Aufgrund akuten Gehirnmangels der Vorlesungsplaner muss ich jetzt Dienstags immer bis mitten in der Nacht an der FH abschimmeln. Das bedeutet natürlich nicht nur, dass ich Dienstags im Dunkeln nach Hause fahren muss, sondern auch, dass die mehr oder weniger traditionelle Abendgestaltung des Dienstags auf einen anderen Tag verlegt werden muss. Zum Bleistift auf Sonntags. Da ist's zwar teurer, aber für Filme wie "Deutschland. Ein Sommermärchen" kann man auch mal mehr als die typischen Fierfuffzich ausgeben. Dieser schmucke Dokumentarfilm dreht sich nämlich um die unglaublich geniale Fußball-Weltmeisterschaft 2006, bei der Regisseur Sönke Wortmann hautnah an der deutschen Mannschaft war. Und weil ja jeder den Verlauf der WM kennt, muss ich noch nichtmal die Story zusammenfassen, sondern nur noch schreiben, wie's war. Nach einem Bild, auf dem 2 Superhirne lachen.
Der Konsum des Films löst quasi eine innere Zeitreise in den Sommer 2006 aus, als es noch schön warm war und man sich abends mit netten Leuten getroffen hat, um die deutsche Elf zum WM-Titel zu gröhlen. Nur sitzt man diesmal eben nicht mit den netten Leuten zusammen, sondern mit Poldi, Schweini und Klinsi. Und so erhält man Einblicke in das Team, die man sonst eigentlich nicht haben konnte. Zum Beispiel, dass die Spieler auch nur Menschen sind, die sogar ab und zu mal einen kleinen Witz machen. Oder dass Oliver Neuville nicht pinkeln kann, wenn einer zuguckt. Oder dass Jürgen Klinsmann tatsächlich ein virtuoser Motivator ist. Oder oder oder. Kurz gesagt: Wenn der Sitznachbar im Kino keine Frau in den Vierzigern ist, die zu jeder verdammten Szene ihren Kommentar abgeben muss und der man dafür am liebsten mal gehörig das Maul stopfen würde, könnte man fast vergessen, dass man im Kino sitzt und sich einbilden, man wäre tatsächlich ein Teil der Mannschaft. Und irgendwie waren wir das ja auch alle. Damals. Von daher: Toller Film! Nur blöd, dass Gerald Asamoah nicht oft genug gezeigt wird.
Gerade läuft: Nix
5 Kommentar/e:
Definitiv ein Film den man am Besten nicht im Kino guckt. Den muss man möglichst mit den gleichen Leuten mit denen man die WM geguckt hat im Garten gucken!!
Stimmt, ist eigentlich ne gute Idee. Aber im Kino ist's um die Zeit wärmer ;)
Ich möchte ja jetzt nicht schon wieder das Wort welches mit M anfängt, mit n aufhört und nicht Martin ist sagen! :P
Hey, immerhin war das ein Film über nen Männersport!
Auch wieder wahr...
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