Freitag, 21. Mai 2021
Wer baden will, muss schwindelfrei sein
Donnerstag, 20. Mai 2021
Wer gucken will, muss mutig sein
Eigentlich könnten wir auch jetzt schon wieder nach Hause fahren, denn besser als heute wird es mit der allerhöchsten Wahrscheinlichkeit nicht mehr werden. Und ich glaube, ich habe mich heute verliebt. In Geröll und Gras und Kiefernnadeln und Berg und Wasser und die Sonne und Küste und Aussicht und Bergziegen. Denn heute haben wir eine der besten und spektakulärsten Wanderungen aller Zeiten unternommen und eine Aussicht genossen, bei der die Reiseführer tatsächlich mal nicht übertrieben haben, als sie so Sachen wie "sagenhaft", "grandios" und "besser als Pizzateig mit Nutella" in die Welt hinaus posaunten.
Aber der Reihe nach: Wir sind heute zur Ermita de la Victòria gefahren, die nicht weit von unserem Hotel entfernt ist und wollten von dort zur Penya Roja laufen. Wir wussten nicht genau, was eine Penya Roja ist (wissen wir übrigens immer noch nicht...), aber in den Reiseführern stand was von wegen guter Aussicht, was uns genügte. Leider waren wir schon beim Startpunkt ziemlich verloren und falls ihr den Weg auch mal gehen wollt: Hört nicht auf Google Maps, es sei denn, ihr wollt in militärisches Sperrgebiet laufen und am Ende vor einem verschlossenen Tunnel stehen.
Beim zweiten Versuch wanderten wir einen relativ steilen und ekelhaft gerölligen Weg hoch, bis wir an einem Wegweiser ankamen und die Richtung einschlugen, die nicht ausgeschildert war. Es ging dort eine Art Trampelpfad hoch und ab dann wurde es richtig spektakulär und spaßig. Der Trampelpfad wurde nicht breiter, irgendwann hörte auch das Holzgeländer auf, wir mussten hintereinander gehen, links und rechts kitzelten Gräser und Farne an den Beinen und wenn man Glück hatte, hatte man zwischen sich und dem Abgrund noch ein paar Kiefern stehen.
Irgendwann so nach 30 bis 40 min konnte man dann auch mal ein paar Treppen steigen. Allerdings nur bis zu einem wirklich kleinen und engen Durchgang, der einfach mal so in den Felsen gehauen war. Später las ich im Internet, dass dieses Höllengerät hier wohl Penya des Migdia genannt wird.
Wir trabten und kletterten unerschrocken noch ein bisschen weiter und relativ schnell gelangten wir dann an einen etwas größeren Platz (Google sagt: Mirador des Moro), an dem die ohnehin schon atemberaubende Aussicht noch etwas atemberaubender wurde. Von hier aus konnten wir sogar die Bucht sehen, in der unser Hotel liegt. Wir blieben und staunten. Und guckten. Und am liebsten wären wir gar nicht mehr weg gegangen. Mussten wir dann aber doch. Irgendwer musste ja schließlich noch am Hotel ins Meer hüpfen.
Einmal Straße mit alles
Dienstag, 18. Mai 2021
Livin' la Vino loca
Montag, 17. Mai 2021
Schlengeleng mit BJ
Seit heute gibt es wieder temporären Familienzuwachs im Hause Pedersen. Ein Mietwagen ist am Start, mit dem wir schnell im nächsten Lidl neues Wasser kaufen können! Wie immer war eine der größten und wichtigsten Herausforderungen an einem solch besonderen Tag die Namensfindung. Aber es nützt nunmal nichts... ein namenloses Gefährt kommt uns einfach nicht ins Haus! Fragt Björn, Björn den Jüngeren, Herbert, Gandolf Merlin, Paul Peder oder den legendären Grauen Shitstorm. Leider erwies sich unsere Findungsphase heute als ungewöhnlich konfliktbehaftet - während ich für "Benjamin" votierte (weil die Karre grau und stark ist), lautete Annes Vorschlag "Jerry" (weil die quietschenden Bremsen sich nach einer Maus anhören). Mein Kompromissvorschlag "Ben & Jerry" wurde abgewählt (weiß auch nicht, warum 🤷) und wir einigten uns schließlich auf "BJ" (gesprochen entweder "Bi-Dschäi" oder auch "Bi-Dschi"). Bienvenido a la familia!
Mit BJ unterm Arsch ging es dann rubbeldiekatz in Richtung Formentor, eine krasse Halbinsel im Nordwesten der Insel mit dem nördlichsten mallorquinischen Punkt aller Zeiten, schroffen Klippen, vielen engen Kurven und tollen Aussichten. Wir fuhren bis ganz ganz ganz ganz in den allernordigsten Norden, zum Cap Formentor bzw. Far de Formentor, einem Leuchtturm, wie er leuchtturmiger nicht sein kann... und fanden es stark unterwältigend. Es sei denn, man steht auf Selbstbedienungs-Cafés vor Leuchttürmen mit Parkplätzen für 3 Fahrzeuge, um die sich konstant 30 Fahrzeuge streiten. Tun wir nicht, also fuhren wir schnell wieder weg. Aber irgendwie war ja eh auch der Weg das Ziel gewesen.
Auf dem Rückweg legten wir noch eine kleine Wanderung über Stock und vor allem über Stein zur Cala Figuera ein und dort war es mal wirklich toll! Eine kleine Bucht, links und rechts hohe Klippen, viel Brandung, ein paar Bergziegen und ein Wasser mit mehr Blautönen als Mallorca Kreisverkehre hat (und Mallorca hat sehr, sehr viele Kreisverkehre). Das war wirklich wirklich super und wir verbrachten hier viel Zeit damit, von links nach rechts und von rechts nach links zu klettern und aufs Wasser zu gucken und uns darüber zu freuen, dass es so schöne Orte gibt.
Hier trafen wir übrigens auch unseren Star des Tages - eine Bergziege, die unbeirrt und unerschrocken mitten in eine Gruppe von Mädels marschierte, die sich zum Picknicken niedergelassen hatten und eiskalt ihre Schnauze in deren Kartoffelsalat steckte - zwei Mal! 🐐Unser nächster Halt mit BJ war dann Pollença, ein kleines nettes Städtchen mit einer Kirche, zu der man dreihundertschießmichtot Stufen hochstiefeln muss und mit netten kleinen Gassen, in denen es bestimmt viele kleine schöne Läden und Restaurants gibt, von denen leider die allermeisten geschlossen waren. War aber trotzdem schön.