Montag, 18. Februar 2019

Ice Ice Bergi

Nachdem wir in der letzten Nacht ein ganz besonderes Spektakel dargeboten bekommen haben (dazu später mehr), sind wir heute zu unserem östlichsten Ziel aufgebrochen - der Gletscherlagune Jökulsárlón. Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt da ein Gletscher den Berg runter, fällt ins Wasser und zerspringt vor Schreck in 1000 Teile. Und ungefähr so verrückt, wie sich das anhört, sieht es auch aus. Genauer gesagt sieht es aus wie ein See, in dem ganz viele blaue, weiße, schwarze oder transparente Eisberge schwimmen. Und Robben! In der Tat sehr sehr verrückt, faszinierend und schön.

Fast noch verrückter ist das, was anschließend mit den Eisbergen passiert. Sie treiben ins Meer und treffen dort auf die Todeswellen von gestern, die das Eis dann an den Strand befördern. Am (schwarzen) Strand gegenüber von der Lagune liegen also unzählige Eisklumpen herum und sehen ziemlich spektakulär aus. Der Name "Diamond Beach" kommt da nicht von ungefähr.

Normalerweise kann man die Lagune auch mit Booten befahren, nur nicht im Winter. Also gingen (oder schlidderten, da es immer noch überall ziemlich vereist ist) wir nur ein bisschen hin und her, staunten, fotografierten, waren beeindruckt, beobachteten komische Menschen und fuhren dann wieder zurück.

Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch im Skaftafell Park (ich hab 3x nachgeguckt, es ist tatsächlich ein Name ohne Umlaute, komische Buchstaben, Akzente oder 17 Konsonanten hintereinander) zum Wasserfall Svartifoss (schon wieder, ich werd verrückt!) wandern, aber das ging leider nicht, weil der Weg aktuell auch so eisig ist, dass Spikes zum Unter-die-Schuhe-schnallen wärmstens empfohlen werden, die wir leider nicht haben. Also ging es traurig weiter, bis wir von einem anderen Wasserfall, der so klein war, dass ich keinen Namen gefunden habe, von einem Abstecher in den Hot Pot des Schwimmbads von Kirkjubæjarklaustur und von dem erneut großartigen Abendessen in unserer Absteige wieder getröstet werden konnten.

Übrigens, das Spektakel in der letzten Nacht war ein einigermaßen schwaches Auftreten von Polarlichtern! Praktischerweise bot unsere Unterkunft ein persönliches Alarmsystem made in China, sodass wir gar keine Chance hatten, sie zu verpassen. Wir lagen schon im Bett, als vor unserem Fenster ein Haufen Asiaten wild durcheinander schrie. Es klang nach der Hälfte der Bevölkerung von China, waren aber am Ende nur 3 oder 4 Leute, die sehr sehr aufgeregt waren, wirr hin und her rannten und versuchten, die Lichter irgendwie zu fotografieren. Wir konnten das ganze Theater schön im Schlafanzug von unserem Zimmerfenster aus beobachten und hatten hinterher nur Schwierigkeiten damit zu sagen, ob uns die Nordlichter oder die Ostmenschen besser gefallen hatten. Knapper Sieg für die Nordlichter, würde ich sagen ;-)

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