Doch von vorne: Die erste Vorband hieß Quit Your Dayjob, kam aus Schweden und entpuppte sich als die gestörteste und skurrilste Kapelle, die ich je live gesehen habe. Die Band bestand aus einem vollkommen kranke Grimassen schneidenen Gitarristen und "Sänger", einem Drummer mit Imkerhut und einem Keyboarder, der aussah, als wäre er die dritte Hälfte von Right Said Fred und bei dem man fast geschockt war, wenn er in einem Lied nicht auf dem Boden lag, KungFu-Luftlöcher trat oder sonstige seltsam anmutende Aktionen zustande brachte. Die Musik war sowas ähnliches wie Elektro-Punk, die Texte bestanden nur selten aus mehr als 3 sich ständig wiederholenden Wörtern (z.B. "Look! A Dollar!" oder "Beat the Boss") und der Gesang war... sagen wir mal "interessant". Wer sich einen Eindruck davon machen möchte, kann sich hier übrigens "Look! A Dollar!" anhören. Klang live aber noch um ein Vielfaches kranker. Alles in allem eine Band, der ich ohne zu Zögern das Turbomartin-Qualitätsurteil "Hafen" ausstellen kann.
Die zweite Vorband nannte sich Brant Bjork And The Bros und war sowas von völlig anders. Brant Bjork war früher Drummer bei Kyuss und ist damit einer der Urväter des Stoner Rocks. Davon war allerdings gestern nur noch ganz selten etwas zu merken. Brant und die Brüder klangen sehr atmosphärisch, sehr chillig, sehr relaxed, kurz gesagt, sie klangen nach so ziemlich allem, was man auf einem Danko Jones Konzert garantiert nicht hören will. Das ist jetzt nicht so zu verstehen, dass die Musik scheiße war, ich fand sie eigentlich durchgehend okay, aber das ist definitiv keine Konzert-Musik, sondern passt eher zu einem geselligen Skatabend (oder für die drogenabhängigen Leser: Kiffabend). Positiv hervorzuheben ist allerdings der Bassist, der sich völlig dem Rock'n'Roll hingab und den ganzen Auftritt über bewegungslos mit tiefergelegter Jeanshose, Jeansjacke, Vollbart und Sonnenbrille vor seinem Verstärker verbrachte - mit dem Rücken zum Publikum! *DAUMENS HOCH*
Nach gefühlten 10 Jahren im Wachkoma enterten dann endlich Danko Jones die Bühne. Und wie! Mr. Danko Jones himself präsentierte sich stellenweise als selbstverliebtes, arrogantes Arschloch, stellenweise als selbstverliebter, arroganter Stier, stellenweise als selbstverliebter, arroganter Maulwurf, aber durchgängig als verdammt coole Rocksau und als guter Animateur. Die Stimmung war spitzenklasse, die Songs sowieso und es ging ab wie Hölle. Bei sehr schnellen Songs verwandelte sich der mögige Moshpit aber mal ganz fix zum nicht mehr ganz so mögigen Prügelpit, was mir einige blauen Flecken einbrachte. Und trotzdem konnte ich erkennen, dass der Drummer Linkshänder ist und der Bassist aussieht wie Andreas? mit langen Haaren.
Mein Fazit: Danko Jones (der Kerl) ist mir zwar als Mensch ziemlich unsympathisch, aber er brachte es trotzdem selber sehr gut auf den Punkt:
"Thanks, Danko Jones, for rockin' my Ass!"Gerade läuft: Weezer - Crab (Album: Weezer (The Green Album))
PS: Das RockHard-Magazin hat den gesamten Auftritt von Danko Jones gefilmt. Ich hab keine Ahnung warum und ob und wo das irgendwann mal erscheint, aber ich glaube, ein paar Mal von dem japanischen Kameramann eingefangen worden zu sein. Juchu!
PPS: @farg: Andreas Ruch war auch wieder da ;)
2 Kommentar/e:
Hell Yeah!!! ^^
zum postpostskriptum: sehr gut =)
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