Sonntag, 8. März 2009

Kinotag: Der fremde Sohn

Filmtitel: Der fremde Sohn (2008; Trailer)
Spielzeit: 141 min.
Regisseur: Clint Eastwood
Darsteller: Angelina Jolie (Christine Collins), John Malkovich (Reverend Gustav Briegleb), Jeffrey Donovan (Captain J.J. Jones), Jason Butler Harner (Gordon Northcott), Michael Kelly (Detective Lester Ybarra)

9/10 - Must see

Eigentlich ist es ein ganz normaler Samstag im Los Angeles der späten 20er Jahre: Die alleinerziehende Mutter Christine Collins geht zur Arbeit, ihr Sohn Walter bleibt zuhause. Doch dann kommt die alleinerziehende Mutter Christine Collins von der Arbeit nach Hause und ihr Sohn Walter ist weg. Verschwunden. Futschikato. Und er bleibt es. Fünf Monate später wird Walter dann endlich gefunden und zurück zu Mami gebracht. Es gibt nur ein Problem: Der Junge ist gar nicht Walter, sondern 10 cm kleiner, mit anderen Zähnen und anderem Schniepel. Die Polizei betrachtet den Fall dennoch als abgeschlossen und Christine wird angesichts der unglaublichen Ignoranz der Herren in grün grau langsam wahnsinnig.

Mr. Eastwood, ich verneige mich! Das was Dirty Harry hier mit "Der fremde Sohn" abgeliefert hat, ist wirklich ganz ganz großes Kino! Man weiß kaum, wo man anfangen soll zu loben, aber irgendwo muss man es ja. Also: Die (auf einer wahren Begebenheit basierende) Story ist hochinteressant und wird so spannend und atmosphärisch dicht erzählt, dass es in keiner der doch ziemlich üppigen 141 Minuten langweilig wird. Und überhaupt, die Atmosphäre! Man hat tatsächlich das Gefühl, sich in den 20ern zu befinden. Die Musik, die Accessoires, das leicht "angestaubt" wirkende Bild, hier stimmt alles! Und wenn Angelina Jolie auf Rollschuhen von einer Telefonverbindungsstöpselstation zur nächsten kurvt, möchte man am liebsten mitkurven. Und überhaupt, Angelina Jolie! Endlich mal ein Film, in dem sie nicht nur mit den Möpsen wackelt und die Lippen schürzt, sondern in dem sie ihre Figur glaubhaft und intensiv rüberbringt. Da verzeiht man ihr auch den etwas seltsam anmutenden unzerstörbaren roten Lippenstift. Doch auch die restlichen Schauspieler - allen voran der fantastisch spielende Jason Butler Harner - machen ihren Job mehr als ordentlich und sorgen mit dafür, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu gucken, dass man mitfiebert, dass man den Kopf schüttelt über die absurden Methoden und Argumentationen der Polizei, dass man den Mund gar nicht mehr zu bekommt vor lauter Filmgenuss. "Der fremde Sohn" ist ein Film, für den das Kino erfunden werden müsste, wenn es nicht schon erfunden worden wäre, der ergreift, der mitreißt und der einfach nur saugut unterhält. Also bitte bitte bitte ganz schnell irgendwie irgendwo angucken und sich von der sowas von verdienten 9/10 überzeugen!

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