Samstag, 29. August 2020

From wine to wine

Ups. Gestern ging schon wieder kein Eintrag durch das Kabel und Schuld war der Wein. Wir sind ja leider mittlerweile wieder auf dem Rückweg am tuen sein und hatten uns dazu entschlossen, einen kurzen Halt in der Moselregion einzulegen. Hierfür gab es mehrere Gründe: Erstens besteht die Mosel aus Wasser, zweitens gibt es dort Wein, drittens sollte es im Gegensatz zum Bodensee am Wochenende nicht regnen und viertens hatten wir uns drei potentielle Sightseeing-Ziele zum Angucken ausgeguckt (eine Brücke, eine Burg und eine Wanderung). Die Punkte mit Wasser und Wein können wir mittlerweile bestätigen, das mit dem Regen hat auch ganz gut geklappt, nur leider hat Bulli Björn der Jüngere für den Transfer doch etwas länger gebraucht als gedacht, sodass wir für unser Sightseeing nochmal wiederkommen müssen. 

Dafür haben wir aber erstmals in diesem Urlaub unsere Landvergnügen-Mitgliedschaft (für Reisemobilbesitzer übrigens immer noch nur zu empfehlen) in Anspruch genommen und eines der 2794,8 Weingüter in der Ecke angesteuert, wo wir wie schon zu Beginn unserer Reise idyllisch zwischen Weinstöcken nächtigen konnten. Dachten wir jedenfalls. Stattdessen landeten wir gemeinsam mit einem anderen Hamburger Bulli-Pärchen in der Auffahrt des Privathauses eines etwas schrulligen, aber sehr netten Bio-Winzers. Dieser lud uns prompt zu einer Weinprobe ein, während der er seine Lebensgefährtin nur mit Mühe und Not davon abhalten konnte, uns alle innerhalb kürzester Zeit abzufüllen. (Ein typischer Dialog zwischen den beiden, der so mehrfach stattgefunden hat: "Gibt's noch Wein?" - "Das ist hier eine Weinprobe und kein Besäufnis!" - "Naja, ich frag ja nur...") Als wir dann nach vielen interessanten Geschichten und Erläuterungen und sechs bis acht verschiedenen Weinen (irgendwann hatte ich den Überblick verloren), die teilweise 30 Jahre alt und allesamt lecker waren, wieder zurück zu Bulli Björn d.J. wankten, überlegte ich mir, das mit dem Bloggen doch lieber auf heute zu verschieben.

Heute morgen genossen wir dann mal wieder ein Frühstück mit Blick und statteten dem einen oder anderen fantastisch gelegenem Aussichtspunkt über Weinberge und Mosel einen Besuch ab, um ihm mitzuteilen, dass wir nochmal mit mehr Zeit im Gepäck wiederkommen werden. Dann hieß es nämlich schon wieder die Hühner zu satteln und weiterzufahren, weil unsere nächste Landvergnügen-Gastgeberin unsere rechtzeitige Anreise mit einem selbstgebackenen Kräuterbrot erkaufte. Nun stehen wir mutterseelenallein mit E (deswegen heute ohne Fotos) zwischen Teichen und Hofladen mitten im Nirgendwo, machen morgen noch eine kleine Radtour, bevor wir dann Bulli Björn d.J. unter Tränen wieder in fremde Hände zurückgeben müssen.

Donnerstag, 27. August 2020

Drei Tage - drei Länder

Ich weiß, ich hatte versprochen, gestern Sachen zu schreiben. Aber dann hab ich's nicht gemacht, damit ich jetzt nen richtig guten Aufhänger für den heutigen Beitrag habe. Weil es ist ja so: Der Bodensee grenzt an Deutschland, Österreich und die Schweiz. Und wir sind in den letzten Tagen kreuz und quer durch die Gegend gefahren, haben Grenzen überschritten und haben den See von fast allen Seiten erkundet. Und er ist immer noch groß und sieht sehr gut aus.

Aber von vorn: Dienstag sind wir mit dem Schiff nach Konstanz (der Profi nennt es Konschtanz) geschippert. Dort haben wir ehrlicherweise gar nicht so wirklich viel unternommen, weil die Stadt zwar schön, aber auch sehr voll war. Wir haben uns damit begnügt, vor einer Weinstube zu sitzen, Wein zu schlürfen und Schweizer Wurstsalat zu essen. Dabei haben wir die Frage erörtert, ob es Schweizer Wurstsalat heißt, weil ein Schweizer den deutschen Wurstsalat kopiert und aus Angst vor einer Patentklage noch Käse als Zutat ergänzt hat oder weil die Deutschen ihren Wurstsalat pimpen wollten, Käse hinzufügten und bei der Namensfindung sofort an Schweizer dachten. Nur warum heißt er dann nicht Französischer Wurstsalat?! Wir waren unentschieden, sind aber trotzdem anschließend weiter durch die Stadt geschlendert und haben uns am Rheinufer niedergelassen, was auch sehr schön gewesen ist. Wir hatten einen tollen Blick auf Altstadt und Hafen, haben allerdings nicht mit dem Wellengang gerechnet, den Touristendampfer verursachen, die sehr nah an einem vorbeifahren und hatten plötzlich nasse Hintern und alle Hände voll damit zu tun, Schuhe, Getränke und Kameras vor den schwubbernden Wellen zu beschützen. Es gelang mäßig gut, aber alles ist noch heil und die Hosen sind auch wieder trocken.

Gestern erkundeten wir dann den weiteren Verlauf des Rheins, um zu schauen, ob wir bei seiner Attacke nicht doch etwas verloren hatten. Wir fuhren dazu bis in die Schweiz nach Schaffhausen (auf schweizerdeutsch wahrscheinlich Schaffhäusli) und fanden nichts, außer den wahrhaft gigantischen Rheinfall, einen der größten und mächtigsten Wasserfälle Europas, dessen Größe nur durch seine Macht übertroffen wird. Spaß beiseite, das ist ein wirklich wirklich imposantes Gerät, für das alleine sich die Fahrt in diese Ecke schon gelohnt hat. Habe ich schon erwähnt, dass ich Wasserfälle großartig finde? Natürlich wird er sehr ordentlich touristisch ausgeschlachtet und auch wir fuhren mit einem Bötchen viermal ganz nah an den Rheinfall ran und wieder weg, aber es gab auch überraschend viele Möglichkeiten, sich nicht durch die Massen zu quetschen und trotzdem aus dem Staunen nicht heraus zu kommen. So spazierten wir ein paar hundert Meter vor und hinter dem Rheinfall herum, waren dort fast ungestört und konnten die Füße und Inge in den Rhein halten.


Hab ich eigentlich schonmal erwähnt, was wir für ein fantastisches Wetterglück haben? Ich glaube nicht, aber falls ihr nicht blind seid, seht ihr es ja auch auf den Fotos. Nur so viel: Regen haben wir noch nicht gesehen, tagsüber ist es hier absolut angebracht, sich kurzhosig durchs Leben zu bewegen und zu den Bädern, die wir bisher im See genossen haben, war keine Überwindung nötig (im Gegensatz zu Wasserschuhen, ohne die man nicht unfallfrei ins oder aus dem Wasser kommt).

Genug Exkurs. Nachdem wir also in den letzten Tagen eher auf der Westseite des Bodensees unterwegs gewesen sind, stand heute der Osten auf dem Programm. Genauer gesagt: Österreich. Noch genauer gesagt: Bregenz. Und noch genauer gesagt: der Pfänder. Das ist der ca. 861-höchste Berg der Welt und Grund genug für uns, unsere Wander- und Bergsteigskills auszutesten. Deswegen fuhr Bulli Björn der Jüngere uns bis Lochau und dann ging's steil bergauf. Und bergauf. Und bergauf. Über Stock und über Stein. Manchmal, aber selten, auch über Straße. Eintausendvierundsechzig Meter hoch. Bei strahlendem Sonnenschein. Wir haben sowas von geölt. Aber wir hatten auch immer wieder tolle Blicke auf Bregenz, auf Lindau und (so bilde ich mir jedenfalls ein) auf unseren Campingplatz und nach ca. zwei Stunden hatten wir es dann auch endlich geschafft. Und es hat sich gelohnt. Natürlich hat man von oben auch nochmal einen super Überblick über den Bodensee (man kann wohl tatsächlich die 64 km bis ans andere Ende schauen), aber vor allem hat man einen sagenhaften Blick auf die Berge in der näheren Umgebung. Auf dem Rückweg hatten wir eigentlich vor, uns die Bergbahn zu gönnen, die für die 2 h einfach mal nur 6 min braucht. Nachdem wir gesehen hatten, wie dort in einer Kabine mind. 50 maskierte Leute aneinander gequetscht den Berg herunterschwebten, revidierten wir jedoch den Entschluss und latschten auch wieder runter. Das war anstrengend, aber irgendwie haben wir es doch geschafft und überlebt. Die Belohnung holten wir uns dann zurück am Campingplatz mit einem beherzten Sprung in den kühlen See und sind schon ganz gespannt auf unseren Muskelkater.


Morgen werden wir wieder Bulli Björn den Jüngeren satteln und unseren Campingplatz und die Region verlassen. Das Wetter ist ab morgen schlechter angesagt und ich hab eigentlich nur kurze Hosen eingepackt. Seid gespannt, wo es uns hin verschlagen wird. Nur ein Tipp: Wir werden dem Motto des Urlaubs treu bleiben... 🍷🍇

Dienstag, 25. August 2020

Der Kurzarbeiter von Konstanz

Heute geht es schnell, weil keine Lust. Waren in Konstanz. War ganz nett, aber den Bürgermeister haben wir nicht gefunden. Stattdessen nen nassen Hintern am Rhein bekommen. 

Wurstsalat ist immer lecker. Wein auch. Morgen mehr.

Montag, 24. August 2020

Hack now at the Floor Lake

Liebe Leser,

im heutigen Beitrag habe ich mir vorgenommen, meinem Bildungsauftrag nachzukommen und euch mein gesamtes innerhalb von 5 Google-Minuten angeeignetes Wissen über die heute von uns bereisten Gebiete zu vermitteln. Die GEZ-Gebühren für Internetgeräte sollen ja für uns alle nicht umsonst gewesen sein.

Anne und ich waren heute Vormittag tatsächlich erfolgreich und haben den letzten Stellplatz auf einem ziemlich großen Campingplatz in Hagnau am Bodensee ergattert. An genau dem Bodensee, der der größte und tiefste See Deutschlands ist und der dann auch noch am meisten Wasser hat, was angesichts der beiden vorherigen Rekorde jetzt ehrlich gesagt auch nicht so ungewöhnlich ist. Der Bodensee heißt übrigens Bodensee, weil es ein See neben dem Ort Bodman ist, der früher wohl das Zentrum der Action war (also der Ort), aber den heute keiner mehr kennt, weshalb der Engländer ihn auch einfach mal Lake Constance getauft hat. Wobei, vielleicht ist hier ja auch gar nicht Konstanz, die Stadt gemeint, sondern Constanze, die Frau, die vielleicht damals in Bodman Bürgermeisterin gewesen ist. Man weiß es nicht. Was man dafür aber weiß ist, dass der Bodensee an Deutschland, die Schweiz und Österreich grenzt, aber dass es hier gar keine offizielle Grenze zwischen den Staaten gibt - gewissermaßen sind es hier fließende Übergänge, hahaha! 

Doch genug vom Bodensee, zurück zu unserem Stellplatz. Wie schon gesagt, befindet er sich in Hagnau. Ja genau, das ist das Hagnau, in dem vor ca. 35 Jahren ein Stock herumgelegen hat, der wahrscheinlich einem rüstigen Rentnerehepaar auf Bernsteinsuche ins Auge gefallen ist (Vermutung von mir) und der sich später als älteste Holzflöte Europas herausstellte (das wiederum ist tatsächlich hochinteressanter Fakt). Ein echter Wahnsinn! Und der Stellplatz ist auch schön. Er befindet sich ganz am Rand des Campingplatzes, hat (wenn man den Bulli richtig parkt) Blick auf den See und wenn man aus dem Auto fällt, liegt man direkt auf einer Fahrradstraße, auf der man wahrscheinlich den ganzen See umrunden kann. Da wir unsere Fahrräder im Gepäck haben, konnten wir die natürlich auch gleich nutzen und stolze 5 km nach Meersburg radeln, um erste Erkundungen zu machen. Dieser Ort ist eine einzige Lüge, denn er liegt überhaupt nicht am Meer! Wenigstens gibt es aber tatsächlich eine Burg und dazu noch viele alte Häuser, was Meersburg tatsächlich recht ansehnlich macht, aber auch sehr sehr sehr voll. Wir fuhren kurz hin, dann wieder weg, um hier fantastischen Wurstsalat und Flammkuchen zu essen und Wein zu trinken, dann wieder hin, dann gingen wir rum und dann fuhren wir wieder weg, um im See zu baden. Check!

Bulli Björns des Jüngeren Aussicht

Meersburg


Aber jetzt mal ernsthaft - die Ecke hier ist schon toll! Eine auf den ersten Blick top ausgebaute Fahrradinfrastruktur, auf der linken Seite dieser riesige See, auf der rechten Seite ein Weinberg nach dem anderen (oder wenn man andersrum fährt, auf der rechten Seite der See und auf der linken die Weinberge), ab und an ein kleiner Hofladen oder ein Automat, an dem man frisches Obst und Gemüse aus der Region bekommt und immer wieder Möglichkeiten, sich am Ufer niederzulassen, die Aussicht auf den See und die Berge im Hintergrund zu genießen oder ins Wasser zu hüpfen. Morgen geht es dann nach Konstanz, wo wir hoffen, das Rätsel von Bodman und Constanze lösen zu können. Oder vielleicht auch einfach eine gute Zeit zu haben.

Fundstück des Tages übrigens: Diese corona-konforme und typisch deutsche Art der Entspannung am Seeufer:


Sonntag, 23. August 2020

Für Sie immer noch Herr Ausfordernd

Eine der größten Herausforderungen am Van-Life, wie die coolen Leute es nennen (und wir sind bekanntermaßen sehr coole Leute, deswegen nenne ich es jetzt auch so), ist die Wahl des Schlafplatzes. Also des Platzes, wo man im Bulli die Nacht verbringt. Jedenfalls, wenn man mit mehr als einer Person unterwegs ist. Eigentlich hat man nur zwei Möglichkeiten - entweder liegt man im Aufstelldach oder im Fond, was beides. Bei zwei Personen gibt es hier - Mathe-Leistungskurs sei Dank - 2² (also vier (in Zahlen: 4)) mögliche Kombinationen, zwischen denen man für jede Nacht wählen muss und von denen jede ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. In der letzten Nacht entschieden wir uns für Kombination Nr. 3 - beide liegen unten. Vorteil: Beste Luftzirkulation, da das Dachbett hochgeklappt werden kann. Nachteil: 60 cm Liegefläche pro Person, was, wenn man ein 1,80 m breites Bett gewohnt ist, durchaus seine Tücken haben kann. Wir überstanden die Nacht aber dennoch ohne blaue Flecken und durchaus gut erholt, danke der Nachfrage. Ein Hoch auf die Neuseser Glatzenfrüchte! 🍷💪

Eine weitere nicht zu unterschätzende Herausforderung in diesen modernen Zeiten ist die Wahl des Radiosenders während der Fahrt, wenn man (in diesem Fall: wir) mal etwas anderes als seinem Hörbuch (in diesem Fall: Harry Potter und der Feuerkelch - wie alle anderen Teile fantastisch gelesen, aber die Hauselfen und Mad-Eye können auch seeeehr anstrengend sein) lauschen möchte. Wir beide sind ja seit jeher nur UKW-Radio gewöhnt, aber jetzt haben wir auf einmal DAB+ und können zwischen 97,2 verschiedenen Sendern wählen 😵 Das kann auch anstrengend sein und den ultimativen Sender haben wir auch leider noch nicht gefunden (Radio Schlagerparadies, Radio Teddy, ein Sender, auf dem Anni Friesinger Lachs zum Grillen vorbereitet hat und irgendwas Italienisches sind leider mehr oder weniger knapp gescheitert) - vielleicht nehmen wir hier doch noch ne Amazon-Playlist.

Die allergrößte Herausforderung liegt aber morgen vor uns - in der bayerischen und baden-württembergischen Ferienzeit einen Stellplatz in fußläufiger Bodenseenähe für mehrere Tage zu ergattern. In der Vorbereitung sind wir hier nicht sehr erfolgreich gewesen, weswegen wir einen ausgeklügelten Plan ausgeheckt haben: Heute haben wir uns schon einmal langsam an die Region herangerobbt und sind bis Oberteuringen gefahren (ca. 20 Auto-Minuten vom See entfernt). Morgen früh trödeln wir nicht rum und sehen zu, dass wir gegen 9 Uhr anfangen, alle Stellplätze in Seenähe nach einem Platz für Bulli Björn den Jüngeren abzuklappern. Wir sind zuversichtlich, dass unser Unterfangen gelingt, da einige Campingplätze keine Reservierungen entgegennehmen, aber freuen uns dennoch über moralischen Beistand.

Unser heutiger Stellplatz ist übrigens auch durchaus zu empfehlen - vor allem, wenn man als Familie unterwegs ist (sind wir natürlich nicht, aber vielleicht lesen ja 1-2 Familien mit). Wir stehen auf einem gemütlichen Bauernhof mit Schwimmteich, Obstplantagen, Alwin dem Schwein und Eseln neben dem Klo und das Highlight des Nachmittags war ein kleiner Spaziergang entlang eines Bachlaufs, bei dem man plötzlich einen Aussichtspunkt erreichte, von dem man aus nicht nur ein Apfelfeld, sondern auch die Alpen sehen konnte. Gibt Schlimmeres 😎

PS: Solltet ihr jemals auf die Idee kommen, auch in den Bergen des Weinbauern Mangold nächtigen zu wollen (was wirklich ein toller Einfall wäre): Bringt Brathering, Kabeljau, Dorsch oder anderen Seefisch mit! Der ewige Dank und vermutlich eine Übernachtungs- und Weinflatrate auf Lebenszeit wären euch sicher 😄 Angeblich ist Fisch im Frankenland eine nicht zu unterschätzende Tauschwährung 😉

Samstag, 22. August 2020

Wein oder nicht Wein?!

Die erste Etappe unserer Reise liegt nun hinter uns und so langsam haben wir auch das Bulli-Feeling wieder entdeckt. Die ca. 872 Baustellen auf der A7 waren dank Tempomat mit Abstandshalter überhaupt kein Problem und Bulli Björn der Jüngere ließ sich wie schon sein Vorgänger so easypeasy steuern, dass Anne und ich theoretisch während der Fahrt hätten Karten spielen können. So cruisten wir gemütlich, aber zielstrebig durch die Wälder und Hügel Mitteldeutschlands bis hin ins Frankenland, wo wir einem Tipp folgend das Weingut Mangold in der weltbekannten Weinmetropole Neuses am Berg ansteuerten. Nachdem wir für Björn ein Plätzchen mitten im Weinberg ausgesucht hatten (sehr idyllisch, mit tollem Blick übers Maintal), bekamen wir auch gleich zwei mehr als randvolle Gläser (oder Schoppen, wie Kenner der fränkischen Weinkunst zu sagen pflegen) aufs Auge gedrückt - da fühlten wir uns doch glatt so heimisch, dass wir direkt mal zwei Flaschen für Björn d.J. sichern mussten.



Aus Gründen der Beinevertretung und Magenbefüllung (und weil uns nach dem Wein schon leicht düsig war) schwangen wir uns noch auf unsere Fahrräder, die wir mitgenommen hatten und fuhren in den nächsten Ort, das legendäre Dettelbach. Eigentlich hatten wir uns hier auf eine schöne fränkische Brotzeit gefreut, haben dann aber nach einer kurzen Erkundungstour doch einer alternativen Brotzeit mit Käse und Tomatensoße (some call it Pizza) den Vorzug gegeben. Die Ortschaften, die wir hier bisher so passiert haben, haben mich übrigens erstaunlich oft an verwinkelte Ausgaben von DDR-Dörfern erinnert... Ziemlich klein, ziemlich viele leere oder verfallene Bauten und entweder Kopfsteinpflaster oder diese fiesen Betonplatten, über die man auch mehr holpert als fährt. Aber dafür auch wie schon gesagt schön verwinkelt und mit leckerem Wein. 

Fun Fact: Dass das Weingebiet hier "Neuseser Glatzen" heißt, wussten wir vorher nicht, vielleicht hat es mich aber aus irgendeiner Art Verbundenheit evtl. unbewusst hierher geführt... 💇🙈

Freitag, 21. August 2020

The Retörn of Bulli Björn

Hallo Freunde! 

Viele von euch haben mich gefragt: "Turbomartin, kannst du nicht mal wieder Urlaub machen?" Und dann hab ich gesagt: "Aber es ist doch Corona..." Und dann habt ihr gesagt: "Genau, deswegen sitzen wir ja auch hier so rum und haben nichts zu lachen und nichts zu lesen und erst Recht nichts Lachhaftes zu lesen und wir würden doch so gerne mal wieder neidisch sein." Und dann hat Anne gesagt: "Na gut, dann fliegen wir halt nach Neuseeland, dann kann der Mann auch mal wieder bloggen." Und dann hab ich gesagt: "Juchu!" Und dann hat Corona gesagt: "Nein!" Und dann haben wir gesagt: "Mist." Und dann habt ihr gesagt: "Mist." Und dann hat Anne gesagt: "Aber jetzt haben wir so viel Kohle gespart, dann lass uns doch einfach wieder einen Bulli mieten und rumfahren." Und dann hab ich gesagt: "Hammer Idee!" Und so geschah es und so geschieht es und jetzt gibt es endlich wieder einen Sinn in eurem und einen Urlaub in unserem Leben. 

Nach den mehr als guten Erfahrungen von vor zwei Jahren haben wir auch dieses Mal wieder die Bullivermieter unseres Vertrauens damit betraut, uns ein vertrautes Gefährt anzuvertrauen. Und obwohl wir erst ab morgen offiziell mieten, steht der gute Bulli Björn der Jüngere schon heute in unserer Garage und wartet darauf, morgen in aller Herrgottsfrühe (also vielleicht so um 10) von uns mit allerlei Tüten bestückt zu werden. Der Plan ist, erstmal bis kurz vor Würzburg zu fahren, dort den einen oder anderen Wein zu proben, zu übernachten (ab 12 Flaschen Wein ist's gratis) und am Sonntag die Reise weiter zu unserem eigentlichen Ziel fortzusetzen: dem Bodensee, der Wiege des Flusses meiner Kindheit und Jugend. Gewissermaßen back to the roots, obwohl ich dort noch nie gewesen bin.

Was dann passiert, ist noch so offen wie Marc-André ter Stegens Tor vor ein paar Tagen. Wahrscheinlich hängen wir ein paar Tage in der Nähe von Konstanz ab, ein paar Tage in der Nähe von Lindau, machen ein bisschen Action hier, ein wenig Entspannung da und dann ist es nächsten Sonntag auch schon wieder vorbei. Aber daran denkt jetzt gefälligst noch niemand! Jetzt ruhen wir uns erstmal aus und ihr freut euch auf mehr als eine ganze Woche feinster Urlaubs-Unterhaltung 😁

Und ich teste in der Zwischenzeit noch dieses offensichtlich neue Blogspot-Feature: Emojis! 
👉💨🐠🍩🎇🎡🚽🌄💩