Sonntag, 23. August 2020

Für Sie immer noch Herr Ausfordernd

Eine der größten Herausforderungen am Van-Life, wie die coolen Leute es nennen (und wir sind bekanntermaßen sehr coole Leute, deswegen nenne ich es jetzt auch so), ist die Wahl des Schlafplatzes. Also des Platzes, wo man im Bulli die Nacht verbringt. Jedenfalls, wenn man mit mehr als einer Person unterwegs ist. Eigentlich hat man nur zwei Möglichkeiten - entweder liegt man im Aufstelldach oder im Fond, was beides. Bei zwei Personen gibt es hier - Mathe-Leistungskurs sei Dank - 2² (also vier (in Zahlen: 4)) mögliche Kombinationen, zwischen denen man für jede Nacht wählen muss und von denen jede ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. In der letzten Nacht entschieden wir uns für Kombination Nr. 3 - beide liegen unten. Vorteil: Beste Luftzirkulation, da das Dachbett hochgeklappt werden kann. Nachteil: 60 cm Liegefläche pro Person, was, wenn man ein 1,80 m breites Bett gewohnt ist, durchaus seine Tücken haben kann. Wir überstanden die Nacht aber dennoch ohne blaue Flecken und durchaus gut erholt, danke der Nachfrage. Ein Hoch auf die Neuseser Glatzenfrüchte! 🍷💪

Eine weitere nicht zu unterschätzende Herausforderung in diesen modernen Zeiten ist die Wahl des Radiosenders während der Fahrt, wenn man (in diesem Fall: wir) mal etwas anderes als seinem Hörbuch (in diesem Fall: Harry Potter und der Feuerkelch - wie alle anderen Teile fantastisch gelesen, aber die Hauselfen und Mad-Eye können auch seeeehr anstrengend sein) lauschen möchte. Wir beide sind ja seit jeher nur UKW-Radio gewöhnt, aber jetzt haben wir auf einmal DAB+ und können zwischen 97,2 verschiedenen Sendern wählen 😵 Das kann auch anstrengend sein und den ultimativen Sender haben wir auch leider noch nicht gefunden (Radio Schlagerparadies, Radio Teddy, ein Sender, auf dem Anni Friesinger Lachs zum Grillen vorbereitet hat und irgendwas Italienisches sind leider mehr oder weniger knapp gescheitert) - vielleicht nehmen wir hier doch noch ne Amazon-Playlist.

Die allergrößte Herausforderung liegt aber morgen vor uns - in der bayerischen und baden-württembergischen Ferienzeit einen Stellplatz in fußläufiger Bodenseenähe für mehrere Tage zu ergattern. In der Vorbereitung sind wir hier nicht sehr erfolgreich gewesen, weswegen wir einen ausgeklügelten Plan ausgeheckt haben: Heute haben wir uns schon einmal langsam an die Region herangerobbt und sind bis Oberteuringen gefahren (ca. 20 Auto-Minuten vom See entfernt). Morgen früh trödeln wir nicht rum und sehen zu, dass wir gegen 9 Uhr anfangen, alle Stellplätze in Seenähe nach einem Platz für Bulli Björn den Jüngeren abzuklappern. Wir sind zuversichtlich, dass unser Unterfangen gelingt, da einige Campingplätze keine Reservierungen entgegennehmen, aber freuen uns dennoch über moralischen Beistand.

Unser heutiger Stellplatz ist übrigens auch durchaus zu empfehlen - vor allem, wenn man als Familie unterwegs ist (sind wir natürlich nicht, aber vielleicht lesen ja 1-2 Familien mit). Wir stehen auf einem gemütlichen Bauernhof mit Schwimmteich, Obstplantagen, Alwin dem Schwein und Eseln neben dem Klo und das Highlight des Nachmittags war ein kleiner Spaziergang entlang eines Bachlaufs, bei dem man plötzlich einen Aussichtspunkt erreichte, von dem man aus nicht nur ein Apfelfeld, sondern auch die Alpen sehen konnte. Gibt Schlimmeres 😎

PS: Solltet ihr jemals auf die Idee kommen, auch in den Bergen des Weinbauern Mangold nächtigen zu wollen (was wirklich ein toller Einfall wäre): Bringt Brathering, Kabeljau, Dorsch oder anderen Seefisch mit! Der ewige Dank und vermutlich eine Übernachtungs- und Weinflatrate auf Lebenszeit wären euch sicher 😄 Angeblich ist Fisch im Frankenland eine nicht zu unterschätzende Tauschwährung 😉

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