Jahren erfolglos versucht, dann ist dies den Heiligen Gral zu finden ewiges Leben zu erlangen 2 Tage die Luft anzuhalten selbstreinigende Kleidungsstücke zu erfinden Frauen zu verstehen. Dabei ist es so einfach! Ich weiß nämlich jetzt, was Frauen wollern! Danke, Leonel Rose!
Von: Leonel Rose [ivette22@visteon.com]
An: Turbomartin
Betreff: Wir wissen was Frauen wollern I appreciate that -- the "Trading Spaces" show.

Meinung von unserem Kunden:
Ich habe vor kurzem Viiaaaagra benutzt und ich muss sagen: Ich liebe Viiaaaagra. Das ist der Fickmacher. Das Alter hat nix damit zu tun. Ich bin zwar noch jung, aber die Viiaaaagra-Power kann auch durch junge Kraft nicht ersetzt werden. Das war der Hammer. Ich habe sie trockengevögelt. Ich habe mir vorgenommen, es regelmäßig zu nehmen. - 21 Jahre
Ich bin mir nur noch nicht sicher, was ich daran am besten finden soll:
  • wollern
  • unserem Kunden
  • Viiaaaagra
  • Fickmacher
Ach, ich kaufe ein "A" und löse: "Bockwurst"!

Gerade läuft: Reel Big Fish - Ban The Tube Top (Album: Our Live Album Is Better Than Your Live Album)

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Zugabe

Nachdem ich jetzt endlich mal wieder ein bisschen mehr Zeit für sinnlose, aber arbeitsintensive Dinge habe, die ich in den letzten Monaten vernachlässigen musste, hab ich mich mal an sinnlose, aber arbeitsintensive Dinge gesetzt, die ich in den letzten Monaten vernachlässigen musste. Erstes Resultat ist ein topaktueller Konzertwunschzettel. Und da ich aus Erfahrung weiß, dass ich der Einzige bin, der sich den anguckt, präsentier ich hier einfach mal die interessantesten Neuzugänge gleich nach dem gelben Tschingderassabumm.

No Sports

29.10.07: Itchy Poopzkid (Prime Club, Köln, ~12€)
02.11.07: Jupiter Jones (Sonic Ballroom, Köln, ~6€)
03.12.07: Arctic Monkeys (Palladium, Köln, ~30€)
04.12.07: Itchy Poopzkid (zakk, Düsseldorf, ~15€)
07.12.07: SFH (Underground, Köln, ~7€)
13.12.07: Fiddler's Green (Live Music Hall, Köln, ~19€)
29.12.07: The Busters (Live Music Hall, Köln, ~17€)
19.02.08: 4Lyn (Prime Club, Köln, ~17€)

Also, wer irgendwo mit hin möchte, sagt Bescheid. Ich erwarte nicht weniger als 72 Kommentare!

Gerade läuft: Muff Potter - Bring dich doch selbst nach Haus (Album: Von wegen)

Kinotag: Planet Terror

Filmtitel: Planet Terror (2007)
Regisseur: Robert Rodriguez
Darsteller: Freddy Rodríguez (El Wray), Rose McGowan (Cherry Darling), Marley Shelton (Dakota Block), Josh Brolin (William Block), Bruce Willis (Lieutenant Muldoon)

8/10 - Sehr sehenswert

Teil des Turbomartin Double-Features™

Texas war ja schon immer ein ungemütlicher Ort. Schließlich wurde dort ein gewisser amerikanischer Präsident geboren. Doch selbst das ist Pillepalle im Angesicht der neuesten Bedrohung, die direkt aus der Hölle der neuen Bedrohungen zu kommen scheint: DC2 - ein Giftgas, das alle, die damit in Kontakt kommen, in hirnlose menschenfressende Eiterblasen verwandelt. Nur einer Handvoll Menschen - darunter die ehemalige GoGo-Tänzerin Cherry Darling, die nun lieber StandUp-Comedian werden möchte - gelingt es unter der Führung des mysteriösen El Wray, sich gegen die sabbernden Lumpen zur Wehr zu setzen. Doch zwischen ihnen und der Freiheit liegt immer noch eine hohe Mauer und Lieutenant Muldoons Armee der Verseuchten, die das ganze Schlamassel erst ausgelöst hat.

Klingt strange? Klingt scheiße? Klingt trashig? Bingo! Ist ja auch Robert Rodriguez' Beitrag zur Praise-the-70s-Aktion "Grindhouse", die uns vor 2½ Monaten schon Quentin Tarantinos "Death Proof" beschert hat. Ein Vergleich liegt daher nahe - und den muss "Planet Terror" auch keinesfalls fürchten. Zwar ist Tarantinos Werk stilistisch näher an den 70ern (Stichwort Bild, Ton und Schnitt), dafür punktet Rodriguez' Zombieorgie aber eindeutig in den Bereichen Trash und Splatter. Ich mein, ne Frau mit MG/Raketenwerfer-Beinprothese ist ja wohl nur genial! Quentin Jabbatinos Nebenrolle sowieso! Und das sind nur 2 von vielen kranken Ideen, die "Planet Terror" zu einer sehr amüsanten Geschichte machen, deren Hauptzutaten Blut und Gedärme sind. Unglücklicherweise leidet jedoch auch der Terrorplanet unter der Zerstückelung des ursprünglichen "Grindhouse"-Konzepts und der damit verbundenen Verlängerung; 20 bis 30 min weniger hätten dem Film mit Sicherheit auch nicht geschadet. Aber dennoch bleibt unterm Strich einer der unterhaltsamsten Splattertrasher der letzten Jahre und eine schicke 8/10.

Gerade läuft: Ween - So Many People In The Neighborhood (Album: quebec)

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Kinotag: Superbad

Filmtitel: Superbad (2007)
Regisseur: Greg Mottola
Darsteller: Jonah Hill (Seth), Michael Cera (Evan), Christopher Mintz-Plasse (Fogell), Bill Hader (Officer Slater), Seth Rogen (Officer Michaels)

9/10 - Must see

Teil des Turbomartin Double-Features™

Bereits seit dem Kindergarten sind Evan und Seth geistige siamesische Zwillinge. Sie gehen zusammen zur Schule, sie hängen zusammen rum, sie essen zusammen, sie feiern zusammen, sie übernachten zusammen beieinander... und sie sind zusammen Außenseiter und haben absolut null Erfolg bei Frauen, weil der eine zu schüchtern und der andere zu oberflächlich ist. Zum Ende ihrer Zeit auf der High School soll sich das alles ändern, vor allem weil sich Seths und Evans Wege auf dem College trennen werden. Da trifft es sich gut, dass der freakige Mit-Loser Fogell gerade an dem Tag von seinem neuen gefälschten Ausweis erzählt, an dem Seth von seiner Flamme Jules zu ihrer Hausparty eingeladen und darum gebeten wird, Alkohol zu besorgen. Sollte doch zu schaffen sein. Theoretisch.

Aha, eine Teeniekomödie also. Verstehe, 3 Loser auf der Suche nach Sex. Quasi "American Pie 73". Wie innovativ... Doch halt, so voreilig sollte "Superbad" auf keinen Fall abgestempelt werden! Denn auch, wenn das Thema im Grunde mehr als abgedroschen ist, ist "Superbad" unterhaltsamer als alle American Pies und wiesealleheißen zusammen. Kaum ein Gag wirkt gezwungen, die Figuren sind überaus sympathisch, passen exzellent zusammen und auch wenn viele Sprüche (naturgemäß) unter der Gürtellinie landen, wird es doch nie niveaulos. Stattdessen sorgen jede Menge verrückte Einfälle und ein riesiger Haufen Situationskomik dafür, dass man zum einen nicht mitbekommt, dass die Story kaum existent ist und dass man zum anderen aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Und genau das ("das" ist in diesem Fall gleichbedeutend mit "die Situationskomik") macht es auch irgendwie schwer, den Film vernünftig zu beschreiben. Also einfach angucken und sich live davon überzeugen, dass er jeden einzelnen seiner 9/10 Punkte definitiv wert ist! Ihr Opfer!

Gerade läuft: Nix

Dienstag, 2. Oktober 2007

Aber besser wär's

Normalerweise ist Turbomartin ja ein absolutes Vorbild in Bezug auf Aktualität und so Kram. Nun war es aber so, dass Turbomartin eine gewisse Diplomarbeit schreiben durfte, was zur Folge hatte, dass das Blog ein wenig leiden musste. Ungefähr 1000 interessante Beiträge gingen euch in dieser Zeit durch die Lappen, von denen ich die wichtigsten jetzt nach und nachhole. Einer davon ist dieser hier, der von einem Sportfreunde Stiller-Konzert handelt, das sich vor knapp 2 Wochen im Palladium zutrug.

Bevor es allerdings wirklich um das Konzert der Sportfreunde geht, geht es um das Konzert der Vorband der Sportfreunde. Die hieß nämlich an besagtem Abend Ash und das ist ja schonmal von Natur aus nicht schlecht. Da ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass sich der passionierte Vorband-aus-dem-Rückraum-Angucker Prof. Dr. Tur. Bomartin diesmal schon nach den ersten Takten der Einheiz-Kapelle ins Getümmel schmiss. Und das vollkommen zurecht. Denn nicht nur Ash rockten auf gewohnt hohem Niveau, auch der Sound - eine unendliche Palladium-Geschichte - war diesmal... ganz okay (also zumindest besser als die letzten Male; wer so weit geht und den Palladium-Sound als "gut" bezeichnet, isst auch gerne Klöße aus frischem Elefantenkot). Leider waren die Jungens unter den Sportfreundefreunden wohl nicht allzu bekannt, sodass ich nur mit ca. 20 Leuten zusammen mittelmäßig abfetzen konnte. Machte aber nix, war halt die Vorband und da wieder "Twilight Of The Innocents" (aka. eines der besten mir bekannten Livestücke) gespielt wurde, war ich zufrieden.

Und dann die Sportfreunde. Trotz bayerischem Background sympathisch wie eh und je, mit dufter Bühnendeko, normalen Instrumenten, schönen Akustikeinlagen und richtig guter Laune. Zwischendurch erinnerten die Ansagen in ihrer Sinnlosigkeit sogar an eine mittelmäßig bekannte Rockband aus Berlin (auuuus Berlin!). Doch weil lustige Ansagen alleine noch kein lustiges Konzert machen, gaben sie sich auch bei den Songs richtig Mühe und sorgten für ordentlich Rock. Von daher also allerbeste Voraussetzungen für ein sehr gutes Konzert... theoretisch. Denn: viiiiiiel zu viele Kinder im Publikum! Nix gegen die Sportis, ich hab sie alle lieb und gönn ihnen jeden Erfolg; aber durch "54, 74, 90, 200610" wurden definitiv zu viele Kackbirnen angelockt, die keine Ahnung vom Rocken hatten und mir leider schon ein bisschen das Konzert versauten. Demzufolge lautet das halb-traurige Fazit: Sportfreunde Stiller? Gerne wieder! Aber nur noch auf Festivals...

Gerade läuft: Ash - Twilight Of The Innocents (Album: Twilight Of The Innocents)