Freitag, 28. September 2018

Die letzte Fahrt des Bullis Björn

Schon Gottlieb Wendehals wusste, dass alles bis auf die Wurst ein Ende hat. So ist es nun auch fast mit unserem Bulli-Abenteuer. Heute schließt sich auch so ein bisschen unser Urlaubskreis, denn wir stehen wie zu Beginn unserer Reise auf dem besten Cranberryhof südlich des Nordpols und sind wieder erst im Dunkeln hier angekommen.

Die letzten 2 Tage sind vielleicht einigermaßen schnell erzählt. Gestern sind wir vormittags abgestartet und haben noch einen kurzen Abstecher zum Lim Fjord, das auf deutsch Limski-Kanal heißt und eigentlich gar kein Fjord ist, weil es dazu wohl einen Gletscher braucht, den es nicht gibt und nie gegeben hat, gemacht. Das ist so ein Fluss, der schön ist, weil das Wasser blau ist und ringsrum Berge mit Wald sind. Eigentlich kann er am besten mit einem Kajak oder einem ähnlich bootigen Fortbewegungsmittel erkundet werden, was wir ursprünglich auch mal angedacht hatten, aber wozu wir dann irgendwie doch nicht gekommen sind. Jetzt sind wir wenigstens mal mit Björn zu der angeblich einzigen Stelle gefahren, von der aus man den Kanal auch von der Straße aus sehen kann - ein großer Parkplatz, der von mehreren Bretterbuden gesäumt ist, in denen findige Gesellen Olivenöl und Grappa an arglose Renter verhökern, die dort busweise angekarrt werden. Der Blick war aber trotzdem wirklich schön.


Anschließend heizten wir wieder erstaunlich staufrei durch Slowenien, Österreich und die Alpen, bestaunten erneut die tolle Berglandschaft, zahlten widerstandslos für jeden Tunnel, der uns in die Quere kam, erfreuten uns am guten Wetter und schlugen unser Nachtlager schließlich auf einem unfassbar schön gelegenen bayerischen Bauernhof auf, der nicht nur Fliegen und Kuhfladen, sondern auch ein paar Esel zu bieten hatte. Wenn die losgrunzten, hörte man das Echo wahrscheinlich noch in München. Heute morgen wurden wir dann auch stilecht von Kuhglocken und Iahen (das heißt wirklich so, hab ich extra im Duden nachgeguckt) geweckt.


Ansonsten war heute der Tag des langen Ritts, denn irgendwie mussten wir ja auch noch in die Nähe von Zuhause kommen. Nur 2½ Stunden später als geplant (wegen Pausen, Baustellen und Staus) haben wir das nun auch geschafft. Morgen decken wir uns hier auf dem Hof noch mit leckerem Cranberry-Zeugs ein, juckeln die letzten Meter nach Hause, geben Bulli Björn widerwillig wieder in fähigere Hände ab und freuen uns über die tolle Zeit, die wir mit ihm in der Sonne verbracht haben. Aber angesichts der Nächte bei unter 10°C sind wir auch ganz froh auf die Aussicht, wieder innerhalb von massiven Wänden und auf richtigen Matratzen schlafen zu können.

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