Mittwoch, 28. Mai 2008

Camper!

Bisher habe ich sie ja immer für ein Gerücht gehalten. In die Welt gesetzt von sensationslüsternen Journalisten, deren Familien oder obdachlosen Robbenbabies. Auch die auffällig zahlreichen Autos, die ich gestern morgen auf dem Weg zur Arbeit vorm Volksparkstadion sehen sah, schürten bei mir keine Zweifel. Doch als ich heute morgen bemerkte, dass sich die Autos in waschechte Zelte transformiert hatten, die offensichtlich sogar Menschen beherbergten, wurde ich stutzig: Da ist doch wohl keiner so beknattert und zeltet Tage vor einem Konzert vor dem Veranstaltungsort? Ich beschloss spontan, das mir im Büro zur Verfügung stehende Internet zur Recherche über ein am heutigen Abend stattfindendes Event zu nutzen. Sollten die ganzen Geschichten über Konzert-Kämper am Ende doch nicht das Produkt einer wilden Reporterfantasie sein?

Nun, wer mich etwas genauer kennt, der weiß auch über meine beiden interessantesten Eigenschaften Bescheid: Zum einen kann ich machen, dass die Luft stinkt und zum anderen bin ich dazu in der Lage, eine Sache 10 Sekunden nachdem ich sie gehört, gedacht oder getrunken habe zu vergessen. Ich recherchierte natürlich nichts. Hätte ich aber mal lieber gemacht. Dann hätte ich nämlich unter Umständen gewusst, dass es besagtes Event heute tatsächlich gibt und dass deswegen die Straße am Volksparkstadion abends gesperrt ist und ich einen Umweg fahren muss, der kleiner (weil anders) gewesen wäre, wenn ich Bescheid gewusst hätte.

Das ist zwar schon ziemlich unglaublich, aber noch lange nicht des Pudels Kern. Der kommt jetzt, pass op! Denn für wen haben irgendwelche Idioten 2 Tage lang vorm Stadion gecampt? Für Bon Jovi! BON JOVI! Ich mein, ich dachte, der wär schon lange tot. Und überhaupt: Bon Jovi! 2 Tage campen! Die Welt ist schlecht...

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Gerade läuft: Chumbawamba - Mouthful Of Shit (Album: Uneasy Listening)

Sonntag, 18. Mai 2008

Die Guten

Wie jeder halbwegs angebildete Mensch weiß, gehören die Herren von Muff Potter zu Turbomartins Lieblingspersonen. Probleme gab es nur des öfteren mit meinen Mitsympathisanten, die auf Konzerten lieber an ihrer Bierflasche nuckelnd in der Ecke standen anstatt dem Rock'n'Roll zu frönen. Aber anstatt der Hoffnung gab ich lieber eine Kartenbestellung für das 15-Jahre-Muff-Potter-Geburtstagskonzert auf.

Stattfinden sollte die Sause im Uebel & Gefährlich, das seinem Namen allerdings nur auf dem Hinweg gerecht wurde. Ich hab's nämlich trotz vorheriger Google Maps-Recherche zuerst nicht gefunden. Kann ja auch keiner ahnen, dass auf der Feldstraße die Hausnummern nicht logisch verteilt werden und die 66 nicht hinter der 64, sondern gegenüber der 40 liegt. Und es kann auch keiner ahnen, dass das Uebel & Gefährlich im 4. Stock (!) eines hässlichen Betonbunkers stationiert und das Namensschild von der Straße aus nicht zu sehen ist. Aber abgesehen von der leicht erschwerten Anreise beim Erstbesuch ist der Laden ganz charmant. Ausschließlich erreichbar über einen Aufzug (mit Liftboy) und mit einer grandiosen Aussicht, wenn man an der Pinkelrinne steht. Aber ich war ja nicht zum Schniedeln da, sondern zum Rocken.

Bis es soweit war, musste ich allerdings noch die okayen Kontainer (von denen ich mir direkt mal eine EP für 2 Euronen sicherte) und den langweiligen Walter Schreifels über mich ergehen lassen und fast bis morgen warten. Erst um 23 Uhr wurde die Leinwand für den von mir mit Spannung erwarteten 15-Jahre-Muff-Potter-Geburtstagsfilm "Weisheit & Demenz" aufgestellt. Die Spannung sollte auch berechtigt gewesen sein, denn "Weisheit & Demenz" ist ein echter Leckerbissen. Sozialkritisch, intelligent, spannungsgeladen und virtuos ist dieser Film mit Sicherheit nicht, dafür besticht er aber mit hinreichender Beknattertheit und formidablen Charakteren (der schlechtbezahnten Hausfrau Tristessa M, dem grobmotorischen Boxerboy, dem dauerkotzenden Finkelmann und dem weggeschmissenen Roboter). Auf meinem Turbometer eine glatte 10!

Ebenfalls eine glatte 10 gab es dann auch für das nachfolgende Konzert. Die Potters waren gut drauf, das Publikum (endlich einmal) auch und es wurde gerockt wie in guten alten Rheinkultur-Tagen. Nebenbei zollten Muff Potter noch einem Menschen im Bademantel Tribut, erklärten die Textzeile "und mein Nachbar und ich halten uns gegenseitig für Bunken", spielten exakt 0 schlechte Lieder und sorgten dafür, dass ich wieder einmal nach dem 1. Song nicht mehr konnte und mein T-Shirt so vollschwitzte, dass ich an Ort und Stelle ein neues kaufen musste.

In diesem Sinne: Happy Birthday, Muff Potter! Bis zum nächsten Mal.

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Gerade läuft: Nix

Donnerstag, 1. Mai 2008

1. Softfair Mario Kart Championship Challenge

Es geschah am vorletzten Mittwoch. Nach knochenharter Maloche am PKV-, am SUH- und am HSV-Lotse gingen in Hamburg-Bahrenfeld unweit der DESY die Lichter aus. Und wieder an. Nebenan. Im sogenannten "Demoraum groß", in dem sich an diesem Tage die Besten der Besten der Besten messen sollten. Und zwar in keiner geringeren Disziplin als der Königin der Konsolenspiele - Mario Kart.

Dummerweise sprang einer der Besten der Besten der Besten kurz vor dem Startschuss auf den scheiß Baum hier und erzählte uns mal was, uns Wichsern. Er hielt es nämlich für ein wundervolles Gefühl, einer alten Frau die Knochen zu brechen und offenbarte uns, dass er allein letzte Woche mit einem Neger sage und schreibe 10 Kindergärten überfallen hatte. Selbstredend waren meine Kollegen und ich empört, kachelten die Besten der Besten der Besten ordentlich weg und beschlossen, die eigens für dieses Event angefertigten Pokale unter uns auszuspielen.

Der Modus ging so: Es gab 3 Konsolen (SNES, Gamecube, Wii), auf denen je 1 Turnier nach mehreren unterschiedlichen komplizierten und bis heute nicht komplett entschlüsselten Systemen gefahren wurde. Wer am Ende jedes Turniers übrig blieb, gewann einen kleinen Pokal und wer ganz am Ende die dickste Hornhaut an den Daumen hatte, gewann noch einen riesigen güldenen "Meister aller Klassen"-Cup.

Euer Lieblingsblogger T to the U Turbomartin schlug sich natürlich ganz hervorragend, einzig ein miserables Chi in dem nicht nach Feng Shui-Grundsätzen eingerichteten Raum sorgte für Irritationen und verhinderte meinen totalen Triumph. Genauer gesagt: Im SNES-Turnier scheiterte ich im Halbfinale am späteren hochüberlegenen Turniersieger und wurde Dritter. Im Gamecube-Turnier verwechselte ich im entscheidenen Rennen meinen Bildschirmbereich mit dem eines Kollegen, merkte erst nach einer halben Runde, dass ich seit einer halben Runde gegen die Wand fuhr und holte ebenfalls Bronze. Und im Wii-Turnier verkackte ich aufgrund einer doofen Strecke erneut im Halbfinale und wurde Vierter. Durch meine ständige Präsenz in der Spitzengruppe reichte es allerdings trotzdem noch für den 2. Gesamtrang und für Platz 2 in der ewigen Tabelle, wovon ich mir natürlich trotzdem nix und schon gar keinen riesigen güldenen "Meister aller Klassen"-Cup kaufen konnte. Dafür überreichte ich mir aber hinterher die unsichtbare Medaille der guten Laune und bin jetzt schon hochmotiviert für die 2. Mario Kart Championship Challenge, die in ca. 3 Monaten angepeilt wird.

Yoshi!

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Gerade läuft: Irgendwat im Radio