Filmtitel: Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt (2007)
Regisseur: Gore Verbinski
Darsteller: Johnny Depp (Captain Jack Sparrow), Orlando Bloom (William Turner), Keira Knightley (Elizabeth Swann), Geoffrey Rush (Captain Barbossa), Bill Nighy (Davey Jones)
Weil der böse Mensch mit den weißen Haaren im Verlauf des 2. Teils der Piratensaga das Herz von Davey Jones und damit die Kontrolle über die Flying Dutchman in die schmierigen Finger bekommen hat, haben alle Anti-Handelskompagnons im 3. Teil der Piratensaga nix, aber auch gar nix mehr zu lachen. Die Piratenmannschaft der Black Pearl unter dem reanimierten Captain Barbossa findet das natürlich alles andere als lustig und beschließt, einen riesengroßen Piratenstuhlkreis mit allen Piraten-Weltregierungsmitgliedern zu organisieren. Ziel dieses P8-Gipfels soll eine offene Diskussion sein, an deren Ende beschlossen wird, die mächtige Göttin Calypso von ihrer menschlichen Hülle zu befreien. Dummerweise wird dazu auch Jack Sparrow benötigt, der von Davey Jones' Kraken gemampft wurde, jetzt in Jones' privater Vorhölle herumlungert und langsam bekloppt noch bekloppter wird. Die Mission ist also klar: Ans Ende der Welt segeln, Jack befreien, Calypso befreien, bösen Mann verkloppen, Tee trinken. Oder so ähnlich.
Im Grunde kann man zu "Fluch der Karibik 3" fast exakt dasselbe sagen wie zu "Fluch der Karibik 2". Wieder wird man zu Beginn von einem kilometergroßen Ballermann namens "Story" erschlagen und wieder wird so krampfhaft versucht, 1000 Storystränge gleichzeitig voranzutreiben (Jack Sparrows Story, Will Turners Story, Lord Becketts Story usw.), dass jegliche Lockerheit, die Teil 1 so grandios gemacht hat, verschütt geht. Darüber hinaus wuchert der Story-Ballermann so unkontrolliert vor sich hin, dass man kaum noch weiß, wo vorne und hinten ist. Der Eine ist erst auf der einen Seite, eigentlich aber auf der anderen und wechselt dann im Verlauf der Geschichte doch wieder auf die eine, was beim Anderen genau andersrum ist. Da wirste doch bekloppt!
Wenn dann aber nach ca. 2 Stunden alle Fronten so langsam geklärt sind und sich der Mega-Showdown ankündigt, wird aus "Fluch der Karibik 3" plötzlich ein ganz neuer Film. Auf einmal wird's wieder richtig witzig, einigermaßen spannend und auch die vermisste Lockerheit ist mit einem Schlag wieder da. Bedeutungsschwangere Dialoge? Am Arsch! Jetzt wird einfach nur noch munter aufeinander rumgekloppt, sich mit lockeren Sprüchen bombardiert und geheiratet. Aber sowas von! Ernsthaft, der ca. einstündige Endkampf gehört zu dem Bombastischsten und Tollsten, was ich in der letzten Zeit im Kino gesehen habe. Da sitz ich vorher auch gerne 2 Stunden rum und bin depressiv. Obwohl das jetzt auch zugegebenermaßen leicht übertrieben ist, denn immerhin ist Captain Jack Sparrow auch diesmal Captain Jack Sparrow und - Überraschung! - immerhin spielt Keira Knightley diesmal nicht total scheiße. Für ne 7/10 reicht das noch allemal.
Gerade läuft: Cherry Poppin' Daddies - Teenage Brain Surgeon (Album: Ferociously Stoned)
1 Kommentar/e:
cooler artikel!
mit dem witz im 2. drittel seh ich genauso... und fands echt schade, dass sparrows "klar soweit" nur einmal und zwar als hommage verbaut wurde :-/
vg aus langenfeld
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