Hab ich ja noch gar nicht erzählt: Nicht nur wegen meines Besuchs auf dem Eierberg war mein Wochenende montan geprägt. Auch am Freitag schnupperte ich Höhenluft. Da stand nämlich in Monheim mal wieder ein Event par excellence an, welches unter dem Namen "MonBerg Lichter" lief. Hierzu vorab ein bisschen informative Hintergrundgeschichte.
Der ominöse MonBerg liegt am Rande eines Industriegebiets. Vor 2000 Jahren hat Shell dort mal irgendwas gemacht, dann lag das Gelände 1000 Jahre brach und verdankte seine Existenzberechtigung nur der es umgebenden Mauer, die so manch einen adoleszenten Monheimer zu lyrischen Höchstleistungen (z.B. "Christian, ich liebe dich!" oder "Anne, ich liebe dich auch!") trieb. In den letzten Jahren sorgte Monheims dynamischer Burger King Thomas D. für eine Reanimierung der Örtlichkeit; sie wurde ganz hip von "Shell-Gelände" in "RheinPark" umgetauft und 3829 der größten Unternehmen der Welt als neue Hauptniederlassung feilgeboten, woraufhin sich eines sogar dort breit machte. Damit der Rest des Geländes nicht ganz so kahl aussah, man die von Shell dort gelagerten Abfälle verstecken konnte und neben dem Schelmenturm (einem alten Stadttor) und der Lokomotive an der Opladener Straße eine dritte Sehenswürdigkeit in Monheim begrüßen konnte, setzte man kurzerhand einen dicken Haufen drauf - den MonBerg. Und ja, der sieht wirklich so aus wie ein Haus, bei dem man das Fundament ein gaaaanz kleines bisschen zu tief angesetzt hat.
Dieser Berg - auf dessen Gipfel sich übrigens eine Aussichtsplattform befindet, von der aus man einen herrlichen Blick über... äh... die Wiese hat - wurde also am Freitag feierlich eingeweiht. Und keine Frage, da muss ein Turbomartin hin! Erst recht, wenn die Eltern mitkommen und die Getränke bezahlen. Aus Dank hab ich mich auch beim Bier holen extra an den am dümmsten unbeschäftigtesten aussehenden Schankwirt gewandt und durch diese geniale Taktik prompt 6€ gespart.
Doch nicht nur der IQ der Beverage Manager konnte sich nicht sehen lassen, sondern auch das Programm. Dieses wurde erstaunlich hochwertig von einem Auftritt der Kölschrocker Brings eingeläutet, die die Stimmung ordentlich anheizten und mich im 3. Versuch auch endlich live überzeugen konnten. Anschließend dann der heimliche Höhepunkt des Abends - der 7292364. Auftritt der Monheimer Stadtkapelle Mainstream die "Illumination RheinPark". Und die ging so: Man nehme ca. 40 Bengalos, warte so lange, bis der Wind in die falsche Richtung weht und zünde sie. Nun aktiviere man eine ganze Armada von Asifängern, die dafür sorgen, dass man den MonKlumpen noch besser sehen kann, weil der Rauch ja in die andere Richtung geflüchtet ist. Nebenbei lasse man 2 Heißluftballons wie blöd Stoff geben, ohne die Seile zu kappen. Großes Kino!
Nach diesem phänomenalen Lichterfest gab's noch ein Feuerwerk, das wohl auch ganz akzeptabel gewesen sein soll. Da war ich aber schon wieder zuhause.
Gerade läuft: Me First And The Gimme Gimmes - Goodbye Earl (Album: Love Their Country)
1 Kommentar/e:
Die größte lyrische Meisterleistung an der Mauer war übrigens das kleine Wörtchen "Fickpisse" am rechten Rand ^^
Kommentar veröffentlichen