Meine Herren, was für ein Wochenende! Man kommt zu nix, blogtechnisch gesehen. Was aber gar nix ausmacht, weil ich kann's ja nachholen. Mach ich auch gerade.
Kurz der Freitag: Ich war im Garten der Garage und hab beim Private Public Viewing der
Nachos 1149 Cevapcici vom Lidl verdrückt, mich wie der Bär über das hammerharte Spiel inkl. Ergebnis gefreut, einen imaginären Autokorso veranstaltet und mich darüber beömmelt, dass der eine Argentinier Per Mertesacker in den Mertesack getreten hat, weil er "ihn mit Tim Borowski verwechselt hat" (hat irgendein Fernsehmann danach gesagt).
Lang der Samstag: Wie schon im
Kurz und Klein-Mix verraten, war ich auf der
Rheinkultur in Bonn. Mit mir am Start waren
Stuessy, Heikonnen (der am Bonner Hauptbahnhof zufällig getroffen und später im Getümmel wieder verloren wurde), Schwester M (die später dazukam), Freundinnen von Schwester M und 109.994 andere Leute, von denen ich die meisten wahrscheinlich nicht kannte. Das Wetter meinte es im Gegensatz zum Vorjahr ausgesprochen gut mit uns oder anders gesagt, es war schweineheiß und ich konnte nur durch eine mir bis dahin unbekannte Geheimtaktik einem Ganzkörpersonnenbrand entgehen. Doch nicht nur das Wetter war der absolute Knaller, auch der gesamte Tagesablauf war mal wieder vom Allerfeinsten.
An der Rheinaue angekommen, ging es erst einmal los mit
Bier und
Burrito. Ausreichend gestärkt, lauschten wir dann den sehr passablen Klängen von
Boozed aus der 2. Reihe, ließen uns von
Pohlmann berieseln, während wir im Gras relaxten und gaben phatte Probz an die tighte Crew von "Der Neue Westen", die auf der HipHop-Bühne die Whack MCs burnten wie keine anderen, word?! Weil Heikonnen sich letzterem verweigerte, zogen Stuessy und ich ohne ihn los in den neuen Westen (hammer Wortspiel!) und sahen ihn fortan nie wieder.
Um 17:30 Uhr ging es dann eigentlich erst richtig los, als
Muff Potter die Rote Bühne stürmten. Trotz meiner doch recht negativen Live-Erfahrung mit der Kapelle postierte ich mich mitten im Gewühl vor der Bühne - und das war auch gut so! Die Jungs gingen nämlich ab wie meine nicht vorhandene Katze und waren geschätzte 10546789 Mal besser als
damals in Duisburg (womit eigentlich bewiesen wäre, dass es in Duisburg eindeutig an der Location lag)! Weil das Wetter an sich schon total heiß war und es durch wildes Gerocke vor der Bühne nicht unbedingt angenehmer wurde, spritzten kräftige Männer mit ihren Schläuchen eigentlich durchgehend Wasser ins Publikum. Das war zwar einerseits ziemlich angenehm, sorgte aber andererseits neben total durchnässten Klamotten vor allem für eine riesige Matschpfütze vor der Bühne, die sich dann großzügig an meinen Beinen und am Rest von mir verteilte (vielen Dank an dieser Stelle an den einen Crowd-Surfer, der mir mit seinem Dreckschuh auf die Schulter stieg). Macht aber nix, war trotzdem extrem genial!
Weil wir danach mehr als erschöpft waren, ließen wir die folgenden
Madsen und
Slut einfach mal Madsen und Slut sein und freuten uns darüber, dass
Archive genau so klangen, wie es der Name vermuten lässt, nämlich langweilig und voller Akten. Also zumindest langweilig. Ein paar
verschidine Gemüse weiter, lauerte um 22:45 Uhr dann jedoch der nächste Oberkracher, der ausnahmsweise nicht die Nachricht von Frankreichs Führung gegen Brasilien war.
Stattdessen dürfen sich die dann auftretenden
Mad Caddies dieses Ettiket anheften. Von den Muff Potter-Strapazen genesen, kehrten Stuessy und ich wieder zurück in den mittlerweile brechend voll (und halbwegs trocken) gewordenen Moshpit, was ebenfalls eine sehr sehr gute Entscheidung war. Die Jungs aus Kalifornien zauberten nämlich mühelos eine mindestens doppelt so geile Stimmung wie vorher bei Muff Potter ins Publikum und gingen demzufolge auch mindestens doppelt so gut ab. Mir trampelten ca. 2398 Personen auf meinem linken Knöchel herum, ich hab stärker geschwitzt als Jan Ullrich beim Dopingtest und es war einfach nur unbeschreiblich genial! Die Caddies spielten übrigens auch 2 bis 3 neue Stücke, die zwar alle ein gemäßigteres Tempo hatten, aber dennoch ganz hervorragend waren, sodass man sich wohl endlich wieder auf ein abfetzmäßig pornoes neues Album der Herren freuen darf.
Die mit knappem Abstand mögigste Aktion des Tages (abgesehen von Frankreichs Sieg über Brasilien) spielte sich allerdings auf keiner Bühne, sondern vor dem
Visions-Autogrammzelt ab, in dem sich u.a. auf Muff Potter und die Mad Caddies die Ehre gaben. Auf die obligatorische Frage nach dem Namen antwortete Stuessy nämlich mit "Ebay", was bei Muff Potter
hierzu und bei den Mad Caddies
hierzu führte. Da Stuessy glücklicherweise beim ersten Versuch bei Muff Potter den Namen nur schüchtern in den Raum rief, konnte ich mir den dazugehörigen Autogrammzettel sichern, der nun mein Zimmer verschönert.
Hat den ganzen Kram eigentlich irgendjemand bis hierhin gelesen? Ist mir eigentlich egal. Aber wer Stuessy und mich auf
diesem Foto (das ziemlich früh am Tag aufgenommen worden sein muss) findet, wird von mir persönlich zum Antilopenkönig gekrönt. Mindestens.
Nächstes Jahr ist die Rheinkultur übrigens am 7. Juli und weil es das 25. Jubiläum ist, sollen dann auch Bands dort spielen, die schonmal da waren. Das kann ja eigentlich nur noch noch besser werden, auch wenn ich mir das momentan nur schwer vorstellen kann.
Gerade läuft: Nix
PS:
Hier gibt's ein paar sehr gute Fotos von gestern. Anguck- und Kommentier-Pflicht! ;)