Mittwoch, 23. August 2006

Kinotag: Superman Returns

Wenn der Superheld schlechthin und fürweg zurückkommt, dürfen Turbomartin und seine Superfreunde natürlich nicht fehlen. Also schwangen wir uns auf unsere Kryptonitschleudern und düsten zum allwöchentlichen Kinotag, um uns mit einer großen Prise "Superman Returns" zu quälen. Überraschenderweise aßen wir dabei kein Sauerkraut.

Jetzt aber mal zum Knaller: Superman (Brandon Routh) ist zurück! 5 Jahre hat er im Weltraum rumgegammelt und nach den Trümmern seiner Heimat Krypton gefischt, jetzt legt er endlich wieder eine Bruchlandung in Mrs. Kents Rübenacker hin. Und damit nicht genug - in den ersten paar Tagen nach seiner Ankunft rettet er direkt mal gefühlte 28x die Menschheit (oder zumindest Teile davon)! Ganz schön blöd für Lois Lane (Kate Boskop Bosworth), die sich in der Zwischenzeit nen anderen Kerl, nen Sohn und den Pulitzerpreis für den Aufsatz "Warum die Welt Superman nicht braucht" geangelt hat. Noch blöder allerdings für den Hecht im Karpfenteich, für den Wolf im Schafspelz, für den König der Schurken Lex Luthor (Kevin Spacey), der um seine doppelt lebenslängliche Gefängnisstrafe gebracht wurde, weil Superman aus o.g. Gründen nen Gerichtstermin verschlampt hat. Der (also Lex) hat jetzt nämlich überhaupt keine Chance mehr. Oder doch? Schließlich hat er mal wieder einen extrem fiesen Plan geschmiedet, in dem "hochentwickelte Alientechnologie" (O-Ton Lex Luthor!) eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, eine ernstzunehmende Kritik zu "Superman Returns" zu verfassen. Der Film kann schließlich meiner Meinung nach auch nicht ernst gemeint sein. Da wäre zum Ersten die Besetzung (ausgenommen Kevin Spacey, der auch gestern wieder gezeigt hat, warum er zu meinen absoluten Lieblingsschauspielern gehört). Brandon Dingsbums z.B. kann einfach kein ernst gemeinter Supermann sein! Er ist weder super noch männlich und versprüht den Charme einer geplatzten Bratwurst, aber nicht den eines unbesiegbaren Superhelden. Zum Zweiten kann diese Story nicht ernst gemeint sein! Der fiese Oberschurkenplan von Lex Luthor ist sowas von peinlich, da kringeln sich mir die Zehnägel. Drittens kann dieses schmalzige Kitschgeblubber vom Spandexmann und Lois Lane nicht ernst gemeint sein! Hallo? Bei nem Film über Superhelden will ich ne gehörige Portion Tschingderassabumm und keine Informationen über Supis Körpertemperatur! Und last, aber auf gar keinen Fall least kann diese Superboy-Geschichte nicht ernst gemeint sein! Die Klavierszene passt vielleicht in "Scary Movie 12", aber nicht in "Superman Returns" (übrigens genauso wie der seltsame Paris Hilton-Verschnitt). Also spätestens ab dieser Szene muss doch jeder, der auch nur auf einen Funken Anspruch gehofft hat, diese Hoffnung feierlich zu Grabe getragen haben.

Hmm, hört sich das an, als wär der Film supergrottig und der schlechteste, den ich jemals gesehen habe? War er nicht! Die Spezialeffekte waren z.B. ganz großes Tennis, wenn es mal Äktschn gab, war die im Grunde auch gut und wie schon gesagt war Kevin Spacey mal wieder sehr exzellent. Also sagen wir mal so: Gemessen an meinen Erwartungen an den Film war "Superman Returns" ein echter Kracher ;)

Gerade läuft: Green Day - Homecoming (Album: American Idiot)

4 Kommentar/e:

Stuessy hat gesagt…

Eine deiner besten Rezis! Echt wahr man! :)

Martin hat gesagt…

:D Danke. Es macht irgendwie auch viel mehr Spaß, über so Filme was zu schreiben als über richtig gute. Vielleicht sollte ich doch "Miami Vice" gucken ;)

Wieze hat gesagt…

@martin: Ja, du solltest unbedingt Miami Vice gucken. Ich saß am Montag in diesem Film, verstand nix, musste mir ständig die Augen zuhalten wegen exzessiven Blutvergießens und dachte, Turbomartin wird mir die Story sicher in seinem Blog erklären. Und? Nix. Ich bin enttäuscht. ;-)

Martin hat gesagt…

Sorry, Miami Vice wird nix. Die nächsten Wochen sind kinotechnisch schon alle anderweitig verplant ;) Außerdem muss ich gestehen, dass mich der Film auch nicht wirklich interessiert.

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