Montag, 20. September 2021

Von den Bergen in die Berge

Gestern war ja bekanntermaßen unser letzter Tag in Kochel a. See am Kochelsee in Oberbayern unten in Bayern. Unsere darüber hinaus gehende Urlaubsplanung war bis ungefähr vorgestern Abend noch recht diffus und reichte von der Sächsischen Schweiz über den Bayerischen Wald bis hin zum Berchtesgardener Land, Salzburg und den Gardasee. Leider hatten fast alle dieser Ziele einen entscheidenden Makel: Eine hohe Regenwahrscheinlichkeit ☔ Das kam für uns Schönwettercamper natürlich nicht infrage, von daher musste ein Alternativplan her. Und da wir ja im letzten Jahr schon festgestellt hatten, dass es in dieser Region super schön ist und man dort definitiv mehr als einen Tag braucht, um sich ein paar Sachen anzugucken und zu erleben, sind wir kurzerhand noch einmal... an die Mosel gefahren 🤷 Die Fahrt hat zwar so ziemlich den ganzen Tag gedauert und dank diverser Baustellen und Staus durften wir auch so schöne Orte wie das Industriegebiet von Augsburg kennenlernen, aber irgendwann gegen Abend sind wir dann tatsächlich auf einem netten Platz in Trittenheim angekommen, wo wir nun eingerahmt von sehr vielen Holländern, der Mosel und Weinbergen die nächsten 2-3 Tage verbringen werden.


Heute stand dann auch gleich eine der Aktivitäten auf dem Programm, die wir letztes Jahr schon geplant und aus Zeitgründen wieder abgewählt hatten. Wir wollten nämlich den Wanderweg mit dem tollen offiziellen Namen "Moselsteig Seitensprung Klüsserather Sagenweg" abwandern. Er ist 12 km lang, hat einige schöne Aussichtspunkte zu bieten und las sich schön und abwechslungsreich. Jetzt mussten wir nur noch irgendwie von unserem Campingplatz hin kommen. Mit dem Auto wollten wir nicht, weil es uns zu aufwändig war und sich irgendwie auch nicht gelohnt hätte. Mit dem Fahrrad durften wir nicht, weil unsere Chefcamperin uns davon abgeraten hatte - wäre zu steil, sagte sie (oh oh...). Also gingen wir zu Fuß, hatten am Ende schlappe 17,5 km auf der Uhr, latschten Weinberge und Wälder hoch und runter und waren hinterher platt wie überfahrene Hamster.

Es war aber trotzdem ein toller Weg. Erstmal ist Trittenheim ein wirklich niedliches kleines Moseldorf mit mehr Weingütern und Straußwirtschaften als Wohnhäusern. Dann bietet der Sagenweg tatsächlich einige sagenhafte Ausblicke auf andere niedliche kleine Moseldörfer und auf Weinberge. Dann geht es nicht nur schnurgeradeaus, sondern auch mal kleine Trampelpfade entlang, durch Wälder, durch Weinberge und durch Felder. Dann ist der Weg der am besten ausgeschildertste Wanderweg aller Zeiten - da kann sogar ein Orientierungslegastheniker wie ich sich nicht verlaufen! Und dann kann man, wenn man Glück hat, auch noch an einer Stelle Gleitschirmflieger rumfliegen sehen. Nur leider hatten wir kein Glück. Aber egal, es hat uns trotzdem Spaß gemacht und unsere qualmenden Füße konnten wir in der Zwischenzeit auch schon mit Wein- und Traubenschorle löschen.

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