Als vierte Station unserer Rundreise hatten wir uns Cairns im Nordosten des Landes ausgeguckt. Obwohl wir mehr oder weniger damit gerechnet hatten, war das Verlassen des Fliegers ein kleiner Kulturschock. Statt 40°C trockener Hitze erwarteten uns plötzlich gute 30°C und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 85%. Ächz. Von der Stadt als solcher haben wir auch leider gar nicht viel mitbekommen, weil uns, sobald wir unser halbwegs klimatisiertes Hostel verlassen hatten, der Schweiß sämtliche Sinnesorgane verklebte. Ich glaube aber, Cairns war auch ganz nett. :-) Witzig war auf jeden Fall die Lagune, eine Art kostenloses Freibad direkt an der Küstenpromenade.
Die Stadt war aber ohnehin nicht der Hauptgrund für unseren Aufenthalt, sondern eher das Drumherum. Und das ist wirklich - mal wieder - atemberaubend. 2 Tage hatten wir zur Verfügung und viel unterschiedlicher hätten unsere Tagesausflüge kaum sein können. Den ersten Tag fuhren wir ein paar Berge rauf und wieder runter. Das Krasse war: Auf den Bergen wuchs Regenwald! Es gab eine Gondel-Seilbahn (ich glaube, die längste von irgendwas oder so), die ca. 1 Stunde unterwegs war und mit der man nur wenige Meter über den Baumwipfeln entlang fuhr. Zwischendurch konnte man 2x aussteigen und stand dann entweder im tiefsten Urwald oder an einem tollen Wasserfall. Am Ende der Fahrt landete man in einem kleinen Dorf, in dem man Nippes und Jedöns kaufen konnte. Zurück fuhren wir den ganzen Weg mit einem Bummelzug auf einer hundertnochwas Jahre alten Bahnstrecke. Aber wie krass war das? 48 Stunden vorher haben wir im tiefsten Nirgendwo einen Felsen und Fliegen bestaunt und nur 2 Flugstunden weiter standen wir plötzlich in einem echten Regenwald und konnten hässliche Magnete und von Aborigines handgeklöppeltes Porzellan kaufen. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber dieses Land ist der Wahnsinn!
Dieser Eindruck sollte sich am folgenden Tag noch weiter verstärken, bei der aus meiner Sicht allerbeeindruckendsten Unternehmung aller unserer beeindruckenden Unternehmungen - wir fuhren ans Great Barrier Reef. Mein lieber Herr Gesangsverein, war das großartig! Ich kann ja sonst mit Fischen und so überhaupt nichts anfangen, aber das. War. So. Krass. Wir fuhren anderthalb Stunden mit nem Schiff raus, fielen ins Wasser, schnorchelten rum (mein erstes Mal schnorcheln - sehr aufregend!) und sahen keine 2 Meter unter uns tatsächlich Korallen und so unglaublich viele unterschiedliche Fischarten - der Wahnsinn! Nemo haben wir übrigens auch gefunden. :-) Anschließend fuhren wir nochmal ne halbe Stunde weiter und sahen noch viel mehr Fischarten (leider keinen Hai, obwohl die da wohl auch abhängen sollten) und sogar Schildkröten! Ich hätte da wahrscheinlich den ganzen Tag verbringen und einfach nur im Wasser rumliegen und beobachten können. Man hat sich wie in einem überdimensionalen Aquarium gefühlt - nur, dass es interessant war. Granatenstark!
Dummerweise haben wir vor lauter Staunerei das Eincremen etwas vernachlässigt, sodass wir uns beide nen schönen Ganzkörper-Sonnenbrand eingefangen haben. So bescheuert, wir latschen 3 Tage lang bei prallster Sonne in der Wüste rum und es passiert nichts und dann fahren wir nen halben Tag auf See (es war sogar größtenteils bewölkt) und werden prompt so rot wie ein sich schämender Wombat. Wenigstens haben wir danach tatsächlich unsere ersten Regentage des Urlaubs durchgemacht, sodass wir uns in Ruhe auskurieren konnten.
1 Kommentar/e:
Ich freu mich auf meinen Aufenthalt an der Ostküste der mindestens 60 Tage länger ausfallen wird... :p
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