Filmtitel: Illuminati (2009; Trailer 1, Trailer 2)
Spielzeit: 138 min.
Regisseur: Ron Howard
Darsteller: Tom Hanks (Robert Langdon), Ewan McGregor (Camerlengo Patrick McKenna), Ayelet Zurer (Vittoria Vetra), Stellan Skarsgård (Commander Richter), Armin Mueller-Stahl (Kardinal Strauss)
Nachdem im Schweizer Urknallforschungslabor CERN viele kleine weiße Kügelchen mit Highspeed aufeinander zugesaust sind und 3 kleine Häufchen Antimaterie zurückgelassen haben, passiert etwas Schlimmes: Einem Mann wird ein Auge ausgerisse und ein Klumpen Antimaterie wird gemopst. Das ist nicht gut, denn Antimaterie explodiert, sobald die Batterie leer ist und knallt dabei doller als 4 Liter Stroh Rum und 70 Atombomben zusammen. Zu allem Überfluss kriegt die vatikanische Polizei auch noch ein Fax mit dem Logo der Illuminaten, die sich des Antimaterieklaus bekennen und den Vatikan, in dem gerade ein neuer Papst gewählt wird, zerantimaterien wollen. Außerdem haben sie 4 Kardinäle geklaut und wollen jede Stunde einen davon dahinraffen. Die vatikanische Polizei ist verzweifelt, aber der zur Hilfe gerufene Prof. Dr. Dr. Robert Langdon, der sympathische Symbolololologe von nebenan, hat bereits einen Plan: Er will den supergeheimen Illuminati-Geheimpfad finden, alle Kardinäle retten und sich zum Papst wählen lassen die Verschwörer hops nehmen.
Es ist schon gefühlte 137 Jahre her, seit ich das Buch gelesen habe und davon beeindruckt war. Ich weiß demnach auch nicht mehr viel von Handlung & Co, aber eines weiß ich mit Sicherheit: Es hat mich besser unterhalten als der Film!
Das ganze Elend fängt ja schon am Anfang an: Die Antimaterie ist plötzlich da, dann plötzlich weg und keiner weiß so richtig, was daran jetzt so schlimm ist. Aha, ist explosiv? Oh, naja. Hmm... sie wird im Vatikan versteckt? Uiuiui, das ist ja ein dicker Hund! Aber so wirklich bedrohlich wie im Buch findet man das alles dann doch irgendwie nicht. Auch das Schicksal der entführten Kardinäle geht einem daran vorbei, wo nie die Sonne scheint, sodass es einem schlicht egal ist, ob sie jetzt in irgendeinem Kerker versauern oder ob sie Erde in sich hineinstopfen. Der Film schafft es zumindest in der ersten Hälfte einfach überhaupt nicht, den Funken überspringen zu lassen. Alles passiert so vor sich hin, Robert Langdon klappert routinemäßig den supergeheimen Pfad der Erleuchtung ab und die spannendste Frage, die man sich währenddessen stellt, ist die, wie zur Hölle jemand auf die Idee kommen könnte, der doch etwas in die Jahre gekommene Onkel Hanks wäre eine tolle Robert Langdon-Besetzung. Aber wenigstens hat er die Haare schön nicht mehr lang.
In der zweiten Hälfte des Films lugt dann glücklicherweise die sehnsüchtig erwartete Spannung etwas durch die Tür und sorgt dafür, dass "Illuminati" tatsächlich nochmal Fahrt aufnimmt. Jedenfalls so viel Fahrt, wie möglich ist, wenn es weder bedrohliche Gegner noch bemitleidenswerte Opfer gibt. Aber man ist ja schon für kleine Sachen dankbar.
An die Buchvorlage hält sich die filmische Umsetzung übrigens gerade was einige Personen und das komplette Ende angeht, nicht immer, aber da man viel zu gelangweilt ist, hat man eigentlich gar keine Lust, sich darüber zu ärgern - es gibt aber auch wirklich Schlimmeres als das. "Illuminati" als schlecht zu bezeichnen würde dann allerdings doch etwas zu weit gehen, dafür hat selbst dieser Film zu viele okaye Elemente. Er ist ganz einfach nur grauenhaft uninspiriert, distanziert und routiniert und wohl kaum ein Streifen, der sich für lange Zeit im Gehirn festsetzen kann. Ein Film, der einzig un allein aufgrund der gigantischen Promo-Maschinerie Zuschauer findet, der aber außer einem Haufen Mittelmaß kaum etwas zu bieten hat.
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