Filmtitel: 300 (2007)
Regisseur: Zack Snyder
Darsteller: Gerard Butler (König Leonidas), Lena Headey (Königin Gorgo), Dominic West (Theron), Rodrigo Santoro (Xerxes), Andrew Tiernan (Ephialtes)
Martins Movie-Marathon, Teil 1
Wir befinden uns im Jahre 480 v.Chr. Die ganze Welt wird von Xerxes, dem persischen "Gottkönig" (Xerxes über Xerxes), beherrscht... Die ganze Welt? Nein! Eine vom bärtigen Bodybuilder Leonidas angeführte 300 Mann starke Task Force aus Sparta (Griechenland) hat keinen Bock, Xerxes als den Superkönig anzuerkennen und stellt sich todesmutig lebensmüde der ca. 600x größeren persischen Armee am strategisch wichtigen Thermopylen-Engpass. Und damit wären 90% der Story von "300" auch schon erzählt.
Aber um Story geht's bei "300" ja auch gar nicht. Es geht auch nicht darum, irgendeinen Nahostkrieg zu rechtfertigen, obwohl alle Perser (= Iraner) entweder richtig böuse, richtig doof, richtig tuntig, richtig hässlich oder alles zusammen sind und sich alle muskelbepackten Spaten Spartiaten 2 Stunden lang einen von Freiheit und Ruhm und Ehre zusammenfaseln. Stattdessen geht es einfach darum, ein riesiges Gemetzel möglichst bildgewaltig darzustellen. Und das gelingt! Der Stil des Films (Off-Erzähler, digitales Tuning der Landschaften und Figuren, usw.) sorgt ähnlich wie in der ersten Frank Miller-Verfilmung "Sin City" dafür, dass man sich zeitweise wie in einem überdimensionalen Comic vorkommt und haut einen schlicht aus den Socken. Die Schlachtszenen sind extrem blutig, extrem brutal und durch den exzessiven Slowmotion-Gebrauch und die geniale Optik extrem faszinierend (z.B. hier). Überhaupt, Slowmotion. Mindestens ¾ des Films - überwiegend besagte Schlachten - laufen in Zeitlupe ab. In Echtzeit wäre "300" vermutlich nur halb so lang, aber auch nur halb so gut. Denn gerade durch den Slomo-Overkill erreicht "300" diese unglaubliche Bildgewalt, die ihm letztlich auch zu einer famosen 9/10 verhilft. Unbedingt im Kino gucken!
Gerade läuft: NoFX - USA-Holes (Album: Wolves In Wolves' Clothing)
PS: Pünktlich zu Ostern - die Auferstehung des Kinotags in neuem puristischen Glanz. Ohne Bildchen wegen Urheberrechtstrallalla, dafür aber mit Konzentration auf dem Wesentlichen und dem Turbometer ganz oben für Qualität auf den ersten Blick. Wie gefällt's?
1 Kommentar/e:
Der Film steht auch noch auf meiner Liste! Schon als ich die Vorschau das erste Mal gesehen hab, dachte ich mir: "Handlung scheint nicht vorhanden zu sein, aber krasses Gemetzel! Den will ich sehen!" :-D
Und wenn es gute Schlachten gibt, braucht man auch keine vordergründige Handlung.
Ich find's aber krass, wie sich die Leute aufregen. So viel Rummel gab es ja nicht mal bei Fahrenheit 9/11. ^^
Kommentar veröffentlichen