Dienstag, 3. Juli 2007

Schwein gehabt

Man sagt mir ja nach, ich sei ein Glückskind. Weil ich eine Bewerbung schreibe und die Stelle bekomme. Weil ich eine Stunde lerne und dann ne 1- schreibe. Weil ich 100 Euro finde. Weil ich Dieter Bohlen nicht persönlich kenne. Weil ich den Führerschein bekommen hab, obwohl ich das rückwärtige Einparken extremst verkackt hab (Zitat meines Prüfers: "Lassen Sie's gut sein. Gucken Sie lieber, dass Sie hier heil wieder rauskommen..."). Und ich muss sagen: Ja verdammt, es stimmt!

Heute morgen, kurz vor 6. Der Hahn (mein Wecker) kräht. Mir doch egal, ich bleib einfach noch kurz liegen. 10 Minuten später schlepp ich mich dann doch ins Bad, duschen. Als ich anschließend runterschlurfe, fällt mein Blick auf die frisch aus der Zeitungsrolle gezogene NRZ. Titelstory: Bahnstreik. Kurz überflogen, blablabla, auch an Rhein und Ruhr, blubb blubb blubberbla, heute besonders doof für Pendler. "Oha!" denk ich mir so. Und dann: "..." Also auf gut deutsch: Geht mir am Arsch vorbei. Erstmal was essen. Die guten Chocos vom Aldi. Nach dem Frühstück ein Blick auf den Zeitmesser: Komisch, erst kurz nach halb 7. Dann bekomm ich ja ne Bahn eher als normal! Aber kein Stress, wird ja eh gestreikt. Also auf zum Atem Auto. Unterwegs begutachte ich die neue Baustelle in Baumberg. Schön geworden isse. Eine Straße gesperrt, dafür 2 Straßen weiter ne sinnlose Ampel aufgebaut. Ist natürlich rot, obwohl weit und breit kein Auto zu sehen ist. Aber darüber aufregen? Nicht mit mir! Wird ja eh gestreikt, also kein Stress. Um 6:50 Uhr biege ich auf den Bahnhofsparkplatz ein. Planmäßige Abfahrtszeit der Bahn: 6:51 Uhr. Ich steige gemütlich aus und sehe meine gerade einfahrende Bahn. Mein Gehirn arbeitet mittlerweile auf Hochtouren und ich denke: "Oh..." Plötzlich also doch Stress. Aber wie! Ich explodiere förmlich! Gepardengleich sprinte ich die 150m (und 3 Treppen) bis zum Bahnsteig, ein gewisser Asafa Powell guckt mir staunend hinterher. Ich setze zum finalen Hechtsprung an, fliege in den Waggon und höre kurz nach dem Passieren der Tür das penetrante Präbahntürschließgeräusch. Mir egal, ich bin drin! War wohl doch nix mit Streik, die Bahn fährt pünktlich wie die Maurer um 6:51 Uhr ab.

Während der Fahrt überkommen mich dann plötzlich wieder Zweifel an meiner Streiktheorie. Kommt mir das nur so vor oder sind heute verdammt wenig Bahnen unterwegs? Naja, mir und dem Lokführer ist's egal, der Kerl bleibt trotzdem zwischendurch mal kurz 3 Minuten stehen. Aber was soll ich mich aufregen?! Normalerweise schlender ich um die Zeit gemütlich zum Bahnsteig.

Am Düsseldorfer Hauptbahnhof wird meine Vermutung dann endgültig Gewissheit: Der Wievielverspätunghatdienächstebahnanzeiger zeigt an, dass meine Bahn so pünktlich war wie Ansgar zu Klausuren... ca. 15 min Verspätung! Ich gehe also einfach mal davon aus, dass ich eine von 5 S-Bahnen bekommen hab, die heute morgen überhaupt gefahren sind! Ohne lange Warterei und fast ohne Stress! Ich bin ein verdammtes Glückskind!

Ach so, die U-Bahn ist anschließend übrigens zeitgleich mit mir in die U-Bahn-Station eingefahren. Und auf dem Weg vom Haus zum Bahnhof hat's genau so geregnet wie gerade im Moment. Offensichtlich hat sich der Regen nur für die Zeit eine Pause gegönnt, die ich gebraucht hab, um von der anderen U-Bahn-Station zum Büro zu laufen...

Gerade läuft: Nix

2 Kommentar/e:

Frau Schnuffeltier hat gesagt…

Mir fehlen die Worte...

Anonym hat gesagt…

hey martin,
hab gesehen dass du so einen hahn-wecker hast ;-)
ich such so einen schon seit jahren.wenn du ihn abgeben würdest, dann melde dich doch mal!
danke
melanie

tattaging@web.de

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