Eine neue Woche, ein neuer Kinotag. Diesmal ließen wir uns aber nicht von schaurigen Schlangen schocken, sondern erlagen dem wohlriechenden Wohlgeruch von "Das Parfum", das bereits zu Schulzeiten in Buchform einen recht bleibenden Eindruck hinterließ.
"Das Parfum" erzählt die Geschichte von Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw), der im Frankreich des 18. Jahrhunderts sein Unwesen trieb. Von seiner Mutter inmitten von stinkenden Fischgedärmen auf dem Pariser Fischmarkt zur Welt gebracht, schlägt er sich zunächst mehr schlecht als recht als Gerbergeselle durch. Schon bald entdeckt er jedoch seine außergewöhnliche Begabung, Gerüche bis ins kleinste Detail wahrzunehmen und heuert beim heruntergekommenen Parfumeur Giuseppe Baldini (Dustin Hoffman) an, dem er innerhalb kürzester Zeit durch die Komposition der abgefahrensten Parfums wo gibt zu ungeahntem Reichtum verhilft. Nach einiger Zeit verlässt Grenouille aber auch ihn und zieht über Umwege weiter nach Grasse, dem "Rom der Düfte". Immer im Gepäck hat er dabei seine Vision - das perfekte Parfum, hergestellt aus den Gerüchen von schönen jungen Mädchen...
Bereits als Buch hat mich "Das Parfum" irgendwie mitgerissen. Klar, ich war jung, ich brauchte das Geld und zwischendurch war's grottenlangweilig, aber die Story und die Teile, in denen es nicht langweilig war, fand ich schon damals ziemlich genial. Im Prinzip hat sich daran auch bei der filmischen Umsetzung nicht viel geändert, wenn man mal davon absieht, dass Langeweile eigentlich kaum noch vorhanden ist. Der Film ist recht düster und ruhig, aber extrem bildgewaltig und sehr atmosphärisch - nicht zuletzt aufgrund des tollen orchestralen Scores. Die schwierige Aufgabe, Gerüche (um die es ja eigentlich ausschließlich geht) irgendwie "sichtbar" zu machen, löst Hauptdarsteller Ben Whishaw ganz hervorragend, obwohl ich ihm zu Beginn kritisch gegenüberstand, da ich mir Grenouille immer viel hässlicher vorgestellt hatte. Auch Altmeister Dustin Hoffman kann wieder mal voll und ganz überzeugen. Jedoch: ein bisschen weniger Opulenz hätte es dann doch sein können, denn so wirkten einige Szenen (bspw. die fette Orgie am Schluss) schon sehr übertrieben. Auch schadet es vermutlich nicht, das Buch zu kennen (und zu mögen). Dennoch (oder vielleicht deswegen?) gefiel mir "Das Parfum" äußerst gut und zählt für mich zu den Top-Filmen des Jahres.
Gerade läuft: Buck-O-Nine - Little Pain Inside (Album: Twenty-Eight Teeth)
3 Kommentar/e:
Jaja. Genau.
Hat auch ein kleiner süßer Fuchs mitgespielt??
Kein Fuchs. Nur Fisch.
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