Filmtitel: Die Stadt der Blinden (2008)
Spielzeit: 118 min.
Regisseur: Fernando Meirelles
Darsteller: Julianne Moore (Die Frau des Arztes), Mark Ruffalo (Der Arzt), Danny Glover (Der Mann mit der Augenklappe), Alice Braga (Die Frau mit der Sonnenbrille)
Man sagt ja immer, die meisten Unfälle passieren zuhause. Ist aber gar nicht wahr. Es geht auch so wie diesem einen namenlosen Chinesen in dieser einen namenlosen Stadt. Der fuhr mit dem Auto rum und - rubbeldiekatz - plötzlich war er blind. Und nicht nur er. Nach und nach erblindeten in dieser Stadt hunderte von Menschen von der einen auf die andere Sekunde. Die Regierung reagierte panisch, vermutete einen Virus oder sowas in der Art und sperrte alle Blinden in einer ehemaligen Psychatrie ein. In the Ghetto, hey ho! Im ganzen Schlamassel mittendrin: Eine einzige Frau, die gegen die mysteriöse Blindheit immun zu sein scheint und die sich eingeschlichen hatte, um bei ihrem Mann sein zu können. Doch auch sie kann die um sich greifende Anarchie nicht verhindern.
"Die Stadt der Blinden" ist keine leichte Kost, kein Film für eine feuchtfröhliche Samstagabend-Runde und erst recht nix für schwache Nerven. Nachdem er erst einmal in Gang gekommen ist, erinnert er relativ stark an "Das Experiment" und führt einem auf doch sehr drastische Art und Weise zu Gesicht, wozu Menschen in extremen Situationen fähig sein könnten. Er ist abstoßend und fesselnd zugleich und hinterlässt ein merkwürdig beklemmtes Gefühl. Bis es dazu kommen kann, heißt es allerdings erst einmal eine ziemlich langgezogene und in Anbetracht der interessanten Thematik irgendwie uninspiriert wirkende Anfangsphase zu überstehen. Und sich an das Bild zu gewöhnen, das wohl die Blindheit widerspiegeln soll und die ganze Zeit über sehr... milchig ist. Und nervig. Den größten Minuspunkt legt sich der Film allerdings mit seinen zahlreich vorhandenen Logikschwächen ins Nest, von denen man mehr und mehr findet, je länger man über ihn nachdenkt. Das macht aus "Die Stadt der Blinden" zwar noch lange keine schlechte Sache, aber der große Wurf ist er mit seiner 6/10 auch nicht. Vielleicht genau das Richtige für eine DVD-Session an einem verregneten Sonntag nachmittag wie heute.
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