Freitag, 9. November 2007

Kinotag: Operation: Kingdom

Filmtitel: Operation: Kingdom (2007)
Regisseur: Peter Berg
Darsteller: Jamie Foxx (Ronald Fleury), Chris Cooper (Grant Sykes), Jennifer Garner (Janet Mayes), Jason Bateman (Adam Leavitt), Ashraf Barhom (Colonel Faris Al-Ghazi)

6/10 - Oberes Mittelmaß

Bombenstimmung in Riad! Während eines Softballspiels in einer saudi-arabischen Wohnanlage für Amerikaner kommen terroristische Leute und lassen die Fetzen fliegen. Zwei Mal! Hört sich jetzt vielleicht lustig an, tötet aber mehr als 100 Menschen, ist also gar nicht so lustig. Erst recht nicht für Ronald Fleury, einen speziellen Spezialermittler des FBI, der vor dem Anschlag noch einen Freund hatte und nachher nicht mehr. Nach einigen politischen Spielereien schafft Fleury es, sich und 3 Kollegen nach Riad zu verfrachten, um die dilettantischen Sicherheitskräfte vor Ort bei ihren dilettantischen Ermittlungen zu unterstützen. Die wollen aber nicht und lassen Fleury lieber nen dämlichen Regenhut wegen der Sonne tragen. Doch das ist noch lange nicht das einzige Problem, schließlich gibt es noch diese Terroristen...

Filme aus den USA über Terrorismus sind ja immer so ne Sache. Einerseits rummst es ganz gewaltig, weil Terroristen ja so richtig böse sind, andererseits spielen die Amis World Police, wissen alles, können alles und sind Granaten im Bett. "Operation: Kingdom" ist da nicht so viel anders. Der Anschlag ist ohne Zweifel heftig und sehr erschütternd in Szene gesetzt und die Ballereien sind zahlreich und sehenswert. Bis es zu letzteren kommt, ist es allerdings ein weiter Weg, gepflastert von zahllosen wichtigen Leuten, die einen wichtigen Satz über Politikkram sagen, deren Name eingeblendet wird und die dann von anderen wichtigen Leuten, deren Namen eingeblendet wird und die einen anderen wichtigen Satz über Politikkram sagen abgelöst werden. Das mag zwar meinetwegen alles mehr oder weniger authentisch sein, nur dummerweise ist es auch sterbenslangweilig. Aber selbst als diese Hürden überwunden und Fleurys Leute endlich in Saudi-Arabien sind, bleibt "Operation: Kingdom" durchwachsen, fängt zudem noch mit der oben schon angedeuteten USA-Lobhudelei an (Motto: Saudische Polizeikräfte können nichtmal in der Nase popeln, ohne sich den Finger zu brechen und wissen soviel von der Polizeiarbeit wie ein taubes Nilpferd) und überzeugt lediglich durch Schießereien und Explosionen. So weit, so doof. Nur: Gerade, als ich den Film schon sicher in der USA-Anti-Terror-Propaganda-Schublade für eine bessere Welt abgelegt hatte, kommt der allerletzte Satz daher, wirft einfach alles über den Haufen und sorgt dafür, dass ich nicht mehr wirklich weiß, ob ich "Operation: Kingdom" jetzt feige (weil sowas erst am Ende kommt) oder mutig (weil sowas überhaupt kommt) finden soll. Ach, ist ja auch egal. Ich sag einfach mal: 6/10.

Gerade läuft: die ärzte - Wir waren die Besten (Album: Jazz ist anders)

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