Liebe Freunde der sanften Brise, ihr müsst jetzt ganz stark sein... Heute ist nicht euer Tag, zumindest nicht, wenn ihr im Süden Islands unterwegs seid. Seit dem Vormittag wütet hier ein laues Lüftchen mit ungefähr Windstärke 2000, zu dem sich heute Abend auch noch Schnee gesellt hat, der gerade mit Lichtgeschwindigkeit waagerecht an unserem Fenster vorbeifliegt.
Das bisher schlechteste Wetter des Urlaubs hat uns aber nicht davon abgehalten, heute einmal unsere einigermaßen nähere Umgebung unter die Lupe zu nehmen und in Richtung Vik zu fahren, dem südlichsten Städtchen der Insel. Kurz vorher sind wir allerdings abgebogen, um eine Höhle zu suchen, von der es in einer Bewertung bei Google hieß, wenn man drinnen stünde, sähe der Ausgang aus wie Meister Yoda. Nachdem wir erst nur einen kleinen Wasserfall und ein paar Hausruinen gefunden, ein paar sehr gefährliche Berge er- und wieder abklommen (kein allzu leichtes Unterfangen bei immer noch teilweise vereistem Boden und Windstärke 3000) und die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, fanden wir sie aber doch. Und der Ausgang sah von drinnen tatsächlich aus wie Meister Yoda! :-D
Auch ansonsten war die ganze Umgebung zwar nicht hochspektakulär, aber wie schon so oft hier ziemlich mystisch und irgendwie interessant (und vor allem auch mal vollkommen ohne Touris). Ich habe während des Urlaubs schon ganz oft an Herr der Ringe oder Game of Thrones (den Norden und Jenseits der Mauer) gedacht. Letzteres wurde auch tatsächlich teilweise hier gedreht, aber da ich die entsprechenden Szenen in den meisten Fällen eh nie im Kopf habe, haben wir uns bisher noch nicht die Mühe gehabt, irgendwelche Drehorte abzuklappern. Nun ja.
Nach unserem Yoda-Triumph wollten wir noch einem anderen isländischen Promi einen Besuch abstatten, einem 1973 abgestürzten Flugzeug der US Navy, das seitdem am Strand von Sólheimasandur das Leben genießt. Was wir vorher nicht wussten: das Wrack liegt ganz am Ende des Strands, der Strand ist nicht befahrbar und sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr lang. Und mit lang meine ich tief. Also weit. Ihr wisst schon. Es gab auf jeden Fall einen Weg vom Parkplatz zum Flugzeug und dieser Weg war ein ganz besonders langer und öder Weg, dessen Länge nur durch seine Ödnis übertroffen wurde. Es ging nur geradeaus, links, rechts, vorne und hinten schwarze Kieselsteine soweit die Augen reichten und das alles bei Windstärke 4000. Wir brauchten ungelogene 50 min. Und dann mussten wir ja auch das ganze Elend noch wieder zurück. Ich sag es euch, ein Weg direkt aus dem rauchenden Schlund der Hölle! Aber das Flugzeugwrack sah ganz nett aus.
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