Sonntag, 16. September 2018

Blau, blau, blau

Liebes Tagebuch,

tchuligom, dass ich dich gestern so schmählich ignoriert habe. Es lag nicht an dir, es lag an mir. Ich hatte keine Lust. Außerdem ist auch nicht so viel passiert. Heute ist auch nicht so viel passiert, aber ich möchte trotzdem einige Gedanken in die Welt hinausschreiben. Aktuell campieren wir auf einem Campingplatz kurz vorm Nationalpark Plitvicer Seen, den wir morgen Länge mal Breite mal Höhe vermessen wollen. Danach wird es bestimmt hoffentlich einiges mehr zu erzählen geben. Dafür kann ich aber jetzt schon mal ein erstes kleines Zwischenfazit zu allem ziehen. Ich weiß, du wirst es mir verzeihen, wenn das nun eine mehr oder weniger zusammenhanglose Aufzählung wird...
  • Bulli Björn und wir verstehen uns super. Es ist immer ein kleiner Kampf, das Chaos, das man innerhalb von 5 Minuten nach der Ankunft am Campingplatz angerichtet hat, zur Abreise wieder zu beseitigen, aber abgesehen davon ist er ausgesprochen handzahm. Er ist super geräumig und alles ist mit wenigen Handgriffen zu erledigen. Gut fahren lässt er sich auch noch. Mittlerweile haben wir sogar den Dreh mit dem Licht im Schrank raus und ich bin auch erst zwei Mal fast beim Rückwärtsfahren gegen eine Mauer oder einen Baum geballert. Also falls jemand noch ein Weihnachtsgeschenk für uns sucht, so nen Kumpel von Björn würden wir nehmen...
  • Kroatien hat wie Australien und die USA auch seine Great Ocean Road bzw. seinen Highway 1. Das Biest heißt hier "Jadranska Magistrala" und ist so, wie eine Küstenstraße sein soll: toll! Wir sind zwar erst ein relativ kleines Stück gefahren und werden auch definitiv nicht die ganze Strecke abreißen, aber das, was wir bisher gesehen haben, ist definitiv sehr geil. Steile Abhänge, mal fährt man weit oben und dann wieder fast direkt am Ufer entlang, immer wieder findet man kleine Buchten und dann dieses ekelhafte türkisfarbene Wasser, bei dem man fast von der Straße aus noch bis zum Grund sehen kann.
  • Der Tourenberatung von Ahoi Bullis (ein weiterer Grund dafür, dass diese Leute einfach top sind) kann man offenbar vorbehaltslos vertrauen. Gestern haben wir auf deren Empfehlung Camp Ujča angesteuert, einen kleinen Platz kurz hinter Senj direkt an einer der besagten kleinen Buchten. Heute konnten wir mit frischen Brötchen und Blick auf das Meer vor Bulli Björn frühstücken. Wird schwer, das zu toppen. Die Anfahrt zum Camp war übrigens auch fantastisch, mit gefühlt 45° Gefälle und einer 2,50 m breiten Unterführung.
  • An der Küste Kroatiens besteht gefühlt alles aus Stein. Die Strände sind aus Stein. Der Meeresgrund ist aus Stein. Der Boden der Camingplätze ist aus Stein. Die Straßen sind aus Stein. Die Häuser sind aus Stein. Die Berge sind aus Stein. Sogar die Wälder sind aus Stein. Und aus Baum. Es ist verrückt. Aber es hat auch was. Irgendwo muss das mit dem kristallklaren Wasser ja herkommen.
  • Das Klima hier ist spektakulär angenehm. Regen ist bisher weit und breit nicht in Sicht, die Tage sind sonnig und angenehm warm bis "lässt sich gerade noch so aushalten" heiß, meistens weht ein lauer Wind und abends/nachts kühlt es sich immer gut ab und man bekommt einen schönen sternenklaren Himmel zu sehen.
  • Die Kroaten machen ausgezeichnetes Alster. Sie nennen es zwar Radler, aber es ist trotzdem sehr schmackhaft. Das Geheimnis ist, dass es nicht mit Limonade gemischt wird, sondern nur mit naturtrübem Zitronensaft. Beste Idee! 
  • Der Preis für die coolste Campersocke geht an den Dude, der im Camp Ujča bei uns in der Nähe stand und der sich einfach eine Matratze in den Kofferraum seines Kombis gelegt hat. Daumen hoch!
So, das war es erst einmal wieder. Hasta la Pasta!
Dein Turbomartin

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